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Fortgesetzte Proteste gegen Vučić trotz verschärfter Repression

Demonstrant in Novi Sad
Keystone/EPA, Andrej Cukic

Ein serbischer Student demonstriert in Novi Sad gegen Polizeigewalt. Die landesweite Bewegung gegen Machthaber Vučić, ausgelöst durch den Einsturz eines schlampig gebauten Bahnhofdaches am 1. November 2024, reisst seither nicht ab. Sie setzt nun die Regierung mit der Forderung nach vorgezogenen Neuwahlen unter Druck. Die Proteste verliefen bis zu diesem Sommer weitgehend friedlich. Zuletzt kam es aber immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstössen, bei denen die Polizei mit grosser Brutalität gegen die Demonstrierenden vorging, so auch am Campus der Universität Novi Sad.

Gendarmerie und Einsatzkräfte der Polizei vertrieben Tausende friedlich demonstrierende Bürger gewaltsam vom Gelände der Universität Novi Sad, wie der unabhängige TV-Sender N1 berichtete. Die Ordnungskräfte setzten demnach unter anderem Tränengas, Schlagstöcke und Blendgranaten ein.

Medienberichten zufolge hatte der Polizeieinsatz begonnen, nachdem Unbekannte Gegenstände auf Polizisten geworfen hatten, die vor dem Gebäude der Philosophischen Fakultät postiert waren. Die Fakultät steht seit anderthalb Wochen im Brennpunkt von Demonstrationen, nachdem deren regierungstreuer Dekan die Studenten unter Polizeischutz zum Verlassen des Gebäudes gezwungen hatte, das sie seit neun Monaten besetzt hielten.

Auslöser der Proteste war der Einsturz eines frisch renovierten Bahnhofsvordachs in Novi Sad am 1. November 2024, der 16 Menschen das Leben kostete. Unabhängige Experten und Oppositionelle machen Schlamperei und Korruption unter der Vučić-Regierung für das Unglück verantwortlich.

Seitdem kommt es in Serbien fast täglich zu Demonstrationen und Verkehrsblockaden, die meist von Studentinnen und Studenten initiiert werden. Die Studierenden haben ausserdem so gut wie alle Universitäten des Landes besetzt.

Inzwischen reicht die bisher grösste und am längsten anhaltende Protestbewegung in der Geschichte Serbiens seit dem Zerfall Jugoslawiens tief in die Gesellschaft hinein. Mit ihrer Forderung nach vorgezogenen Neuwahlen setzt sie Vučić und seine Regierung stark unter Druck.

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