Zum Gedenken der gefallenen Soldaten sind auf dem Unabhängigkeitsplatz im Zentrum von Kiew ukrainische Nationalflaggen aufgestellt. Doch die Ruhe in der Hauptstadt täuscht. Die Lage der Ukraine ist unter den massiven russischen Angriffen prekär geworden.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat mehr Tempo bei den Waffenlieferungen an sein Land angemahnt. Die Ukraine brauche am dringendsten weitere Flugabwehrsysteme und westliche Kampfjets, sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videoansprache. «Leider fehlt es der freien Welt in diesen beiden Fragen an Schnelligkeit.»
Bereits mehrfach hatte Selenskyj in den vergangenen Tagen um die Lieferung von zwei weiteren Flugabwehrsystemen des Typs Patriot gebeten. Damit könne die immer wieder aus der Luft angegriffene Millionenstadt Charkiw besser geschützt werden, sagte er. Die Stadt im Nordosten der Ukraine ist besonders schwer vom Krieg gezeichnet.
Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock ist am Dienstag früh in der ukrainischen Hauptstadt eingetroffen. Der eigentlich ebenso geplante Besuch in Charkiw musste nach den russischen Angriffen in der Region kurzfristig abgesagt werden. Bei ihrer Ankunft in Kiew verwies sie auf die immer schwierigere Lage für die Ukraine im Verteidigungskampf gegen die russischen Angreifer und forderte mehr Hilfe für die Luftabwehr.