Direkt zum Inhalt
  • Politik
  • Kultur
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft
  • Medien
  • Über uns
close
Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 27. Juni

Abriss der Basler Stadtmauer | Aufstand der Gotthardtunnel-Arbeiter | Sturz von Jacobo Arbenz | «Massaker von Palmyra» | Durchtrennung des Eisernen Vorhangs | Haftbefehl gegen Ghadhafi

Herausgegriffen

Nanterre
27. Juni 2023: In mehreren französischen Städten brechen schwere Krawalle aus, nachdem ein Polizist einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle erschossen hatte. Aufgebrachte Menschen setzen Mülltonnen, Autos und eine Grundschule in Brand. Videoaufnahmen, die sofort in den sozialen Medien zirkulierten, zeigen die Tat des Polizisten. Die Proteste richten sich gegen die masslos überzogene Polizeigewalt. In Mantes-la-Jolie westlich von Paris wird ein Rathaus in Brand gesetzt und geht lichterloh in Flammen auf. (Foto: Keystone/AP/Aurelien Morrissard)

Es geschah an einem 27. Juni

1574: Tod von Giorgio Vasari

Giorgio Vasari
Das bekannteste Bauwerk des italienischer Architekten, Maler und Biografen sind die Uffizien in Florenz. Berühmt wurde er vor allem durch die Biografien, die er über die italienischen Kunstschaffenden seiner Zeit verfasste. Fast alles, was wir über die grossen Künstler von dazumal (Michelangelo, Leonardo, Raffael, Botticelli etc.) wissen, stammt aus der Feder von Vasari. Vieles ist übertrieben und einiges stimmt nicht. Er gilt als der erste Kunsthistoriker und «Vater der Kunstgeschichte». Er war der Hofmaler der Medici-Herzöge und lebte vor allem in seiner Geburtsstadt Arezzo, in Florenz, Rom und Neapel. Das Bild ist ein Selbstporträt Vasaris und hängt in den Uffizien.

1789: Geburt von Friedrich Silcher, deutscher Komponist («Die Lorelei», «Am Brunnen vor dem Tore», «Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus»). 

1806: Britische Truppen erobern das von Spanien gehaltene Buenos Aires.

1848: Tod von Heinrich Zschokke, Schweizer Schriftsteller, Politiker.

1857: Die Transvaal-Republik erklärt die Unabhängigkeit.

1859: Der Basler Grossrat beschliesst den Abriss der Stadtmauer.
 

1869: Geburt im heutigen Litauen von Emma Goldman, in den Vereinigten Staaten und Europa aktive Anarchistin, Friedensaktivistin, Antimilitaristin, Atheistin und feministische Theoretikerin. Sie gilt als herausragende Figur des frühen Anarchismus und der frühen Friedensbewegung. Ihre Themen waren Atheismus, Redefreiheit, Militarismus, Kapitalismus, Ehe, freie Liebe und Homosexualität. 1893 wird sie in den USA wegen «Anstiftung zum Aufruhr» zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Sie hatte öffentlich Arbeitslose dazu aufgefordert, nach Arbeit zu verlangen. (Foto: PD)

1875: Während des Baus des Gotthardtunnels revoltieren in Göschenen Arbeiter. Sie blockieren den Tunneleingang und fordern pro Tag einen Franken mehr Lohn. Milizionäre aus Altdorf schiessen auf die Streikenden und töten vier Arbeiter. Mehrere werden schwer verletzt. 80 Arbeiter reisen ab. 

1880: Geburt von Helen Keller, taubblinde amerikanische Schriftstellerin («The Story of My Life» 1903). 

1905: Meuterei auf dem Panzerkreuzer Potemkin. Das Ereignis wird später von Sergei Eisenstein verfilmt.

1938: Geburt von Konrad Paul Kujau, deutscher Maler und Kunstfälscher. Er verkauft 1983 gefälschte Hitler-Tagebücher für 9,3 Millionen Mark an den «Stern».

1941: Geburt von Krzysztof Kieslowski, polnischer Filmregisseur und Drehbuchautor, einer der Hauptvertreter des modernen polnischen Films. Bekannt wird er durch den zehnteiligen Filmzyklus «Dekalog» (1988), einer Reihe von Filmen, in denen er sich mit den Zehn Geboten der Bibel auseinandersetzt, sowie dem Dreiteiler «Drei Farben» 1993/94. Er stirbt im Alter von 54 Jahren am 13. März 1996 an einem Herzinfarkt während einer Herzoperation.

1954: Sturz von Jacobo Árbenz

Jacobo Arbenz
Der guatemaltekische Präsident, dessen Vater aus dem Zürcherischen Andelfingen stammt, führte gegen den Willen der amerikanischen Bananengesellschaft United Fruit und der Grossgrundbesitzer eine Landreform durch. Er wurde von der CIA und einer in Honduras ausgebildeten Invasionstruppe als «Kommunist» gestürzt. Nach seinem Sturz besuchten er und seine Familie die Schweiz und machten in Zermatt Skiurlaub. In der Schweiz wurde Arbenz wenig freundlich empfangen. Das Bild vom Januar 1955 zeigt Árbenz und seine Frau María Cristina Vilanova Castro de Árbenz im Zug nach Zermatt. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Yves Debraine)
1954: In Obninsk, 110 km südwestlich von Moskau, wird das weltweit erste kommerzielle betriebene Atomkraftwerk in Betrieb gesetzt. Es ist heute stillgelegt.

1955: Geburt von Isabelle Adjani

Adjani
Die französische Filmschauspielerin mit algerisch-deutschen Wurzeln spielte in über 50 Filmen (u. a. «L’Histoire d'Adèle H./Die Geschichte der Adèle H.» 1975, Regie: François Truffaut; «Le locataire/Der Mieter» 1976, Regie: Roman Polanski; «Nosferatu – Phantom der Nacht» 1979, Regie: Werner Herzog; «Posession» 1981, Regie: Andrzej Żuławski; «Subway» 1985, Regie Luc Besson; «Camille Claudel» 1988, Regie: Bruno Nuytten). Das Bild zeigt sie am 20. Mai 2019 an den Filmfestspielen von Cannes. (Foto: Keystone/Julien Warnand)

1966: Militärputsch in Argentinien

Juan Carlos Onganía
Das argentinische Militär unter General Juan Carlos Onganía stürzt den 1963 gewählten Präsidenten Umberto Illia und übernimmt die Macht. Onganía errichtet eine Militärdiktatur, die bis 1973 dauert. Das Parlament wird aufgelöst, Parteien werden verboten. Es folgten Unterdrückung und gewalttätige Zwischenfälle. 1969 wurde Onganía nach Unruhen in Córdoba und Rosario gestürzt. (Foto: PD)

1967: In Enfield im Norden Londons eröffnet die Barclays Bank den ersten Geldautomaten. Am 31. Oktober des gleichen Jahres wird an der Zürcher Bahnhofstrasse der erste Geldautomat in Betrieb genommen.

1969: Fussballkrieg

Fussballkrieg
In Mexiko-City gewinnt El Salvador ein Fussballspiel gegen Honduras mit 3:2 nach Verlängerung. Damit ist El Salvador für die Fussball-WM in Mexiko qualifiziert. Im Anschluss an die Begegnung kommt es zu schweren Ausschreitungen, die mehrere Tote und Verletzte fordern. 17 Tage später bricht der «Fussballkrieg» zwischen El Salvador und Honduras aus, bei dem 2100 Menschen ums Leben kommen. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten waren zuvor seit Jahren schwer belastet. Im Bild die Mannschaft aus El Salvador (PD/PA)

1977: Joseph Ratzinger wird Kardinal.
 

In einem Gefängnis in der syrischen Wüstenstadt Palmyra/Tadmur werden etwa 1000 Gefangene, die ohne Gerichtsurteil eingekerkert wurden, massakriert. Geleitet wird die Aktion von Rifaat al-Asad, dem Bruder von Präsident Hafez al-Asad. Am Tag zuvor war ein Attentat auf Hafez al-Asad fehlgeschlagen. Kämpfer des „Islamischen Staats” sprengen das Gefängnis Ende Mai 2015. (Karte: Journal21.ch/stepmap.de)

1980: «Massaker von Palmyra»: In einem Gefängnis in der syrischen Wüstenstadt Palmyra/Tadmur werden etwa 1000 Gefangene, die ohne Gerichtsurteil eingekerkert waren, massakriert. Geleitet wird die Aktion von Rifaat al-Asad, dem Bruder von Präsident Hafez al-Asad. Am Tag zuvor war ein Attentat auf Hafez al-Asad fehlgeschlagen. Kämpfer des «Islamischen Staats» sprengen das Gefängnis Ende Mai 2015. (Karte: Journal21.ch/stepmap.de)

1980: Abschuss über Ustica

Ustica
Über der italienischen Insel Ustica nördlich von Palermo wird eine DC-9 der italienischen Gesellschaft «Itavia» abgeschossen. 81 Personen sterben. Vierzigjährige Untersuchungen haben nicht klar ergeben können, wer die Rakete abgefeuert hat. Wer hat die Maschine abgeschossen? Die Franzosen? Die Amerikaner, die Libyer? Höchste Regierungsstellen haben gelogen. Eine Mauer des Schweigens wurde errichtet, Untersuchungen wurden erstickt. Nicht nur die Öffentlichkeit, auch Experten wurden mit gestreuten Falschmeldungen in die Irre geführt. Dokumente wurden vernichtet, Tonbänder verschwanden, Radaraufzeichnungen wurden gelöscht, mindestens 20 Personen starben im Nachhinein: sie erhängten sich, wurden erschossen oder kamen bei seltsamen Autounfällen ums Leben. Als sicher gilt, dass das Flugzeug irrtümlich von einer Luft-Luft-Rakete getroffen wurde. Doch wer schoss sie ab? Und: Wen hätte die Rakete treffen sollen? Schon früh sprach man von einem Attentatsversuch auf den libyschen Machthaber Muammar al-Ghaddafi. Er soll sich an jenem Tag auf einem Flug von Tripolis zu einem Staatsbesuch in Polen befunden haben. Bewiesen ist das nicht. Das Bild zeigt die abgeschossene DC-9 in einem Hangar in Pratica di Mare bei Rom, 2003. (Foto: Keystone/AP/Emiliano Grillotti)

1989: Symbolische Beseitigung des Eisernen Vorhangs. Der österreichische Aussenminister Alois Mock und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn durchschneiden den Stacheldrahtzaun an der österreichisch-ungarischen Grenze.

1997: Erste sozialdemokratische Parteipräsidentin

Ursula Koch
Ursula Koch, promovierte Chemikerin, wird die erste Parteipräsidentin der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz – als Nachfolgerin von Peter Bodenmann. Von 1986 bis 1998 war sie Zürcher Stadträtin und Vorsteherin des Hochbaudepartements. Dabei widersetzte sie sich der Öffnung der früheren Industriezonen für Büronutzungen. Sie verkündete bei ihrem Amtsantritt: «Die Stadt ist gebaut. Sie muss nicht neu-, sondern umgebaut werden.» 1999 wird sie in den Nationalrat gewählt. Am 15. April 2000 gibt sie das Parteipräsidium und den Nationalratssitz nach parteiinternen Turbulenzen auf und taucht ab. Im Bild: Ursula Koch am 4. März 1990 mit dem eben in den Stadtrat von Zürich gewählten Robert Neukomm. (Foto: Keystone)

2001: Tod von Jack Lemmon, amerikanischer Schauspieler (u. a. «Manche mögen’s heiss» 1959), Oscar-Preisträger.

2007: Tony Blair tritt zurück, Nachfolger wird Gordon Brown.

2011: Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag stellt gegen Muammar al-Ghadhafi sowie seinen Sohn und seinen Schwager einen Haftbefehl aus. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.

2016: Im Alter von 86 Jahren stirbt Bud Spencer, italienischer Filmschauspieler, Westernheld. Zusammen mit Terence Hill prägte er über Jahrzehnte das Genre des Italo-Western (u. a. «Vier Fäuste für ein Halleluja», «Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle», «Zwei Asse trumpfen auf»).

2022: Russische Rakete trifft Shopping-Center

Krementschuk
2022: 18 Menschen sterben bei einem russischen Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Stadt Krementschuk. 59 Personen werden teils schwer verletzt. Zum Zeitpunkt des Angriffs hielten sich etwa tausend Zivilpersonen im belebten Shopping-Center «Amstor» auf. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Anschlag als «einen der dreistesten Terroranschläge in der europäischen Geschichte». Die G-7-Staats- und Regierungschefs, die in Deutschland tagen, sprechen von einer «abscheulichen» Tat. Russland sagt, der Angriff habe einem Hangar gegolten, in dem amerikanische und europäische Waffen gelagert waren. Der Brand in der Shopping-Mall sei durch explodierende westliche Munition ausgebrochen.

2023: In mehreren französischen Städten brechen schwere Krawalle aus, nachdem ein Polizist einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle erschossen hatte.

  • MORGEN: DAMALS AM 28. JUNI
  • GESTERN: DAMALS AM 26. JUNI
Alle «Damals am»-Artikel

Letzte Artikel

Musk demaskiert. Das Internet als Herrschaftsinstrument

Ali Sadrzadeh 5. Dezember 2025

Wie weiter mit dem Klimaschutz?

Jörg Hofstetter 5. Dezember 2025

Der Papst und der Patriarch von Istanbul in Nizäa – Nur der Kaiser fehlte

Erwin Koller 4. Dezember 2025

EU berechenbarer als USA

Martin Gollmer 4. Dezember 2025

Dröhnendes Schweigen um Venezuela

Erich Gysling 1. Dezember 2025

Spiegel der Gesellschaft im Wandel

Werner Seitz 1. Dezember 2025

Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!

Zurück zur Startseite
Journal 21 Logo

Journal 21
Journalistischer Mehrwert

  • Kontakt
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Newsletter
To top

© Journal21, 2021. Alle Rechte vorbehalten. Erstellt mit PRIMER - powered by Drupal.