Demonstration für Demokratie und Menschenrechte in München, 11. Februar 2024: Die Veranstaltung ist nach Angaben des Veranstalters Fridays for Future Munich der Auftakt für weitere Aktionen in ganz Bayern in den kommenden Wochen und Monaten, mit denen die Zivilgesellschaft zeigen will, dass sie zusammensteht, um die Demokratie zu verteidigen.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter in einer Presseerklärung nach der Demonstration: «Die Verteidigung unserer Demokratie, unserer Werte und unserer Freiheit bleibt ungebrochen stark! Wahnsinn heute: Mehr als 100’000 Menschen auf der Theresienwiese! Danke, München!»
Trotz regnerischen Wetters füllte die Menschenmenge fast die ganze Theresienwiese. Die Veranstalter gaben die Zahl der Teilnehmenden zum Schluss mit rund 300’000 an.
Die seit Wochen anhaltende Welle von Demonstrationen gegen Rechts und insbesondere gegen die AfD hat zahlreiche grosse und auch kleinere Städte in ganz Deutschland erfasst. Auslöser waren die Enthüllungen des Recherche-Netzwerks «Correctiv» über ein Treffen radikaler Rechter im November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Dort hatte der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner über das Konzept der sogenannten Remigration gesprochen: Migranten und angeblich «nicht integrierte» Deutsche sollten demnach aktiv vertrieben werden.
Der Soziologe Ortwin Renn nimmt an, unter anderem durch die Wirkung der Demonstrationen sei der Höhenflug der AfD gestoppt. Er rechnet sogar mit einer Trendumkehr. Das zeigten auch Verluste für die AfD in neueren Umfragen auf Bundesebene. «Viele von denjenigen, die die AfD aus Protest wählen wollten, überlegen es sich jetzt anders», meinte Renn.