Seit Tagen überzieht Russland ukrainische Städte mit einem Bombenhagel. Das Bild stammt aus Charkiw, der zweitgrössten ukrainischen Stadt. In der Nacht zum Montag ist auch die Hauptstadt Kiew erneut mit Raketen und Drohnen angegriffen worden. Getroffen wurden unter anderem der Eingang einer U-Bahnstation, ein Kindergarten, ein Supermarkt und ein Hochhaus. Aus der U-Bahnstation, wo die Menschen Zuflucht suchten, quoll dichter Rauch.
An der Front im Osten liefern sich ukrainische und russische Truppen erneut schwere Kämpfe. Wie der Generalstab in Kiew mitteilt, wurden von verschiedenen Abschnitten insgesamt 122 russische Angriffe gemeldet, die teils auch von Artillerie und der russischen Luftwaffe unterstützt wurden. Bei den Luftangriffen seien 71 gelenkte Gleitbomben auf ukrainische Stellungen abgeworfen worden. Da und dort rücken die russischen Truppen Schritt um Schritt vor. Die Verteidigung von Pokrowsk, nordwestlich von Donezk, droht zusammenzubrechen.
Inzwischen hat der ukrsainische Präsident Wolodymyr Selenskyj neue Verhandlungen mit Russland vorgeschlagen. Der Sekretär des Rats für nationale Sicherheit und Verteidigung habe Moskau ein Treffen in den nächsten Tagen angeboten, teilte Selenskj mit. Die Ukraine sei zu einem Treffen auf Führungsebene bereit. Die russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte den Eingang des Vorschlags. Russland hatte in letzter Zeit immer wieder die Bereitschaft erklärt, die im Frühjahr begonnenen Gespräche in Istanbul fortzusetzen. Die letzte Runde endete Anfang Juni mit einem Abbruch.