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Uno-Klimakonferenz rettet sich in Unverbindlichkeiten

COP27 Klimakonferenz

Die Uno-Klimakonferenz COP27 konnte nach einer Verlängerung doch noch mit einer gemeinsamen Erklärung abgeschlossen werden. Simon Stiell, Leiter des Klimawandel-Sekretariats der Uno, zeigt sich beim Schlussplenum im ägyptischen Sharm el-Sheikh demonstrativ optimistisch. (Keystone/AP Photo, Peter Dejong)

Die Weltklimakonferenz COP27 hat als Novum einen gemeinsamen Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern beschlossen. In ihrer Abschlusserklärung bekräftigten die rund 200 Staaten zudem ihre Entscheidung, aus der Kohle auszusteigen. Ein Abschied von Öl und Gas wird aber nicht erwähnt. Damit bleibt die Erklärung hinter den Forderungen vieler Staaten, Klimaaktivisten und Umweltschützer zurück, die ein Ende der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern fordern.

Der neue Entschädigungsfonds hatte sich als grösster Streitpunkt durch die zweiwöchige Konferenz in Sharm el-Sheikh gezogen. Sie wurde deswegen um mehr als 36 Stunden verlängert. In dem endlich erreichten Beschluss werden keine Summen für den neuen Fonds genannt. Auch ist nicht klar, wer genau einzahlen soll. Dies soll später geklärt werden. Begünstigt werden sollen Entwicklungsländer, die besonders gefährdet sind. Auf diese Eingrenzung hatte besonders die EU gepocht, um China, das noch immer den offiziellen Status eines Entwicklungslands hat, vom Kreis der Berechtigten auszunehmen.

Während die Uno und viele Politiker sich vom Ergebnis der Konferenz befriedigt zeigen, kommt von Ländern der Dritten Welt und von Umweltorganisationen scharfe Kritik. So lobte etwa der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, zwar den Beschluss zu Ausgleichszahlungen, mahnte aber an: «Nun müssen die Verursacher der Klimakrise zu ihrer Verantwortung stehen und den neuen Hilfstopf ordentlich befüllen.» Gerächt habe sich allerdings, dass die Industriestaaten bisher die den Entwicklungsländern zugesagten Hilfszahlungen schuldig geblieben sind.

Eigentlich sollten Letztere mit 100 Milliarden US-Dollar jährlich unterstützt werden. Dass dies nicht passiert sei, habe verständliches Misstrauen ausgelöst, so Kaiser. «Hätten insbesondere die USA ihre Rechnung bezahlt, wären die G7 in einer besseren Verhandlungsposition gewesen, auch China und andere Schwellenländer schon jetzt zur Einzahlung in den Fonds zu verpflichten. Am Ende dieser Klimakonferenz klebt somit ein kleines Pflaster auf einer riesigen klaffenden Wunde.»

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