Die Uno-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, spricht nach einer Sicherheitsratssitzung betreffend Nordkorea zu den Medien. Nordkorea hatte zuvor erneut eine atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete getestet. (Keystone/EPA, Jason Szenes)
Die Dringlichkeitssitzung des Uno-Sicherheitsrats vom 4. Februar 2022 fand hinter geschlossenen Türen statt. Anlass war die fortgesetzte nukleare und militärtechnische Aufrüstung Nordkoreas, die gegen Uno-Beschlüsse verstösst. Chinas Uno-Botschafter Zhang Jun sagte am Freitag, den Schlüssel zur Lösung des Problems halte die Regierung in Washington in der Hand. Sie müsse «mehr Aufrichtigkeit» zeigen.
Auf eine gemeinsame Erklärung konnte sich der Sicherheitsrat laut Diplomatenkreisen nicht einigen. Nordkorea hatte am Montag den ersten Test einer atomwaffenfähigen Mittelstreckenrakete seit 2017 bestätigt, die auch die US-Pazifikinsel Guam treffen könnte. Der Test einer Rakete vom Typ Hwasong-12 habe die Genauigkeit und Wirksamkeit für ihren Einsatz belegt, berichteten die Staatsmedien einen Tag nach dem Testflug.
Die USA und mehrere Länder des UN-Sicherheitsrates sowie Japan werteten den jüngsten Test Nordkoreas in einer gemeinsamen Stellungnahme zudem als «bedeutende Eskalation». Diese «zielt darauf ab, die Region weiter zu destabilisieren. Wir verurteilen dieses rechtswidrige Vorgehen auf das Schärfste», teilten die USA, Grossbritannien, Frankreich, Brasilien, Japan, Albanien, Irland, Norwegen und die Vereinigten Arabischen Emirate mit.
Die amerikanische Botschafterin Linda Thomas-Greenfield forderte Nordkorea nach der Sitzung auf, das Angebot der USA für Gespräche ohne Vorbedingungen anzunehmen. Für ein Treffen zwischen Machthaber Kim Jong Un mit US-Präsident Joe Biden sei es jedoch zu früh.