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Australien

Antijüdischer Terror in Sydney

Sydney
(Foto: Keystone/EPA/AAP/Bianca de Marchi)

Am ersten Tag des achttägigen jüdischen Lichterfestes Chanukka schiessen in einem Park am berühmten Bondi Beach ein 50-jähriger Vater und sein 24-jähriger Sohn auf mehr als 1'000 feiernde Juden und Jüdinnen. 16 Menschen sterben, etwa 40 werden verletzt, auch zwei Polizisten. Der Vater wird von der Polizei erschossen. Der Sohn wird mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert. Beide standen möglicherweise im Solde des «Islamischen Staats» (IS). Am Tatort legen Australier und Australierinnen Blumen nieder. 

Die Schiesserei dauert etwa zehn Minuten. Der Vater besass einen Waffenschein. Der Sohn war der Polizei bekannt, wurde aber als ungefährlich eingestuft.

Nach Angaben der Behörden handelt es sich um einen «antisemitischen Anschlag».  Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass kein weiterer Täter an der Schiesserei beteiligt war. Unter den Toten sind mindestens ein israelischer und ein französischer Staatsbürger, ein britischer Rabbi, ein Holocaust-Überlebender, ein Polizist sowie ein zehnjähriges Mädchen. 

Drei Schusswaffen seien sichergestellt worden, teilte die Polizei mit. In einem Auto, das einem der Täter zugeordnet wurde, fanden die Ermittler zudem improvisierte Sprengsätze uznd zwei IS-Flaggen. Wie der Radiosender ABC berichtete, hatte der australische Geheimdienst vor sechs Jahren mögliche Verbindungen des 24-Jährigen zur islamistischebn Terrormiliz Islamischer Staat (IS) überprüft. Er soll demnach in engem Kontakt zu einem IS-Kämpfer gestanden haben, der 2019 verhaftet und in Australien wegen der Vorbereitung einer terroristischen Straftat verurteilt worden war. Er habe jedoch nach Erkenntnissen keine konkrete Bedrohung dargestellt. Anti-Terror-Ermittler gehen jetzt davon aus, dass Vater und Sohn dem IS einen Treueschwur geleistet hatten.

Israels Präsident Isaac Herzog spricht von einem «grausamen Angriff auf Juden». 

Ein Video zeigt einen couragierter Mann, den 43-jährige aus Syrien stammenden Familienvater Ahmed al-Ahmed, der sich von hinten auf einen der Schützen stürzt, ihm das Gewehr entreisst und so Schlimmeres verhindert. Der Regierungschef des Bundesstaates New South Wales, Chris Minns, bezeichnet die Entwaffnung des Schützen als «die unglaublichste Szene, die ich je gesehen habe». Der jetzt als «Held» gefeierte Ahmed al-Ahmed, ein Obgstverkäufer, liegt mit Schussverletzungen im Schulterbereich in einem Spital. Der schiessende Vater, bevor er erschossen wurde, hatte noch einige Schüsse auf al-Ahmed abgegeben. Inzwischen wurde er sogar von Präsident Trump für seine Tat gelobt. 

Chris Minns, der Premierminister von New South Wales, besuchte Ahmed al-Ahmed im Spital und postete dieses Bild.

Chris Minns, Ahmed al-Ahmed
Chris Minns, Ahmed al-Ahmed

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