Am Dienstag hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Neuen Schloss in Stuttgart die Staufermedaille in Gold überreicht. Er würdigte damit Merkels Einsatz im Kampf gegen die Corona-Pandemie. «Mit ihrer besonnenen Entscheidungsfreude – so möchte ich Ihr Handeln in der Corona-Pandemie zusammenfassen – haben Sie uns gezeigt, was Führung in der Demokratie bedeutet und erfordert.»
Die Staufermedaille ist die höchste Auszeichnung, die das Land Baden-Württemberg zu vergeben hat. In seiner Rede ging Kretschmann auch auf die Kritik ein, die während und besonders nach dem damaligen Krisenmanagement geäussert wurde.
So sei gesagt worden, «wir hätten die Grund- und Freiheitsrechte leichtfertig – oder gar mit einer gewissen Lust, endlich mal durchzuregieren – für die Bekämpfung der Pandemie geopfert». Das sei falsch, denn damals sei die Dimension der Bedrohung noch nicht einschätzbar gewesen. Er fügte aber hinzu: «Ich bedauere es zutiefst, dass Menschen in Pflegeheimen und Krankenhäusern ohne die Begleitung ihrer Angehörigen gestorben sind. Und ich bedauere zutiefst, dass viele, gerade junge Menschen unter Einsamkeit gelitten haben.»