In Tunesien wurde gestern, 26. Juli, über eine neue Verfassung abgestimmt, die dem amtierenden Präsidenten Kaïs Saïed weitgehende Vollmachten gibt. 90 Prozent der Wähler stimmten dafür, wobei die Wahlbeteiligung bei nur 28 Prozent lag. Im Bild Farouk Bousaker, Vorsteher der Wahlbehörde, bei der Bekanntgabe der Ergebnisse. (Foto: Keystone/AP Photo/Hassene Dridi)
Laut Umfragen galt fast ein Viertel der Ja-Stimmen Kaïs Saïed persönlich. Diese Wähler wollten ihm damit den Rücken stärken, um das Land voranzubringen. Die Skepsis gegenüber Wahlen ist in Tunesien schon seit langer Zeit gross. Etwa vier Millionen Tunesier gehen seit der friedlichen Revolution 2011 überhaupt nicht wählen. Die bislang niedrigste Beteiligung wurde bisher mit 41 Prozent 2019 bei der Parlamentswahl erreicht.