Besucherschlange vor dem Lenin-Mausoleum auf dem Roten Platz in Moskau. Der Andrang zur Besichtigung der Grabstätte mit dem einbalsamierten Leichnam des bolschewistischen Revolutionsführers und Gründers der untergegangenen Sowjetunion ist in diesen Tagen besonders gross. Denn das Mausoleum (rechts im Bild neben der Basilius-Kathedrale) soll ab dem Samstag wegen Renovationsarbeiten für zwei Jahre geschlossen werden.
Es gibt auch Gerüchte in Moskau, dass das Mausoleum vielleicht für immer geschlossen oder sogar beseitigt oder umfunktioniert werde. Die Behörden haben das zwar dementiert, doch die Führung der kommunistischen Partei, die heute politisch nichts mehr zu sagen hat, hat immerhin erklärt, dass sie kategorisch gegen jede Änderung der musealen Kultstätte sei.
Lenin ist 1924, sieben Jahre nach Beginn der bolschewistischen Revolution, gestorben. Das Mausoleum aus rotem und schwarzem Granit wurde unter der Regie des Diktators Stalin erbaut. Dessen Leichnam wurde nach seinem Tod 1953 ebenfalls einbalsamiert und in der Lenin-Gruft aufgebahrt. Dessen Nachfolger Chruschtschow liess ihn 1961 während des sogenannten Tauwetters von dort entfernen und an der Kremlmauer begraben.