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Musik des Monats

Strawinskys Feuervogel

1. September 2025
Iso Camartin
Igor Stawinsky
Igor Stawinsky im Jahr 1921 (Foto: PD)

Unter den grossen Ballettwerken des Russen Strawinsky ist «Der Feuervogel» mein bevorzugtes Werk. Da mag es Leute geben, die das vermutlich kühnste Werk des Meisters, sein «Sacre du printemps», vorziehen würden. Man darf aber auch dem melodisch reichsten Ballettwerk Strawinskys die Palme übergeben.

Hier kommt die grosse mythologische Tradition Russlands zum Blühen. Es ist ein Ballett in zwei Akten, das im Juni 1910 im Pariser «Théatre National de l’Opéra» seine Uraufführung erlebte. Protagonist war das Ensemble der «Ballets Russes». Das Libretto schuf Michel Fokine, Tänzer und Choreograf des Ensembles. Strawinsky hat das Werk in späteren Jahren zu Orchestersuiten bearbeitet (1922, 1919 und 1945), was beweist, wie sehr ihm die Musik dieses Werkes auch für den Konzertsaal eine Herzensangelegenheit war.

Die Handlung des Balletts ist in Kurzfassung etwa folgende: Der Prinz Iwan Zarewitsch fängt einen Vogel, der durch eine Feder sich wieder die Freiheit erkauft. Es tauchen 13 vom Zauberer Katschei gefangene Prinzessinnen auf, der Prinz verliebt sich in die Zarewna und folgt ihr in den Palast des Zauberers, den er dort mit der Hilfe des Feuervogels besiegt. Strawinsky macht musikalisch Anleihen bei seinem Lehrer Rimski-Korsakow, dem die russische Märchenwelt genauso am Herzen lag. Was muss dies für eine glanzvolle Zeit für die getanzte und gespielte Musikwelt gewesen sein, aus der ein so reicher Schatz an Kompositionen russischer Provenienz hervorging.

Unter den russischen Meistern war Strawinsky der Zauberer und Clown in einem, nie verlegen um Verwandlungen, die er seinem Publikum mit Witz und Charme zumutete. Er war das, was die Italiener «un istrione» nennen: ein Komödiant, der es dick hinter den Ohren hat.

Eine sehr schöne Aufnahme von Strawinskys «Ballets Russes» aus jüngerer Zeit stammt vom Orchester «Les Siècles» unter François-Xavier Roth (Harmonia mundi musique, Arles 2021). Da hört man alles, was das Herz zu entzücken vermag, an Farbenreichtum des Orchesters und an tänzerischer Raffinesse.

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