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USA

„Pretty strange“

31. Oktober 2016
Journal21
James Comey, FBI-Chef (Foto: Keystone/AP/Pablo Martinez Monsivais)
James Comey, FBI-Chef (Foto: Keystone/AP/Pablo Martinez Monsivais)
Noch ist nicht bekannt, ob neue E-Mails Hillary Clinton belasten könnten. Die Kritik am republikanischen FBI-Chef James Comey wächst.

Die Demokraten werfen dem Chef der Bundespolizei vor, die Wahl zugunsten von Trump zu beeinflussen. Elf Tage vor der Präsidentenwahl am 8. November hatte Comey einen Brief an den Kongress veröffentlicht. Darin erklärt er, neue E-Mails seien entdeckt worden. Deshalb würden neue Untersuchungen in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton angestrengt.

Hillary Clinton am Freitagabend in Des Moines (Iowa). (Foto: Keystone/AP/Andrew Harnik)
Hillary Clinton am Freitagabend in Des Moines (Iowa). (Foto: Keystone/AP/Andrew Harnik)

Noch ist unklar, welche Bedeutung die aufgetauchten Mails haben und ob sie Clinton schaden könnten. Der FBI-Brief an den Kongress enthält nichts Konkretes. Die Behörde erklärte später, die neuen Mails seien nicht von Clinton selbst geschrieben. Sie seien auch nicht von ihrem privaten Server versandt worden. Auch seien sie nicht von ihr oder ihrem Team gelöscht worden.

Rätselhaft bleibt, weshalb der FBI-Chef, ein Republikaner, elf Tage vor der Wahl einen solch inhaltsarmen Brief an den Kongress verschickt.

Comey, der dem Justizministerium untersteht, veröffentlichte den Brief gegen den Willen der Justizministerin.

Inzwischen wurde bekannt, dass die Mails schon vor Wochen entdeckt worden sind. Der FBI-Chef erklärte, er habe erst am Donnerstag davon erfahren.

Laut FBI wurden die Mails auf einem Computer von Anthony D. Weiner gefunden. Weiner ist der ehmalige Ehemann von Huma Abedin, einer Top-Beraterin von Clinton. Er ist auch der Mann, der Aufmerksamkeit erregte, weil er Bilder seines Penis an mehrere Frauen vermailte.

Clinton fordert das FBI auf, die neuen E-Mails unverzüglich zu veröffentlichen. In einer wütenden Erklärung nannte sie das Vorgehen von Comey "pretty strange".

Donald Trump, der in Meinungsumfragen weit abgeschlagen ist, wittert Morgenluft und spricht von der „biggest story since Watergate. I think this changes everything“.

Laut neuen Erhebungen des Wahlforschers Nate Silver hat Trump wieder leicht Boden gutgemacht. Seine Chancen, gewählt zu werden, liegen laut Silver bei 21,5 Prozent (Stand: Montag früh). Auch in den meisten andern Umfragen liegt Clinton vorn.

(J21/NYT/WP/LAT/CNN/AP)

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