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Brasilianische Guarani kämpfen um den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen

Guarani-Protest
Keystone/AP Photo, Andre Penner

Sie kämpfen gegen die Zerstörung und Enteignung ihres Landes: Angehörige der Guarani-Minderheit in Brasilien. Bei ihrer Demonstration in Sao Paulo klagen sie, die Regierung tue nicht genug, um die Waldbrände zu stoppen, die den Guarani die Lebensgrundlagen rauben. Auf Plakaten prangern sie Tötungen in Konflikten mit Plantagenbetreibern an.

In den vergangenen hundert Jahren haben die Guarani fast ihr gesamtes angestammtes Land verloren. Heute leben sie eingepfercht in kleinen Schutzgebieten, umgeben von Viehweiden, Soja- und Zuckerrohrplantagen. Manche besitzen überhaupt kein Land und leben unter Planen am Strassenrand. Durch die Abholzung der Wälder wurde das einst fruchtbare Heimatland der Guarani zu einem Ödland aus Viehweiden und Zuckerrohrplantagen für Brasiliens Biotreibstoff-Industrie.

Brasilien hat eine der weltweit am weitesten entwickelten Biotreibstoff-Industrien. Die Zuckerrohrplantagen, die in den 1980er Jahren angelegt wurden, hängen dabei stark von der Lohnarbeit indigener Menschen ab. Arbeiter müssen oft unter erschreckenden Bedingungen für extrem niedrige Löhne arbeiten. In Mato Grosso do Sul sind über 80 neue Zuckerrohrplantagen und Destillerien in Planung, viele davon sollen auf dem angestammten Land der Guarani gebaut werden.

Die Guarani in Mato Grosso do Sul leiden unter Rassismus und Diskriminierung sowie Schikanierung durch die Polizei. Rechtsberatung und Dolmetscher sind für sie schwer oder gar nicht zugänglich. Sie sind in einem Rechtssystem gefangen, das sie nicht verstehen. Das führt dazu, dass oft Unschuldige verurteilt werden. Viele verbüssen unverhältnismässig harte Strafen für Kleindelikte.

Die soziale Problematik der Guarani wird verschärft durch fortschreitende Umweltzerstörung in ihren Lebensräumen. Ihre Proteste werden deshalb in Brasilien unterstützt durch eine wachsende Bewegung von Umwelt- und Klima-Aktivisten.

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