Beim Sondergipfel der EU am gestrigen 30. Mai in Brüssel stand die Frage des Ölembargos gegen Russland im Mittelpunkt. Während draussen wie hier von einer ukrainischen Gruppe demonstriert wurde, zeigten sich zwischen den Regierungsvertretern in den Verhandlungen tiefe Risse.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz gab sich vor der Presse optimistisch. Man werde zu einer Einigung kommen. Dem widersprach Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es werde schwierig. Insbesondere Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán warf von der Leyen vor, zu weit vorgeprescht zu sein und Länder wie Ungarn dominieren zu wollen. Er forderte, dass nur Öl, das mit Tankern transportiert wird, unter das Embargo fällt, nicht aber das aus Pipelines, von denen sein Land abhängig ist. Dagegen wehrte sich der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte vehement. – Europa wie gehabt. (Foto: Keystone/EPA/Stephanie Lecocq)