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USA

Super Tuesday, gar nicht super

2. März 2016 , aktualisiert 07:59 Uhr
Journal21
Donald Trump und Hillary Clinton triumphieren am Super Tuesday. Erwarungsgemäss. Trump befindet sich bereits auf einer Wahlkampftournee in Florida, wo in 14 Tagen gewählt wird. Das Bild zeigt ihn in Palm Beach zusammen mit Chris Christie, dem Gouverneur von New Jersey, der sich auf Trumps Seite geschlagen hat. (Foto: Keystone/AP/Andrew Harnik)
Donald Trump und Hillary Clinton triumphieren am Super Tuesday. Erwarungsgemäss. Trump befindet sich bereits auf einer Wahlkampftournee in Florida, wo in 14 Tagen gewählt wird. Das Bild zeigt ihn in Palm Beach zusammen mit Chris Christie, dem Gouverneur von New Jersey, der sich auf Trumps Seite geschlagen hat. (Foto: Keystone/AP/Andrew Harnik)
Trump siegt und siegt. Doch würden heute Präsidentschaftswahlen stattfinden, würde ihn Hillary Clinton schlagen.

Erwartungsgemäss haben sich am gestrigen Super Tuesday Donald Trump und Hillary Clinton klar durchgesetzt.

In neun amerikanischen Bundesstaaten hatten am „Super-Dienstag“ Vorwahlen (Primaries) stattgefunden. Zudem waren in vier Staaten Caucuses (Parteiversammlungen) durchgeführt worden.

  • Donald Trump siegt in Alabama, Arkansas, Georgia, Massachusetts, Tennessee, Vermont, Virginia und Alaska.
     
  • Ted Cruz triumphiert in Texas und Oklahoma. Cruz ist Senator in Texas.
     
  • Marco Rubio gewinnt in Minnesota.
     
  • Hillary Clinton holt sich Alabama, Georgia, Arkansas, Tennessee, Texas, Virginia, Massachusetts und Amerikanisch Samoa.
     
  • Bernie Sanders sichert sich Vermont, Oklahoma, Colorado und Minnesota. Sanders ist Senator in Vermont, sein dortiger Erdrutschsieg (86 %) war erwartet worden.

Der Super Tuesday hat grossen Einfluss auf die Nominierung der beiden Präsidentschaftskandidaten. Wer an diesem Wahltag der Superlative gewinnt, hat grosse Chancen, bei den Parteikonventen im Juli als Kandidat oder Kandidatin für die Präsidentenwahl im November bestimmt zu werden.

Doch schon die Tatsache, dass Trump in vielen Staaten durchmarschiert, betrachten viele besonnene Amerikaner als nicht „super“. Aber dieser Super Tuesday könnte auch aus andern Gründen nicht super sein.

Erst jetzt wird vielen Amerikanern bewusst, dass Trump im Weissen Haus ein Schreckens-Szenario ist, das nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Aus diesem Grund beginnt sich nun ein wirklicher Widerstand gegen ihn zu formieren. Deshalb könnte der gestrige Super-Dienstag diesmal vielleicht weniger vorentscheidend sein als früher. Dies zumindest hoffen einige Medien.

So sagt Rand Paul, der sehr konservative republikanische Senator von Kentucky (und einst selbst Präsidentschaftskandidat, wie sein Vater), er werde nicht für Trump stimmen. „Dieser Super Tuesday ist vielleicht nicht das letzte Wort“, schreibt die Los Angeles Times.

Auch grosse Medien stehen gegen Trump auf. Die Los Angeles Times schrieb am Dienstag, „Trump is spectacularly unfit to serve as president“. Die Zeitung bezeichnet ihn als "hasserfüllt, hysterisch und rassistisch". Noch schlimmer ging die Washington Post mit ihm ins Gericht. Sie verglich Trump mit Stalin und Pol Pot. Und das Schrecklichste: „Er verehrt Putin“.

Unklar, aber ehrer unwahrscheinlich, ist auch noch, ob Michael Bloomberg ins Rennen steigen wird. Er könnte laut Medienberichten Trump viele Stimmen wegnehmen – Hillary Clinton allerdings auch.

Hillary liegt vorn

Fänden jetzt Präsidentschaftswahlen statt, kämen laut einer am Dienstag von Real Clear Politics (RCP) veröffentlichten Meinungsumfrage Clinton auf 46,5 % und Trump auf 43,5 % der Stimmen.

Eine am gleichen Tag veröffentlichte CNN-Umfrage gibt Clinton sogar 52 % und Trump 44 % der Stimmen.

Die wichtigsten vier Staaten, in denen am Dienstag gewählt wurde, sind Texas (Houston, Dallas, San Antonio), Georgia (Atlanta), Massachusetts (Boston) und Virginia (Richmond). In diesen Bundesstaaten wurden am Dienstag am meisten Delegiertenstimmen vergeben.

In Texas gewinnt bei den Republikanern Ted Cruz 44 %, Donald Trump 27 %, Marco Rubio 18 %.
Bei den Demokraten kommt Hillary Clinton auf 65 % und Bernie Sanders auf 33 %.

Georgia
Republikaner: Trump 39 %, Rubio 25 %, Cruz 24 %
Demokraten: Clinton 71 %, Sanders 28 %

Massachusetts
Republikaner: Trump 49 %, Rubio 18 %, Cruz 10 %
Demokraten: Clinton 50 %, Sanders 49 %

Virginia
Republikaner: Trump 35 %, Rubio 32 % Cruz 17 %
Demokraten: Clinton 64 %, Sanders 35 %

Trotz Zweifeln an der Wichtigkeit dieses Super-Dienstags: Er bleibt aus rein rechnerischen Gründen wichtig, weil an an diesem Tag ein grosser Teil der Delegierten gewählt wird, die dann im Juli an den beiden Parteikonventen die Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskandidaten bestimmen.

Bei den Republikanern wurden am Dienstag fast die Hälfte der Delegierten gewählt, nämlich 595. Das absolute Mehr liegt bei den Republikanern bei 1’237. Trump sicherte sich bisher 274 Delegierte, Cruz 149 und Rubio 82.

Bei den Demokraten wurde am Super Tuesday mehr als ein Drittel der Delegierten bestimmt, nämlich 895. Das absolute Mehr liegt bei den Demokraten bei 2’383. Hillary Clinton sicherte sich bisher 544 Delegiertenstimmen, Bernie Sanders 349.

Nächste Primaries

Die nächsten wichtigen Primaries finden am 8. März in Michigan, am 15. März in Florida, Illinois, North Carolina und Ohio, am 19. April in New York, am 26. April in Pennsylvania und am 7. Juni in Kalifornien statt.

Der republikanische Parteikonvent, an dem die Kandidaten für die Präsidentschaft und die Vizepräsidentschaft gewählt werden, findet vom 18. – 21. Juli in Cleveland (Ohio) statt.

Die Demokraten wählen ihre Kandidaten an ihrem Konvent vom 25. – 28. Juli in Philadelphia.

Die Präsidentschaftswahl findet am 8. November statt.

(J21/hh/NYT/WP/BG/LAT)

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