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Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 11. November

Geburt von Ulrich Ochsenbein | Geburt von Dostojewski | Erste Kämpfe im Sonderbundskrieg | Ende des 1. Weltkrieges | Landesstreik | Drama in der Gletscherbahn Kaprun | Tod von Arafat

Herausgegriffen

1918: Landesstreik (Generalstreik) in der Schweiz: Er bildet den Höhepunkt der heftigen sozialen Auseinandersetzungen, die am Ende des Ersten Weltkrieges ausbrachen. Zwischen 250'000 und 400'000 Arbeiter legen die Arbeit nieder. Der Bundesrat fordert den Streikabbruch. General Ulrich Wille lässt Zürich und Bern besetzen. Die Streikenden brechen nach drei Tagen ihre Aktion ab. Der Streik endet mit einer klaren Niederlage des revolutionären Flügels der Sozialdemokratie. Die prekäre wirtschaftliche Lage nach …
10. November 1918: Landesstreik (Generalstreik) in der Schweiz: Er bildet den Höhepunkt der heftigen sozialen Auseinandersetzungen, die am Ende des Ersten Weltkrieges ausgebrochen waren. Zwischen 250’000 und 400’000 Arbeiter legen die Arbeit nieder. Der Bundesrat fordert den Streikabbruch. General Ulrich Wille lässt Zürich und Bern besetzen. Die Streikenden brechen nach drei Tagen ihre Aktion ab. Der Streik endet mit einer klaren Niederlage des revolutionären Flügels der Sozialdemokratie. Die prekäre wirtschaftliche Lage nach dem Ersten Weltkrieg hatte die revolutionäre Stimmung in der Arbeiterschaft geschürt. Sogar die bürgerlich-liberale NZZ wandte sich gegen die Gewinnsucht jener Fabrikanten, die während des ersten Weltkrieges fette Gewinne machten. «Alles wird beständig teurer», schrieb die NZZ am 28. April 1918. «Aber schlimmer als alle tatsächliche Teuerung wirkt jene rücksichtslose industrielle Gewinnsucht.» Auf dem Bild: Armee-Einheiten auf dem Berner Waisenhausplatz. (Foto: Schweizer Bundesarchiv)

Es geschah an einem 11. November

1729: Geburt von Louis de Bougainville, Namensgeber für die Bougainvillea.

1791: Geburt von Martin Josef Munzinger

Martin Josef Munzinger
Der Solothurner Freisinnige war einer der ersten Schweizer Bundesräte und von 1848 bis 1855 im Amt. Er gilt als «Vater des Schweizer Frankens», führte das Dezimalsystem in der Schweiz ein und kämpfte für das Zweikammernsystem. Am Sturz der konservativen Regierung des Kantons Solothurn war er massgeblich beteiligt und gehörte zu den Wegbereitern der Bundesverfassung. Munzinger, der lange Zeit schwer krank war und oft an Bundesratssitzungen nicht teilnehmen konnte, brach 1855 an einer Bundesratssitzung zusammen und starb eine Woche später. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1811: Geburt von Ulrich Ochsenbein

Ulrich Ochsenbein
Der Berner Freisinnige war von 1848 bis 1854 Bundesrat. 1848 wurde er zum ersten Nationalratspräsidenten gewählt, zehn Tage später mit dem damals besten Ergebnis zum Bundesrat. Als Liberaler hatte er an den Freischarenzügen teilgenommen und gilt als einer der Gründer des schweizerischen Bundesstaates. Er zerstritt sich mit seinen Parteikollegen und wurde als erster Bundesrat abgewählt. Anschliessend trat er als General in französische Dienste. Später steuerte er einen antiliberalen Kurs und versuchte vergebens, erneut in die Politik einzusteigen. Sein Geburtsdatum wird oft fälschlich mit dem 24. November angegeben. (Bild: Ulrich Ochsenbein, der Tagsatzungspräsident in seiner Offiziersuniform (1847), PD)

1821: Geburt (laut dem gregorianischen Kalender) von Fjodor Michailowitsch Dostojewski, russischer Schriftsteller (u. a. «Schuld und Sühne» 1866).

1831: Nat Turner, amerikanischer Sklavenführer, wird hingerichtet.

1847: Während des Sonderbundskrieges stösst General Guillaume-Henri Dufour mit 100’000 Mann gegen die katholischen Sonderbundskantone vor. Der erste Angriff gilt Freiburg.

1855: Tod von Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph.

1863: Geburt von Paul Signac, französischer Maler.

1864: Atlanta in Georgia wird im amerikanischen Sezessionskrieg von den Truppen der Nordstaaten niedergebrannt.

1864: Geburt von Alfred Hermann Fried, österreichischer Pazifist, Schriftsteller, Träger des Friedensnobelpreises 1911.
 

1869: Geburt von Vittorio Emanuele III. (Viktor Emanuel III.), zweitletzter König von Italien. Er billigt den Faschismus und die Machtherrschaft Mussolinis. Nach dem Vorrücken der Alliierten wendet er sich von Mussolini ab und lässt ihn verhaften. Bei Kriegsende dankt er ab und macht seinen Sohn Umberto II. zum König, der nach 33 Tagen abdanken muss.
 

1880: In Melbourne wird Ned Kelly (Edward Kelly), Australiens berühmtester Gesetzloser («Bushranger»), gehängt. Er wurde für mehrere Delikte verantwortlich gemacht. Wegen seines Widerstandes gegen die britischen Kolonialherren wurde er nach seinem Tod zum australischen Volkshelden à la Robin Hood. Der Richter erklärte nach dem Urteilsspruch, er hoffe, Kelly werde im Himmel gut aufgenommen. Der erwiderte, er werde ihn dort bald wiedersehen. Der Richter starb zwölf Tage nach Kellys Tod eines natürlichen Todes. Kellys letzte Worte waren: «Ah well, I suppose it has come to this ... Such is Life.»

1889: Geburt von Alexander Behm, deutscher Physiker, Erfinder des Echolots (1913).

1883: Geburt von Ernest Ansermet, Dirigent, Gründer des «Orchestre de la Suisse Romande».

1888: Geburt von Johannes Itten, Schweizer Maler, Kunsttheoretiker und Kunstpädagoge.

1895: Tod von Gustav Langenscheidt, deutscher Sprachlehrer, Gründer des Langenscheidt-Verlags (1856).

1898: Geburt von René Clair

René Clair
Der französische Regisseur und Schriftsteller wurde 1960 als erster Cineast in die Académie Française aufgenommen. (Filme u. a. «Sous les toits de Paris» 1930, «Le dernier milliardaire» 1934, «The Ghost Goes West» 1934, «I Married a Witch» 1942, «It Happened Tomorrow» 1944, «And Then There Were None» 1945, «La Beauté du diable» 1950, «Les Belles de nuit» 1952, «Porte des Lilas» 1954). Im Bild: René Clair (rechts) im März 1950 in Zürich mit der Schauspielerin Danièle Delorme und dem Schweizer Regisseur Leopold Lindtberg (Keystone/Photopress-Archiv)

1913: Tod von Alfred Russel Wallace, britischer Naturforscher und Evolutionstheoretiker. Unabhängig von Charles Darwin entwickelte er eine Evolutionstheorie. Wie weit und ob Darwin von ihm abgeschrieben hat, ist unklar.

1918: Ende des 1. Weltkrieges

Compiègne
Während die Revolution tobt, unterzeichnen in einem Eisenbahnwagen im Wald von Compiègne, nordöstlich von Paris, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien einen Waffenstillstand. Der französische Marschall Foch überbringt den Deutschen die Bedingungen. Diese sehen eine Entwaffnung Deutschlands und eine Räumung aller von Deutschen besetzten Gebiete, einschliesslich Elsass-Lothringens vor. Deutschland wird die Alleinschuld am Krieg angelastet und zu hohen Reparationszahlungen verpflichtet. Im Bild: Marschall Ferdinand Foch (vordere Reihe, zweiter von rechts) vor seinem Salonwagen im Wald von Compiègne, November 1918 (Bild: Deutsches Bundesarchiv, Bild 146-1987-038-29) Die Nazis sprechen 1940 von «wahnwitzigem Siegerübermut» der Siegermächte. Foch habe dem deutschen Volk eine «schwere Demütigung» zugefügt, «indem er ihm die schmachvollsten Waffenstillstandsbedingungen auferlegte, die die Welt jemals gekannt hat».

1918: Elsass und Lothringen erklären sich für unabhängig. Wenige Tage später marschieren französische Truppen ein.

1918: Landesstreik (Generalstreik) in der Schweiz: Zwischen 250’000 und 400’000 Arbeiter legen die Arbeit nieder (siehe oben).

1926: Geburt von Noah Gordon, amerikanischer Schriftsteller (u. a. «Der Medicus»/«The Physician» 1986).

1928: Geburt von Carlos Fuentes Macías, mexikanischer Schriftsteller («Nichts als das Leben» 1962, «Terra Nostra» 1975, «Die Gläserne Grenze» 1995).

1929: Geburt von Hans Magnus Enzensberger

Enzensberger
Das Bild zeigt den deutschen Schriftsteller, Dichter, Übersetzer und EU-Kritiker 1917 in Waischenfeld, Bayern. Er stirbt am 24. November 2022. (Werke u. a. «Baukasten zu einer Theorie der Medien» 1970, «Ach, Europa! Wahrnehmungen aus sieben Ländern» 1987, «Schreckens Männer» 2006). (Foto: Keystone/DPA/Nicolas Armer)

1933: Geburt von Hans Uhlmann

Hans Uhlmann
Der Thurgauer BGB/SVP-Politiker war Parteipräsident der Schweizerischen Volkspartei (SVP) von 1988 bis 1996. Unter seiner Präsidentschaft steigert die SVP den Wähleranteil von 11 auf 14,9 Prozent. Von 1987 bis 1999 gehört Uhlmann, ein Landwirt, dem Nationalrat an. Das Bild zeigt Uhlmann im März 1995. (Foto: Keystone/Karl-Heinz Hug)

1945: Geburt von Daniel Ortega, Vorsitzender der nicaraguanischen «Frente Sandinista de Liberación Nacional» (FSLN), Staatspräsident von Nicaragua von 1985 bis 1990 und seit dem 5. November 2006.

1958: Tod von André Bazin, französischer Filmwissenschaftler, Begründer der «Nouvelle vague».

1962: Geburt von Demi Moore (Demi Guynes Kutcher)

Demi Moore
Die amerikanische Schauspielerin und Regisseurin (Filme u. a. «Ghost – Nachricht von Sam» 1990, «Eine Frage der Ehre» 1992, «Ein unmoralisches Angebot» 1993, «Enthüllung» 1994, «Die Akte Jane» 1997. «The Substance» 2024 ). Bekannt und umstritten wurde sie vor allem, als sie 1991 im siebten Monat schwanger auf dem Titelbild der Vanity Fair und 1992 nackt mit einem aufgemalten Herrenanzug posierte. Bild: Demi Moore am 4. November 2025 in New York (Keytone/AP/Evan Agostini/Invision)

1965: Südrhodesien, das heutige Zimbabwe, erklärt sich für unabhängig. Ian Smith führt ein Apartheid-Regime ein.

1974: Geburt von Leonardo Di Caprio

Di Caprio
Der amerikanische Filmschauspieler, Produzent und Oscar-Preisträger zählt zu den bestbezahlten und erfolgreichsten zeitgenössischen Schauspielern Hollywoods und arbeitet regelmässig mit renommierten Regisseuren zusammen. (Filme u. a. «Titanic» 1997, «Aviator» 2004, «Blood Diamond» 2006, «Inception» 2010, «The Wolf of Wall Street» 2013). (Foto: Keystone/AP/Victoria Will/Invision)

1975: Angola wird von Portugal unabhängig. Staatspräsident wird der Schriftsteller Agostino Neto. In Angola hatte 1961 der bewaffnete Kampf gegen die Kolonialherrschaft begonnen.

1992: Tod von Voli Geiler

Voli Geiler
Die Schweizer Kabarettistin, Theater- und Filmschauspielerin spielte 1936 im Berner «Cabaret Bäretatze» und ab 1938 im Zürcher «Cabaret Cornichon». Bekannt wurde sie ab 1948 durch ihre Auftritte mit Walter Morath. Nach Auftritten im Cabaret «Nebelhorn» spielten die beiden im «Programm für zwei». Voli Geiler und Walter Morath standen insgesamt über 20 Jahre auf der Bühne. Nicht zuletzt dank ihrer zahlreichen Radio- und Fernsehauftritte gehörte das Paar vor allem in den 1960er Jahren zu den Stars des Schweizer Cabarets. Neben den parodistischen Programmen mit Walter Morath spielte Voli Geiler auch in verschiedenen Spielfilmen. Das Bild zeigt die beiden an einem Presseempfang am 20. März 1969. (Bild: Keystone/Photopress-Archiv)

2000: Drama im Tunnel der Gletscherbahn Kaprun 2

Kaprun
Beim Brand eines im Tunnel sich befindlichen Zugs sterben 155 Menschen. Es ist die grösste Katastrophe in Österreich seit dem 2. Weltkrieg. In dem brennenden, bergauf fahrenden Zug kommen 150 Insassen ums Leben. Im bergabwärts fahrenden Gegenzug stirbt der Zugführer und ein Tourist. Drei Personen sterben an der Bergstation durch Rauchgasvergiftung. Über die Ursachen des Unglücks wurde lange vor Gericht gestritten. Alle Beschuldigten wurden freigesprochen. (Foto: Keystone/AP/Franz Neumayr)

2004: Tod von Jassir Arafat 

Jassir Arafat
Für die einen ist der Palästinenserführer und Friedensnobelpreisträger ein Freiheitskämpfer, für andere ein Terrorist. Vom 12. Februar 1996 bis zu seinem Tod am 11. November 2004 war er der erste Präsident der palästinensischen Autonomiegebiete. 1959 war er Mitbegründer und später Anführer der palästinensischen Fatah, die zahlreiche terroristische Anschläge auf israelische, jordanische und libanesische Ziele verübte. 1993 nahm er mit Israel Verhandlungen auf, die zur gegenseitigen Anerkennung führten. Dafür erhielt er gemeinsam mit Shimon Peres und Jitzchak Rabin den Friedensnobelpreis. Im Jahr 2000 verhandelte Arafat mit Israels Regierungschef Ehud Barak und dem Präsidenten der USA, Bill Clinton, erfolglos über die Gründung eines unabhängigen, palästinensischen Staates. Im Bild: Arafat 1996 in Gaza (Foto: Keystone/AP/Laurent Rebours)

2008: Tod von Dino De Laurentis

Fellini, Masina, de Laurentis
Der italienische Filmproduzent realisierte unter anderem Fellinis «La Strada». Der Film mit Anthony Quinn und Fellinis Frau Giulietta Masina wurde 1958 mit einem Oscar ausgezeichnet. Im Bild Fellini (links), Giulietta Masina und der Produzent Dino de Laurentis mit den Oscar-Statuen. (Foto: Keystone/AP/Ellis Bosworth)

2012: Germanistikprofessor Peter von Matt erhält den schweizerischen Buchpreis für sein Buch «Das Kalb vor der Gotthardpost».

2016: Tod von Ilse Aichinger, österreichische Schriftstellerin. Sie war Mitglied der Gruppe 47 und gewann 1952 mit ihrer «Spiegelgeschichte» den Preis der Gruppe (u. a. «Die grössere Hoffnung» 1948, «Nachricht vom Tag» 1970, «Unglaubwürdige Reisen» 2005, «Subtexte» 2006).

2022: «Tag der Befreiung» in Cherson

Kiew, Cherson
Eben ist in Kiew die Meldung eingetroffen, dass ukrainische Soldaten in Cherson einmarschiert sind. Cherson war in den ersten Kriegswochen von den Russen erobert worden. Den Ukrainern war es seit Sommer gelungen, die Nachschubwege der Russen zu beschiessen und zu zerstören. Ende November waren die russischen Streitkräfte gezwungen, ihre Stellungen rund um Cherson zu räumen und über den Dnepr-Fluss Richtung Osten abzuziehen. (Foto: Imago Zuma Wire)

2023: Gegen Antisemitismus

Gegen Antisemitismus
Über hunderttausend Menschen demonstrieren in Paris gegen das, was Präsident Macron einen «entfesselten Antisemitismus» nennt. Angeführt wurde der Marsch von Yaël Braun-Pivet, der Präsidentin der Nationalversammlung und von Senatspräsident Gérard Larcher. Dabei waren auch Premierministerin Élisabeth Borne und die früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy (mit Carla Bruni) und François Hollande – nicht jedoch Präsident Emmanuel Macron. Seit dem 7. Oktober wurden in Frankreich 1250 antisemitische Straftaten registriert. (Foto: Keystone/EPA/Mohammed Badra)
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