Flucht aus Ljubimiwka: Dem 25-jährigen Oleksander (Bildmitte) ist es gelungen, aus der von den Russen besetzten Siedlung Ljubimiwka östlich von Cherson zu fliehen. In Saporischschja trifft er mit seinen Eltern Olga (49) und Oleksander (50) zusammen.
Wird laufend aktualisiert
- Blinken und Austin in Kiew erwartet
- Medienkonferenz im Untergrund
- Orthodox Ostern
- Keine «nennenswerte» Gebietsgewinne
- «Erhebliche russische Verluste»
- Duschen im Zelt
- Erneut Angriff auf das Asowstal-Werk
- Raketen auf Odessa
Blinken und Austin nach Kiew
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj wird nach eigenen Angaben am orthodoxen Ostersonntag in Kiew hohe amerikanische Gäste empfangen: Aussenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin. Selenskyj sagte, er werde mit den beiden besprechen, welche Waffen die Ukraine dringend benötige.
Der Präsident erklärte in seiner täglichen Ansprache, sein Land habe begonnen, die benötigten schweren Waffen zu erhalten. Damit könnten die russischen Invasionstruppen «schliesslich» besiegt werden.
«Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle russischen Mörder spüren, was eine gerechte Antwort auf ihre Verbrechen ist», sagte Selenskyj. «Es ist nur eine Frage der Zeit, bis unser ganzes Volk in der Ukraine spürt, was ein starker Frieden ist.»
Das amerikanische Aussenministerium und das amerikanische Verteidigungsministerium haben den Besuch von Blinken und Austin nicht bestätigt.
Nach Meinung eines ukrainischen Beamten beweise der Besuch dieser hochrangigen amerikanischen Minister, dass Präsident Biden fest entschlossen sei, Putin Paroli zu bieten und die Ukraine am Leben zu erhalten.
Medienkonferenz im Untergrund
Orthodoxe Ostern
Die gläubigen orthodoxen Ukrainerinnen und Ukrainer feiern am heutigen Sonntag das Osterfest. Eine von der Ukraine vorgeschlagene Waffenruhe über die Ostertage haben die Russen abgelehnt.
Keine «nennenswerte» Gebietsgewinne
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben mehrere russische Vorstösse zurückgeschlagen. Dabei sei es gelungen, einige von den Russen eroberte Gebiete zurückzuerobern.
«Erhebliche russische Verluste»
Der britische Militärgeheimdienst schreibt in seinem täglichen Update, dass «trotz einiger russischer Geländegewinne» der ukrainische Widerstand «an allen Fronten stark gewesen ist». Die Russen hätten erhebliche Verluste erlitten. «Die schlechte Moral der russischen Truppen und die begrenzte Zeit für die Wiederherstellung, Neuausrüstung und Reorganisation der Kräfte nach früheren Offensiven behindern wahrscheinlich die russische Kampfeffizienz», erklärt der britische Militärgeheimdienst.
Erneut Angriffe auf das Asowstal-Werk
Russische Soldaten haben am Samstag nach ukrainischen Angaben das Asowstal-Werk in Mariupol, in dem sich vermutlich Tausende verschanzt haben, mit Raketen angegriffen. Olexij Arestowytsch, einer der Berater von Präsident Selenskyj, sagte, die Russen würden erneut versuchen, das Stahlwerk zu stürmen. Präsident Putin hatte am vergangenen Donnerstag erklärt, das Werk würde vorerst nicht gestürmt, sondern hermetisch von der Aussenwelt abgeschnitten.
Der ukrainische Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak sagte am Sonntag, das Werk werde wieder mit schweren Bomben aus der Luft und Artillerie angegriffen.
Duschen im Zelt
Russland rekrutiert ukrainische Ärzte
Russische Truppen würden unter Androhung einer Hinrichtung ukrainische Ärzte und medizinisches Personal verpflichten, verletzte russische Soldaten zu behandeln. Dies berichtet die ukrainische Regierung. Entsprechende Fälle seien aus dem Osten der Ukraine gemeldet worden, vor allem aus der Region Cherson, Saporischja und Charkiw. Wehrpflichtige junge Ukrainer sollen aufgefordert worden sein, die russischen Einheiten zu verstärken. Verifiziert werden können diese Angaben nicht.
«Russland verschleppt Zivilisten»
Russland habe 308 Ukrainerinen und Ukrainer aus Mariupol in einen Zug gesetzt und sie in die 8000 Kilometer entfernte Stadt Nachodka im russischen fernen Osten gebracht. Dies erklärt die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa. Russland bestreitet, dass Menschen gegen ihren Willen nach Russland gebracht würden.
Tote bei Raketenbeschuss von Odessa
Von einem Schiff im Schwarzen Meer haben russische Streitkräfte am Samstagabend erneut Marschflugkörper (Cruise Missiles) auf die Millionenstadt Odessa abgefeuert. Dies geben die ukrainischen Streitkräfte bekannt. Die Raketen seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden.
Zuvor schlugen zwei Raketen in Odessa ein und trafen zwei Wohngebäude und eine Militäreinrichtung. Andrij Jermak, der Stabchef von Selenskyj, sagte, mindestens fünf Menschen seien getötet und 18 weitere verletzt worden. Zwei weitere Raketen konnten abgefangen werden.
Erklärtes Ziel der Russen ist es, die gesamte ukrainische Schwarzmeer-Küste unter ihre Kontrolle zu bringen. Odessa ist die wichtigste ukrainische Hafenstadt.
(Wird laufend aktualisiert)
Journal 21