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Russisch-ukrainischer Gefangenenaustausch

25. Mai 2025
Ukraine Gefangenenaustausch
Keystone/EPA, Maria Senovilla

Ein soeben aus russischer Gefangenschaft entlassener ukrainischer Soldat wird bei seiner Ankunft in der Oblast Tschernigiw am 23. Mai 2025 mit seiner Familie vereint. Zahlreiche Angehörige von Vermissten und Kriegsgefangenen sind gekommen, um die 390 Ukrainer zu begrüssen, die nach Hause zurückkehren konnten. Der Austausch war der erste von dreien, die am Wochenende stattfinden sollen, und ist Teil der letzte Woche in der Türkei getroffenen Vereinbarung, welche die Freilassung von tausend Ukrainern und tausend Russen vorsieht.

Bei dem grössten Austausch in dem seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg wurden am Freitag jeweils 390 Rückkehrer an die andere Seite übergeben. Nach Angaben des zuständigen Kiewer Koordinierungsstabs kamen drei Frauen und 387 Männer aus russischer Gefangenschaft frei. Die freigelassenen Soldaten hatten die Ukraine demnach in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Charkiw und Cherson verteidigt. Alle Freigelassenen würden medizinisch untersucht und erhielten physische und psychologische Hilfe.

Ausgehandelt wurde der Austausch «tausend gegen tausend» vor einer Woche in Istanbul, als zum ersten Mal seit drei Jahren die ukrainische und die russische Seite direkt miteinander sprachen. Gleich am Tag nach dem Istanbuler Treffen fingen beide Seiten damit an, die Listen zusammenzustellen. 

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind mehr als sechzig Mal Gefangene übergeben worden. Mindestens 4500 Menschen seien dabei aus Russland freigekommen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. 

Die ukrainische Regierung drängt schon lange darauf, dass sämtliche Gefangenen freikommen. Russland sträubt sich. Vermutlich, weil das angreifende Land sehr viel mehr Gefangene gemacht hat, nicht nur Soldaten, auch Zivilisten. Nach Angaben der Uno werden in der russischen Haft immer wieder Menschen gefoltert. 

Die Zeitung «Kyiv Independent» zitierte vor wenigen Wochen den ukrainischen Ombudsmann Dmytro Lubinez, der allein von mehr als 16’000 ukrainischen Zivilisten sprach, die Russland festgenommen habe. Nach der Genfer Konvention ist es verboten, zivile Gefangene zu machen.

«Alle gegen alle» statt «tausend gegen tausend»: Das würde bedeuten, dass neben Soldaten auch sämtliche ukrainischen Zivilisten freikämen. Diese sind keine Kriegsgefangenen, sondern befinden sich in russischer Geiselhaft.

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