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Österreich

Rechtsrutsch

24. April 2016
Journal21
Foto: Keystone/EPA/Christian Bruna)
Foto: Keystone/EPA/Christian Bruna)
Der Rechtspopulist und FPÖ-Kandidat Norbert Hofer gewinnt mit 35,3 Prozent der Stimmen die erste Runde der Bundespräsidentenwahl. Weder Sozialdemokraten noch Konservative schaffen es in die Stichwahl.

Die Republik rückt nach rechts. Hofers Ergebnis wird in Wien als "unerwartete Sensation" bewertet. Umfragen hatten ihm ein weit weniger gutes Resultat prophezeit. Hofer ist 45 Jahre alt und Ingenieur.

Für die etablierten Sozialdemokraten und die konservative ÖVP ist der Ausgang der Wahl eine noch nie dagewesene Schlappe. Sie wird wohl schnell personelle Veränderungen zur Folge haben.

Das Ergebnis ist laut Wahlbeobachtern Ausdruck einer Ablehnung der europäischen und vor allem der deutschen, aber auch der österreichischen Flüchtlingspolitik. 

Noch sind nicht alle Briefstimmen ausgezählt.

Laut dem provisorischen Endergebnis wird der grüne Kandidat Alexander van der Bellen in die Stichwahl gelangen. Er kam auf 21,3 Prozent der Stimmen - weniger, als ihm prophezeit worden war.

Auf dem dritten Platz landet mit 19,0 Prozent die parteilose Höchstrichterin Irmgard Griss. Ihr gutes Ergebnis gilt als Überraschung.

Der Sozialdemokrat Rudolf Hundstorfer findet sich weit abgeschlagen mit rund 10,9 Prozent auf dem vierten Platz. Ebenso abgeschlagen ist der ÖVP-Kandidat  Andreas Khol mit 11,1 Prozent. Laut Experten bedeutet das Ergebnis auch Ausdruck einer Aversion der Bürgerinnen und Bürger gegenüber den etablierten Parteien.

Die Wahlbeteiligung lag bei 68,1 Prozent. Das Endergebnis steht am Montag fest.

Am 22. Mai findet die Stichwahl statt. Ob dann Hofer gewählt wird, hängt davon ab, wie weit die unterlegenen etablierten Parteien den grünen Kandidaten gegen den Rechtspopulisten unterstützen werden.

(J21/ORF)

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