Pflegerinnen und Pfleger des spanischen Roten Kreuzes helfen auf Gran Canaria einem angekommenen erschöpften Flüchtling auf die Beine. Die Zahl der Asylsuchenden, die von Westafrika aus auf die Kanarischen Inseln gelangen, ist die höchste seit 15 Jahren. In diesem Jahr wurden schon rund 20’000 Menschen gezählt, die die Flucht über die teils stürmische See geschafft haben. Das sind 44 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die «Kanaren-Route» war seit 2006 eher unbedeutend und gewinnt jetzt wieder an Wichtigkeit. Die «Migrations-Saison ist in vollem Gange», erklärt das Rote Kreuz. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Marokko, Senegal, Mali und anderen westafrikanischen Staaten. Nach offiziellen Angaben sind 900 Menschen bei der Flucht ums Leben gekommen. Da die Dunkelziffer sehr hoch ist, rechnet man damit, dass weit über 2000 Asylsuchende ertranken oder an Erschöpfung starben.
In früheren Jahren reagierte die kanarische Bevölkerung teils aggressiv auf die Ankömmlinge. Das hat sich geändert, weil die spanische Regierung das Aufnahmesystem radikal verbessert hat. Die Unterkünfte wurden vergrössert und verbessert. Den Migranten wird schnell geholfen. Ein Teil der Asylsuchenden wird sofort aufs spanische Festland überführt.