Bei seinem Staatsbesuch in London wurde Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag mit den grössten Ehren empfangen. Es ist der erste Staatsbesuch eines deutschen Staatsoberhauptes seit 27 Jahren. Ein Höhepunkt war seine Rede vor dem Unterhaus, ein weiterer das festliche Bankett in der Guildhall in the City of London (Bild). Ein Staatsbankett mit König Charles III. auf Schloss Windsor folgte am Abend.
In den Londoner Bemühungen, auch nach dem Brexit zumindest die Verbindungen zu wichtigen europäischen Staaten eng zu halten, spielt Berlin eine Schlüsselrolle. Erst vor knapp einem halben Jahr unterzeichneten Premierminister Starmer und Bundeskanzler Friedrich Merz einen umfassenden Freundschaftsvertrag. Steinmeiers Besuch drückt darauf jetzt eine Art festliches Siegel.
Der Besuch findet in schwierigen Zeiten statt: Der Ukrainekrieg stellt Europa vor ganz neue Herausforderungen im Zeichen der sukzessiven Abkehr der Amerikaner von der Nato. Und noch lasten die Folgen des Brexit auf der britischen Wirtschaft. Allerdings bemüht sich London um eine deutliche Verbesserung der Beziehungen zu Europa. Beobachter sagen, dass gerade das deutsch-britische Verhältnis noch nie so gut war wie gegenwärtig.