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Wahlen

Zürich wird noch rot-grüner

4. März 2018
Journal21
Die Sozialdemokratin Corine Mauch bleibt Zürcher Stadtpräsidentin. Sie machte fast doppelt soviele Stimmen wie ihr freisinniger Herausforderer Filippo Leutenegger. Das Bild zeigt sie am Wahlabend in Zürich (Foto: Keystone/Ennio Leanza)
Die Sozialdemokratin Corine Mauch bleibt Zürcher Stadtpräsidentin. Sie machte fast doppelt soviele Stimmen wie ihr freisinniger Herausforderer Filippo Leutenegger. Das Bild zeigt sie am Wahlabend in Zürich (Foto: Keystone/Ennio Leanza)
Die grösste Schweizer Stadt ist ein hartes Pflaster für die Bürgerlichen. Die Linke feiert einen Triumph. Sie kann ihre starke Stellung in der Regierung behaupten und gewinnt im Parlament die absolute Mehrheit. SVP und CVP blitzten ab.

Die Stadt Zürich wurde bisher von einer rot-grünen Regierung dominiert. Sechs der neun Stadträte gehörten entweder den Sozialdemokraten oder den Grünen an.

Die Bürgerlichen versuchten nun, mit einem Fünferticket diese rot-grüne Dominanz zu brechen. Das ist gründlich misslungen. Den Bürgerlichen brachten die Wahlen ein Desaster.

Nach Auszählung aller Stadtkreise wird Links-Grün weiterhin über sechs Sitze verfügen: drei Sozialdemokraten, zwei Grüne und ein Vertreter der Alternativen Liste.

Dass die Sozialdemokraten einen Sitz verlieren, stand schon vor den Wahlen fest, da die bisherige SP-Stadträtin Claudia Nielsen während des Wahlkampfs zurücktrat und die SP keinen Ersatz aufstellen konnte. Der freigewordene SP-Sitz wurde nun von der Grünen Karin Rykart erobert.

Die neue grüne Zürcher Stadträtin Karin Rykart mit ihrem Parteikollegen Daniel Leupi (Foto: Keystone/Walter Bieri)
Die neue grüne Zürcher Stadträtin Karin Rykart mit ihrem Parteikollegen Daniel Leupi (Foto: Keystone/Walter Bieri)

Sie alle schafften im ersten Wahlgang das notwendige absolute Mehr.

Ebenfalls das absolute Mehr schafften, bereits mit Abstand, der Freisinnige Filippo Leutenegger, der Grünliberale Andreas Hauri sowie der Freisinnige Michael Baumer.

Die beiden SVP-Kandidaten folgten abgeschlagen auf den Plätzen 11 und 12. Die CVP, die bisher in der Stadtregierung vertreten war, verlor ihren einzigen Sitz auf Kosten der GLP.

Stimmen erhielten:

Corine Mauch SP bisher 63’139
Daniel Leupi Grüne bisher 59’082
André Odermatt SP bisher 57’969
Raphale Golta SP bisher 56’572
Karin Rykart Grüne neu 49’285
Richard Wolff Alternative Liste bisher 48’311
Filippo Leutenegger FDP bisher 44’357
Andreas Hauri GLP neu 36’058
Michael Baumer FDP neu 33’033

Abgeschlagener Filippo

Keinerlei Chance, Stadtpräsident zu werden, hatte der Freisinnige Filippo Leutenegger, der es schon vor vier Jahren versucht hatte. Leutenegger erzielte 27’094 Stimmen. Die bisherige Amtsinhaberin, die Sozialdemokratin Corine Mauch, kommt auf fast doppelt so viel: auf 53’300.

Andreas Hauri, der auch für das Stadtpräsidium kandidierte, folgt weit abgeschlagen mit 3’145 Stimmen.

Absolute linke Mehrheit im Parlament

Im Gemeinderat, dem Stadtparlament, baut die Linke ihre Stellung aus und gewinnt die absolute Mehrheit. Am stärksten verlieren die SVP und die CVP, die alle ihre Sitze einbüsst.

SP: 32,39 Prozent (+3,2 Prozent)
FDP: 16,3 Prozent (+0,27 Prozent)
SVP: 13,41 Prozent (-3,91 Prozent)
Grüne: 11,86 Prozent (+1,29 Prozent)
Alternative Liste: 7,54 Prozent (+1,08 Prozent)
CVP: 3,74 Prozent (-0,90 Prozent)
EVP/BDP: 2,96 Prozent (-0,42 Prozent)

Bisher herrschte im 125 Mitglieder zählenden Stadtzürcher Gemeinderat fast ein Patt: SP, Grüne und Alternative Liste besassen zusammen 62 Sitze; SVP, FDP, GLP und CVP 63 Mandate.

Die neue Sitzverteilung sieht so aus
SP: 43 (+4)
Grüne: 16 (+2)
Alternative Liste: 10 (+2)

GLP: 14 (+1)
CVP: 0 (-6)
EVP/BDP: 4 (+4)
FDP: 21 (unverändert)
SVP: 17 (-6)

Die Linke verfügt jetzt also neu im Zürcher Stadtparlament deutlich über die absolute Mehrheit, nämlich über 69 Sitze, die Bürgerlichen über 57 Mandate. Zürich ist also an diesem Wochenende deutlich noch rot-grüner geworden.

(J21

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