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Papst Leo XIV. – ein US-Amerikaner als Nachfolger von Franziskus

Papst Leo XIV., Kardinäle
Foto: Keystone/AP Photo/Domenico Stinellis)

Seit gestern Abend hat die Katholische Kirche einen neuen Papst. Er nennt sich Papst Leo XIV. und ist zur allgemeinen Überraschung ein US-Amerikaner. Der 69-jährige Kardinal Robert Francis Prevost aus Chicago ist am Donnerstag von den versammelten Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle, dem Conclave, bereits im vierten Wahlgang zum neuen Oberhaupt der Katholischen Kirche gewählt worden. Der Nachfolger des am Ostermontag verstorbenen Papsts Franziskus ist der 267. Stellvertreter Christi auf Erden, als den er von der katholischen Kirche verstanden wird. 

Wie sein Vorgänger kommt der neue Papst aus dem amerikanischen Doppelkontinent, aber anders als der Argentinier Franziskus stammt er aus Nordamerika. Doch Leo XIV. ist auch mit Lateinamerika eng verbunden. Er hat jahrelang in Peru gelebt, dort als Bischof gewirkt und spricht fliessend Spanisch. Er ist Angehöriger des Augustinerordens, der auf den Kirchenvater Augustinus von Hippo aus dem 4. Jahrhundert zurückgeht. Der wohl berühmteste Augustiner Mönch war der spätere deutsche Reformator Martin Luther. Der neue Papst hat neben Theologie Mathematik und Philosophie studiert. Franziskus lernte ihn in Peru kennen und berief ihn 2023 in die Kurie in den Vatikan, wo er als eine Art Personalchef das für die Bischöfe in aller Welt zuständige Amt leitete. 

Bei seinem ersten Auftritt von der Mittelloge des Petersdoms an die auf dem Petersplatz versammelte Menschenmenge und an die Weltöffentlichkeit stellte Leo XIV. die Botschaft des Friedens in den Vordergrund: «Ich möchte, dass dieser Friedensgruss in eure Herzen eindringt, dass er eure Familien erreicht, alle Menschen, wo immer sie sein mögen, alle Völker, die ganze Erde.» Ausdrücklich erinnerte er in seiner kurzen Ansprache auch an seinen Vorgänger Franziskus, dessen letzten Segen am Ostersonntag und dankte ihm für sein Vermächtnis. 

Viele Beobachter interpretieren in der überraschenden Wahl des kosmopolitisch geprägten neuen Papstes aus Chicago auch eine Art geistiges Gegengewicht zu seinem Landsmann Donald Trump, der in erster Linie die eigenen nationalen und persönlichen Interessen betont. Ob dieser politische Aspekt bei dieser Wahl eine wesentliche oder gar ausschlaggebende Rolle gespielt hat, wird man vermutlich nie genau in Erfahrung bringen können. Erst aus den konkreten Amtshandlungen und Verlautbarungen des neuen Oberhauptes wird man zuverlässiger erkennen können, welche Prioritäten ihn bewegen und in welche Richtung er die zweitausendjährige, global verwurzelte Institution der katholischen Kirche weiterentwickeln will.

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