Brasiliens ehemaliger Präsident Luiz Inacio Lula da Silva kandidiert für die Wiederwahl. Mit seiner Frau Rosangela Silva besucht er am Mittwoch, 6. Juli 2022, die Sambaschule Unidos da Tijuca in Rio de Janeiro. (Keystone/AP Photo, Bruna Prado)
Seit zwei Monaten ist Lula in dem riesigen Land als Wahlkämpfer unterwegs. Er wirbt als Linker vor allem um Parteien der Mitte für eine künftige Koalition: «Wir müssen Demokraten aller Herkünfte und Farben vereinigen, um der totalitären Bedrohung, Hass entgegenzustehen und sie zu schlagen», sagte er mit Blick auf die aktuelle Regierung des rechtsextremen Populisten Jair Bolsonaro.
Lula attackiert Bolsonaro wegen dessen Versagen in der Corona-Pandemie und in der Wirtschaftspolitik, die Millionen Menschen in die Armut getrieben habe.
Lula regierte Brasilien von 2003 bis 2011. Mit Sozialprogrammen holte er Millionen Menschen aus der Armut. Auch wirtschaftlich boomte Brasilien während seiner Amtszeit. Allerdings blühte unter seiner Präsidentschaft auch die Korruption.
Im Vorfeld der Wahlen 2018 war Lula wegen Korruption und Geldwäsche zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte die Ermittlungen gegen ihn stets als politisch motiviert zurückgewiesen. Im März vergangenen Jahres hob ein Richter am Obersten Gerichtshof alle Urteile gegen den linken Ex-Präsidenten auf. Auch der UN-Menschenrechtsausschuss bezeichnete den Ausschluss Lulas von den Wahlen 2018 als rechtswidrig.