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2024

Das Jahr in Bildern

31. Dezember 2024 , aktualisiert
Trump, Melania
(Foto: Keystone/EPA/Christobal Herrera)

Er ist wieder da! Wichtige Ereignisse, eindrucksvolle, faszinierende Bilder: Der Jahresrückblick von Journal 21.

  • JANUAR

1. Januar: Schweres Erdbeben in Japan

Japan, Erdbeben
Ein Erdbeben der Stärke 7,6 erschüttert die westjapanische Küste. Mindestens 48 Menschen kommen ums Leben. Tausende Häuser stürzen ein oder fallen Bränden zum Opfer. Strassen sind aufgerissen, in Zehntausenden Haushalten fällt der Strom aus. Am schwersten betroffen ist die Hafenstadt Wajima auf der Halbinsel Noto. Dort zerstört ein riesiger Brand zahlreiche Häuser. Nach dem Hauptbeben werden über 150 weitere Beben registriert. Eine Tsunami-Warnung wird am Tag nach den Erschütterungen aufgehoben. (Foto: AP)

2. Januar: Inferno auf dem Tokioter Flughafen

Tokio
Ein Airbus A350-900 der japanischen Gesellschaft Japan Airlines stösst beim Landeanflug auf dem Flughafen Tokio-Haneda mit einem Kleinflugzeug zusammen und gerät in Vollbrand. Alle 379 Flugzeuginsassen können rechtzeitig über Notrutschen evakuiert werden. 17 Passagiere werden verletzt. Fünf Insassen des Kleinflugzeugs vom Typ Bombardier Dash-8 kommen ums Leben. Die Maschine gehörte der Küstenwache und war dabei, Material in das Erdbebengebiet an der Westküste Japans zu bringen. Einzig der Pilot der Dash-8 konnte schwer verletzt aus den Trümmern geborgen werden. Der Flughafen Haneda ist der grösste in Japan. (Foto: Keystone/EPA/Jiji Press)

2. Januar: Hamas-Spitzenpolitiker getötet

Saleh al-Aouri
Saleh al-Aouri, der stellvertretende Vorsitzende der Hamas, wird bei einem Drohnenangriff auf ein Wohnviertel in Beirut getötet. Aouri gilt als Mitbegründer des militärischen Armes der Hamas. Als Urheber des Anschlags wird Israel vermutet. Al-Arouri ist der bisher ranghöchste Hamas-Vertreter, der seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 getötet wurde. Er gilt als einer der Mitorganisatoren des Massakers, bei dem 1200 Israeli getötet und 250 als Geiseln genommen wurden. Die Hisbollah-Miliz und Iran schwören Vergeltung. (Foto: Keystone/AP/Mohammad Austaz/Hamas Media Office)

7. Januar: Tod von Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer
Beckenbauer, der «Kaiser», stirbt im Alter von 78 Jahren. Als Spieler und Trainer erreichte er Legendenstatus. Als Spieler gewann er 1974 zusammen mit der deutschen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft. Das Gleiche gelang ihm 1990 als Trainer der deutschen Mannschaft. Beim FC Bayern München wurde er zu einem der erfolgreichsten deutschen Fussballer überhaupt. Der Spiegel kommentierte: «Franz Beckenbauer war viel mehr als ein Fussballer. Er prägte die Bundesrepublik wie Konrad Adenauer und Willy Brandt. Dann holten ihn die Enthüllungen zur Sommermärchen-Affäre ein. Eine Jahrhundertfigur aber bleibt er.» (Foto: Keystone/DPA/Roland Magunia)

9. Januar: Der jüngste Premierminister

Gabriel Attal
Der 34 Jahre alte Gabriel Attal wird Frankreichs neuer Premierminister. Er ist der jüngste Ministerpräsident in der Geschichte Frankreichs. Gabriel Attal entstammt einer Familie mit jüdischen und russisch-orthodoxen Wurzeln. Nach seiner Ausbildung an der Pariser Eliteschule Ecole d’Alsace und der Hochschule Sciences Po verbrachte er ein Jahr als Stipendiat der Villa Medici in Rom. Nach einer Zeit bei den Sozialisten schloss er sich 2016 der Partei von Emmanuel Macron an. Von 2018 bis 2020 war er Regierungssprecher. Anschliessend wurde er mit 29 Jahren jüngstes Regierungsmitglied Frankreichs, zuerst Haushaltsminister, dann Bildungsminister. Nach der Auflösung der Nationalversammlung und dem Ansetzen von Neuwahlen durch Präsident Macron trat Attal im Juli als Premierminister zurück. Er wird im September von Michel Barnier abgelöst. (Foto: Keystone/EPA/Ludiwi Marin)

13. Januar: Taiwan wählt chinakritischen Präsidenten

William Lai
William Lai, der chinakritische bisherige Vizepräsident Taiwans und Kandidat der Demokratischen Fortschrittspartei DPP, gewinnt die Präsidentschaftswahlen deutlich. Der Kandidat der chinafreundlichen Kuomintang (KMT), Hou You-yi, gestand seine Niederlage ein und gratulierte Lai zum Wahlsieg. Angesichts der gestiegenen Spannungen zwischen China und Taiwan wird dem Wahlsieg Lais grosse Bedeutung beigemessen. (Foto: Keystone/EPA/Daniel Ceng)

15. Januar: Selenskyj in der Schweiz

Cassis, Selenskyj
Ignazio Cassis und Wolodymyr Selenskyj begeben sich mit einem Puma-Helikopter von Zürich-Kloten nach Bern. (Foto: Keystone/Alessandro della Valle)
Amherd, Selenskyj
Zusammen mit Bundespräsidentin Viola Amherd schreitet Selenskyj die Ehrengarde der Schweizer Armee ab. Die Ukraine und die Schweiz würdigen die «Tiefe und Dynamik» ihrer bilateralen Beziehungen. Amherd betont die anhaltende Solidarität der Schweiz mit der Ukraine. (Foto: Keystone/Alessandro della Valle)

Herzog, Selenskyj
Ständeratspräsidentin Eva Herzog geleitet Selenskyj ins Bundeshaus. (Foto: Keystone/Alessandro della Valle)

22. Januar: Tod von Luigi «Gigi» Riva

Gigi Riva
Der Rekordtorschütze der italienischen Nationalmannschaft stirbt im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes in Cagliari auf Sardinien. Der gebürtige Lombarde, der nahezu während seiner gesamten Karriere für US Cagliari spielte, zählte in den 1960er und 1970er Jahren zu den weltbesten Stürmern. Weltweite Bekanntheit erlangte er für sein Tor im «Jahrhundertspiel» beim WM-Halbfinal 1970 in Mexiko (4:3 n. V.) gegen Deutschland. (Foto: Ansa)

27. Januar: «Bündnis Sahra Wagenknecht»

BSW
Deutschland hat eine neue Partei: In Berlin findet der Gründungsparteitag des «Bündnis Sahra Wagenknecht» (BSW) statt. Die ehemalige Linkspolitikerin wirft allen Partei Versagen und eine «miserable Politik» vor. Zu den Mitgliedern gehört auch ihr Ehemann, der frühere SPD- und Linken-Politiker Oskar Lafontaine. Wagenknecht hofft auf einen Zulauf sowohl von Links als auch von Rechts. Unter anderem verlangt die Partei einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine. (Foto: Keystone/dpa/Nick Nietfeld)

  • FEBRUAR

7. Februar: Tod von Freddy Nock

Freddy Nock
Nock, der weltweit berühmte Hochseilartist, stirbt im Alter von 59 Jahren. Seinen ersten Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde sicherte er sich im Jahr 1998 mit dem Lauf auf dem Tragseil der St. Moritzer Signalbahn über eine Distanz von 734 Metern. Im Bild: Nock 2018 in Zermatt. (Foto: Keystone/Dominic Steinmann)

16. Februar: Tod von Nawalny

Alexej Nawalny
Der 47-jährige Putin-Kritiker Alexej Nawalny stirbt laut offiziellen Angaben nach einem Spaziergang im Freien. Er habe plötzlich ein Unwohlsein verspürt und das Bewusstsein verloren, teilt die Gefängnisverwaltung der nördlichen Region Jamalo-Nenez mit. Trotz des Einsatzes von medizinischem Personal habe Nawalny nicht wiederbelebt werden können. Die genaue Todesursache werde derzeit ermittelt, so die Nachrichtenagentur Tass. In internationalen Reaktionen wird mehrheitlich Putins Regime für den Tod des Oppositionspolitikers verantwortlich gemacht. Das Bild zeigt Nawalny im Glaskäfig des Bezirksgerichts Babuskinskij in Moskau am 20. Februar 2021. (Foto: Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko)
Nawalny im Gefängnis
Das letzte Bild von Nawalny, aufgenommen am 14. Februar 2024 (sotavision/media). Angehörige warnten seit Monaten, Nawalnys Gesundheitszustand verschlimmere sich zunehmend durch die harten Haftbedingungen. Bilder von Gerichtsverhandlungen, an denen er per Video aus dem Gefängnis teilnahm, zeigten ihn in den vergangenen Monaten stark abgemagert. Nawalny klagte immer wieder über extreme Bauch- und Rückenschmerzen. Eine Behandlung sei ihm aber verwehrt worden.

18. Februar: Fall von Awdijiwka

Awdijiwka
Die russischen Streitkräfte erobern die im Donbass liegende strategisch wichtige Stadt Awdijiwka. Sie liegt 15 Kilometer nördlich von Donezk. Der Eroberung waren heftige, monatelange, verlustreiche Kämpfe vorausgegangen. Laut einem russischen Militärblogger starben 16’000 russische Soldaten. Die Zahl der ukrainischen Gefallenen wird mit «einigen tausend» angegeben. Die Stadt ist weitgehend zerstört, die Bevölkerung ist geflohen. Gemäss US-Analysten ist der Fall von Awdijiwka eine Folge der Schwäche der ukrainischen Flugabwehr und eine Folge mangelnder Munition. (Foto: Keystone/AP/Evgeniy Malololetka)

26. Februar: Festnahme von Daniela Klette

Daniela Klette
Das ehemalige Mitglied der linksterroristischen «Roten Armee Fraktion» (RAF) wird in einer Mietwohnung im Berliner Stadtteil Kreuzberg festgenommen. Nachdem sie die Wohnungstür geöffnet und einen italienischen Pass vorgezeigt hatte, verlangte sie, auf die Toilette zu gehen und informierte von dort per Handy den RAF-Mann Burkhard Garweg über ihre bevorstehende Festnahme. Klette, die der dritten Generation der RAF angehörte, werden zahlreiche Sprengstoffanschläge und Raubüberfälle vorgeworfen. (Polizeifoto)

29. Februar: Tumulte und Tote bei Hilfsgüterverteilung in Gaza

Gaza, Hilfsgüter
Bei der Verteilung von Lebensmitteln kommt es zu tumultartigen Szenen, bei denen zwischen 100 und 300 Menschen sterben. Die Hamas spricht von einem «Massaker». Nach der Ankunft mehrerer Hilfskonvois mit Hilfsgütern in Gaza-Stadt strömten Hunderte Menschen auf die Lastwagen zu. Die Hamas wirft der israelischen Armee vor, gezielt auf die wartenden Menschen geschossen zu haben. Augenzeugen würden dies bestätigen. Nach Angaben der israelischen Armee kam es bei der Ankunft des Hilfskonvois zu einem «chaotischen Gedränge». «Einige fingen an, andere gewaltsam zu schubsen und zu Tode zu trampeln; viele plünderten die humanitären Hilfsgüter», sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Ein anderer Sprecher, Peter Lerner, sagte, eine Gruppe von Menschen habe sich israelischen Soldaten genähert. Das Militär habe daraufhin Warnschüsse in die Luft abgegeben. Augenzeugen gaben gegenüber der Nachrichtenagentur AP an, Schüsse seien gefallen, als sich Menschen Mehl und Konservendosen aus Lastwagen holten. (Foto: Israelische Armee)

  • MÄRZ

1. März: Abschied von Nawalny

Trauerfeier für Nawalny
In Moskau wird der unter ungeklärten Umständen verstorbene Regimekritiker Alexej Nawalny beigesetzt. An der orthodoxen Trauerfeier werden nur eine begrenzte Anzahl von Personen zugelassen. Im Bild sieht man vorne sitzend die beiden Eltern Nawalnys vor dem offenen Sarg ihres verstorbenen Sohnes. Die Behörden im Straflager «Polarwolf» hatten sich zunächst tagelang geweigert, der angereisten Mutter Nawalnys Zutritt zu dessen Leiche zu gewähren. Nach der Trauerfeier wird der Sarg zur Beisetzung zum nahen Friedhof Borisowo überführt. Tausende Menschen stehen beim Friedhof Schlange, um dem verstorbenen Oppositionsführer ihren Respekt zu erweisen. Aus der Menge ertönen Rufe wie «Russland ohne Putin». (Foto: Keystone/AP)

2. März: Orthodoxer Jude in Zürich niedergestochen

Zürich, Orthodoxer Jude niedergestochen
Ein 15-Jähriger sticht in Zürich einen 50-jährigen orthodoxen Juden auf offener Strasse mit einer Stichwaffe nieder und verletzt ihn schwer. Beim Täter handelt es sich um einen in der Schweiz geborenen und mit zwei Jahren in der Schweiz eingebürgerten Tunesier. Laut den Ermittlern handelt es sich um eine «klar antisemitische Tat». Im Bild eine Teilnehmerin einer Kundgebung gegen Antisemitismus auf dem Helvetiaplatz in Zürich. Der Täter wurde im Internet radikalisiert. Während er den Juden angriff, rief er lachend «Allahu Akbar» und «Islam, Islam». Und: «Ich bin Schweizer. Ich bin Muslim. Ich bin hier, um Juden zu töten.» Der junge Mann ist gemäss Auskunft der Behörden «nicht einschlägig bekannt». Seine Bluttat kündigte er im Internet in einem Bekennervideo an. Er bezeichnet sich als «Soldat des Kalifats». Im Namen des «Islamischen Staats» werde er versuchen, so viele Juden wie möglich zu töten. Es ist der erste derart schwerwiegende Angriff auf jüdische Personen in der Schweiz seit über zwanzig Jahren. Zwei Tage nach dem Angriff befindet sich das Opfer ausser Lebensgefahr. (Foto: Keystone/Walter Bieri).

3. März: Ja für eine 13. AHV-Rente

AHV Ja
Jubel bei der Linken: Die von den Sozialdemokraten, den Gewerkschaften und den Grünen unterstützte AHV-Initiative wird klar angenommen. 58,2 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger stimmten für die Initiative, die eine 13. AHV-Rente vorsieht. 15 Kantone sagten Ja, 8 sagten Nein. – Die Initiative, die eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters verlangt, wird mit 74,7 Prozent Nein-Stimmen bachab geschickt. Kein Kanton sagte Ja zu dieser von den Jungfreisinnigen lancierten Initiative. Die Wahlbeteiligung liegt weit über dem Durchschnitt: bei fast 59 Prozent. Im Bild: Nationalrätin Tamara Funiciello, SP-BE, Benoit Gaillard, Kommunikation SGB, Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB, und Daniel Lampart, Chefökonom SGB, nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses in Bern. (Foto. Keystone/Peter Schneider)

6. März: Nikki Haley gibt auf

Nikki Haley
Die frühere Uno-Botschafterin und Gegenkandidatin von Donald Trump wirft das Handtuch. Nach dem Super Tuesday, bei dem sie einzig im kleinen Bundesstaat Vermont gewonnen hatte, zieht sie sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurück. Haley gratulierte zwar Trump, stellt sich aber nicht hinter den Ex-Präsidenten und ruft ihre Wählerinnen und Wähler nicht dazu auf, ihn im November zu wählen. (Foto: Keystone/AP/Chris Carlson)

9. März: PR-Flop

Kate
Das Bild sollte zeigen, wie gut es der britischen Prinzessin Kate nach ihrer Bauchoperation geht. Doch das vom Kensington-Palast veröffentlichte Foto war stark und schludrig bearbeitet worden und erwies sich als PR-Bumerang. Nachrichtenagenturen auf der ganzen Welt griffen das Foto auf und berichteten –, um es wenig später aufgrund von Unstimmigkeiten zurückzuziehen. Die Aufnahme scheine «auf eine Weise manipuliert worden zu sein, die nicht den Foto-Standards von AP entspricht», begründete die US-Agentur Associated Press den Schritt. Schliesslich meldet sich Kate selbst zu Wort: «Wie viele Amateurfotografen experimentiere auch ich gelegentlich mit der Bildbearbeitung. Ich möchte mich für die Verwirrung entschuldigen, die das Familienfoto, das wir gestern geteilt haben, verursacht hat.» Am 22. März wird Kate sagen, sie habe Krebs. (Foto: Kensington-Palast)

10./11. März Abwurf von Hilfsgütern

Gaza
Die jordanische und die marokkanische Luftwaffe werfen über dem Gazastreifen Hilfsgüter ab. «Das ist nicht einmal ein Tropfen auf den heissen Stein», erklären Uno-Mitarbeiter. Über eine halbe Million Menschen sind im Gazastreifen vom Hungertod bedroht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Lage «wirklich katastrophal». Die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris erklärte, Israel müsse ohne Wenn und Aber mehr tun, um die Hilfslieferungen deutlich zu erhöhen. Statt der benötigten 300 Lastwagen mit Hilfsgütern erreicht pro Tag nur die Hälfte das Hungergebiet. Vor allem die Schwächsten, Neugeborene, Kinder und alte Leute, seien besonders bedroht. Zudem seien die jetzt unterernährten Kinder und Jugendlichen fürs Leben gezeichnet, da der Hunger das Wachstum und die Hirnentwicklung nachhaltig behindere. (Foto: Keystone/EPA/Abir Sultan)

22. März: Attentat in Moskau

Attentat in Moskau
Maskierte Männer dringen in die vollbesetzte Crocus City Hall im Moskauer Vorort Krasnogorsk ein, erschiessen nach offiziellen Angaben 136 Menschen und setzen die Halle in Brand. Mehr als hundert Personen wurden teils schwer verletzt. Es ist das schwerwiegendste Attentat in Russland seit den frühen 2000er Jahren. Kurz nach dem Anschlag übernimmt die radikaljihadistische Miliz «Islamischer Staat» (IS) die Verantwortung. Vier Verdächtige, es soll sich um Tadschiken handeln, wurden festgenommen. Zwei von ihnen sollen ein Geständnis abgelegt haben. (Foto: Keystone/EPA/Russisches Untersuchungskomitee)
Moskau Verdächtiger
Dieses Foto des russischen Untersuchungskomitees zeigt einen der Verdächtigen. Die Angeklagten wurden offenbar gefoltert. Sie waren zwei Tage nach dem Anschlag von vermummten Sicherheitskräften ins Basmanny-Gericht in der russischen Hauptstadt gebracht. Sie wiesen deutlich sichtbare Blutergüsse, Schwellungen, Schürf- und Platzwunden auf. Der Zustand der Männer warf Fragen auf, ob sie frei sprechen konnten. (Foto: Russisches Untersuchungskomitee)

23. März: Neuer SVP-Präsident

Marcel Dettling
Der 43-jährige Schwyzer Nationalrat Marcel Dettling wird neuer Parteipräsident der SVP. Er bezeichnet sich als wertkonservativ und zählt sich zum rechten Parteiflügel. Er war der einzige Kandidat für das Parteipräsidium und löst den Tessiner Marco Chiesa ab. Dettling ist Bergbauer und wohnt in Oberiberg (SZ). (Foto: Keystone/Peter Schneider)

30. März: Demonstration in Tel Aviv

Tel Aviv, Demo
Während des ganzen Jahres demonstrieren in Israel Hunderttausende für die Befreiung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln. Die Demonstranten werfen der Regierung Netanjahu vor, zu wenig für ihre Freilassung zu tun und fordern einen Deal mit der Terrororganisation. Netanjahu seien die Geiseln egal, sagen Manifestanten. Er denke nur an sich und seine politische Zukunft. (Foto: Keystone/EPA/Abir Sultan)

31. März: Wahldebakel für Erdoğan

Ankara
Bei den Kommunalwahlen in der Türkei erleidet die islamisch-konservative AK-Partei von Präsident Recep Tayyip Erdoğan eine unerwartet hohe Niederlage. Erstmals seit ihrer Gründung 2002 ist die AKP nur noch zweitstärkste Kraft im Land. Wahlsiegerin ist die oppositionelle, mitte-links stehende CHP mit rund 37 Prozent der Stimmen. Die CHP gewinnt 35 Bürgermeisterposten und verteidigt ihre starke Stellung in Istanbul, Ankara und Izmir. Erdoğan räumt seine Niederlage ein. (Foto: Keystone/AP)


  • APRIL

1. April: Israelischer Angriff auf Hilfskonvoi

«World Central Kitchen»
Israelische Drohnen töten im Gaza-Krieg sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation «World Central Kitchen» (WCK). Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Verantwortung übernommen und erklärt: «Solche Dinge geschehen eben im Krieg». Netanjahu sprach von einem «tragischen Vorfall». Das Bild zeigt das von den Israeli beschossene Fahrzeug in Deir al Balah im Gazastreifen (Foto: Keystone/AP/Ismael Abu Dayyah)
World Central Kitchen
Bei den Toten handelt es sich (oben von links) um einen Palästinenser, eine Australierin, einen Polen, einen US-Amerikaner und (unten) um drei Briten. Die internationalen Reaktionen sind heftig. Als Reaktion darauf hat Generalstabschef Herzi Halevi zwei Offiziere entlassen. Ihnen wird «schwerwiegendes Versagen» vorgeworfen. Mehrere ranghohe Kommandanten wurden gerügt. Die Streitkräfte waren offenbar davon ausgegangen, sie würden Hamas-Kämpfer angreifen, obwohl die drei Fahrzeuge der Hilfsorganisation klar als solche gekennzeichnet waren. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk erklärte, die polnische Solidarität mit Israel werden auf eine harte Probe gestellt. (Foto: World Central Kitchen/via AP)

1. April: Drei Lawinentote in Zermatt

Zermatt, Lawine
Die Lawine ging abseits der markierten Skipisten am Riffelberg nieder. Vier Personen werden aus den Schneemassen befreit. Drei von ihnen können nur noch tot geborgen werden. Der vierte Skifahrer wird mit schweren Verletzungen ins Spital geflogen. (Foto: Kantonspolizei Wallis)

6. April: Neue Grünen-Chefin

Lisa Mazzone
Die 36-jährige Genferin Lisa Mazzone wird an der Delegiertenversammlung der Grünen in Renens VD einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt. Sie löst Balthasar Glättli ab, der nach vier Jahren zurücktritt. Mazzone war von 2015 bis 2019 Nationalrätin und von 2019 bis zu ihrer Abwahl 2023 Genfer Ständerätin. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)

6. April: Gemeinsam für Waffenstillstand

Ruth Dreifuss
Auf dem Berner Bundesplatz fordern Juden und Palästinenser gemeinsam einen Waffenstillstand im Gazastreifen, ein Ende der Besetzung des Westjordanlandes und die Befreiung aller Geiseln. Aufgerufen zur Berner Demonstration hatten unter anderem Amnesty International Schweiz, die Jüdische Stimme für Demokratie und Gerechtigkeit in Israel/Palästina JVJP und die Palästina-Solidarität Schweiz. Dabei war auch alt Bundesrätin Ruth Dreifuss (im Bild). In Israel fand am Samstag die bisher grösste Demonstration gegen Ministerpräsident Netanjahu und seine Regierung statt. (Foto: Keystone/Julien Grindat)

13. April: Iran greift Israel an

Iran greift Israel an
Iran macht seine Drohungen wahr und schiesst rund 300 Drohnen und Raketen auf Israel ab. 99 Prozent von ihnen werden laut Angaben des israelischen Militärs abgefangen. Die wenigen Drohnen und ballistischen Raketen, die Israel erreichten, schlugen auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim im Süden Israels ein, sagte Israels Armeesprecher Daniel Hagari. Sie hätten nur leichte Schäden verursacht. Einige der auf Israel abgefeuerten Waffen wurden aus dem Irak und Jemen abgeschossen, fügte Hagari hinzu. Amerikanische Beamte erklären, der iranische Angriff sei «weitgehend erfolglos» gewesen. Laut der New York Times hat Präsident Biden den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu vor einem raschen Vergeltungsangriff abgehalten. Der iranische Angriff, der kurz vor Mitternacht begann, dauerte etwa fünf Stunden. Bei den auf Israel abgeschossenen Geschossen handelt es sich nach israelischen Angaben um etwa 170 Drohnen, mehr als 30 Marschflugkörper und mehr als 120 ballistische Raketen. Nach dem israelischen Angriff auf das iranische Konsulat in der syrischen Hauptstadt Damaskus am 1. April hatte Iran mit Vergeltung gedroht. Bei dem Angriff waren insgesamt 16 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen mehrere Mitglieder der Revolutionsgarden, darunter Brigadegeneral Muhammed Reza Zahedi, Brigadegeneral Haji Rahimi und Brigadegeneral Hossein Amirollah. Im Bild: Iranische Rakete über Nordisrael (Keystone/EPA/Atef Safadi)

16. April: Börse in Kopenhagen brennt

Kopenhagen
Das Gebäude von 1625 war eben saniert worden und steht an diesem Dienstagmorgen plötzlich in Flammen. Schnell schiessen die Flammen durch die jahrhundertalten Bauten. Um halb neun stürzt der filigrane Drachenturm (Dragespir) in sich zusammen. Die Katastrophe ereignet sich fast auf den Tag genau nach dem Brand in der Pariser Notre-Dame. Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen spricht denn auch von «unserem Notre-Dame-Moment». Der dänische Kulturminister Jakob Engel-Schmidt schreibt: «400 Jahre dänisches Kulturerbe in Flammen». Ursache des Feuers sind vermutlich Reparaturarbeiten. Zwei Tage nach dem Brand stürzten die Aussenmauern des Gebäudes ein. (Foto: Keystone/Emil Nicolai Helms/Ritzau Scanpix via AP)

  • MAI

10. Mai: Russische Offensive bei Charkiw

Charkiw
Russische Truppen überqueren die russisch-ukrainische Grenze und rücken Richtung Charkiw vor. Charkiw ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrösste Stadt der Ukraine. Russische Kampfflugzeuge bombardierten fast pausenlos Ortschaften rund um die Stadt Wowtschansk. Gemäss Präsident Selenskyj warf Russland in den ersten drei Juniwochen 700 Gleitbomben auf Charkiw ab. Im Juni und Juli gelang es der Ukraine, die russische Offensive zu stoppen. Doch mehrere ukrainische Einheiten, die an anderen Fronten eingesetzt werden sollten, wurden durch die russische Offensive gebunden. (Foto: Keystone/EPA/ Sergey Kozlov)
Trauer
Trauerfeier in der St.-Michaels-Kathedrale in Kiew. Arsen Fedosenko diente im 518. ukrainischen Bataillon einer Spezialbrigade und starb an der Front bei Charkiw. (Foto: Keystone/EPA/Serge Dolzhenko)

11. Mai: Nemo triumphiert in Malmö

Nemo
Der 24-jährige Bieler Nemo holt den Sieg im grössten internationalen Musikwettbewerb, dem Eurovision Song Contest (ESC). Im Finale in der Malmö Arena setzt sich der Schweizer vor 9000 Anwesenden und geschätzten 150 Millionen TV-Zuschauern und -Zuschauerinnen durch und gewinnt mit dem Song «The Code» die 68. Ausgabe des ESC. Nemo nach dem Sieg sagte: «Dieser Sieg gehört nicht nur der Schweiz und der Schweizer Musikszene, er ist vor allem auch ein Sieg für die ganze LGBTQIA+-Community. Ich bin so stolz, als erste nonbinäre Person den ‹ESC› gewonnen zu haben!» (Foto: Keystone/TT News/Jessica Gow/via AP)

31. Mai: Trump Guilty

Trump Guilty
Eine Jury spricht den früheren amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Schweigegeldprozess in 34 Anklagepunkten schuldig. Er ist der erste US-Präsident, der als Verbrecher verurteilt wird. Damit endet laut der New York Times seine Serie von Glücksfällen in drei Staaten und bei der Bundesregierung. Trump wurde in Manhattan verurteilt, weil er Unterlagen gefälscht hatte, um einen Sexskandal zu vertuschen, der seinen Wahlkampf 2016 bedrohte.
Trump
Trump nach der Urteilsverkündigung vor dem Trump Tower in Manhattan (Keystone/EPA/Peter Foley)

  • JUNI

1. Juni: Bienenfresser

Bienenfresser
Der Klimawandel bringt auch Schönes und Buntes: Wegen der steigenden Temperaturen lassen sich immer mehr Bienenfresser bei uns nieder. Das Bild wurde in Seelow in Brandenburg aufgenommen. (Keystone/DPA/Patrick Pleul). In den Achtzigerjahren galten die Vögel in Mitteleuropa als ausgestorben. In den letzten zehn Jahren tauchten sie wieder auf. «Mittlerweile», schreibt die Vogelwarte Sempach, «brütet dieses fliegende Juwel hier regelmässig.» Bienenfresser (Merops apiaster) sind oft in Kolonien anzutreffen. Sie sind gute Flieger, wirken aber am Boden unbeholfen. Sie ernähren sich von Bienen, Wespen, Hornissen, Libellen und Zikaden, die sie im Flug erbeuten.

Ende Mai/Anfang Juni: Hochwasser

Miedelsbach
Kräftiger Dauerregen verursacht in weiten Teilen Süddeutschlands, des Vorarlbergs und der deutschen Schweiz Hochwasser und Überschwemmungen. Betroffen waren bei der ersten Welle zwischen dem 30. Mai und dem 4. Juni vor allem Bayern und Baden-Württemberg, jedoch auch Teile anderer deutscher Bundesländer, das österreichische Bundesland Vorarlberg und die Deutschschweiz. An mehreren Flüssen und Bächen kam es zu «Jahrhunderthochwassern». In 15 bayerischen Landkreisen wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Tausende Menschen wurden vorsorglich evakuiert. Mancherorts wurden Betroffene mit Booten und Helikoptern aus ihren Wohnungen gerettet. Das Hochwasser forderte sechs Tote. Im Bild: Baden-Württemberg, Miedelsbach: Das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg spült Fahrzeuge wie Spielzeug-Autos weg. (Foto: Keystone/DPA/Bernd Weissbrod)
Rudersberg
Rudersberg in Baden-Württemberg. (Foto: Keystone/DPA)
Hessen
Hessen: Der Rhein hat den Bootshafen in Walluf überschwemmt. (Foto: Keystone/DPA/Boris Roessler)
Schobenhausen
Bayern: Überschwemmte Strassen in Schrobenhausen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. (Foto: Keystone/DPA/Marc Gruber)

2. Juni: Eine Frau regiert Mexiko

Claudia Sheinbaum
Zum ersten Mal wird Mexiko mit seinen 130 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern von einer Frau regiert. Die bald 62-jährige Claudia Sheinbaum von der sozialdemokratischen «Morena»-Partei gewinnt die Präsidentschaftswahlen klar. Ihre Gegenkandidaten, die rechtsgerichtete Xochitl Galvez und Jorge Álvarez Máynez vom linksgerichteten «Movimiento Ciudadano», haben ihre Niederlage eingestanden. Rund 60 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren an die Urnen gegangen, um ein neues Staatsoberhaupt zu wählen. Rechts im Bild der abtretende Präsident Andrés Manuel López Obrador. (Foto: Keystone/AP/Eduardo Verdugo)

Juni: Schweiz, Hochwasser, Erdrutsche, Murgänge, Tote

A13 bei Lostallo
Eine bis vier Meter hohe Steinlawine, Erdrutsche, weggeschwemmte Häuser, mehrere Tote und Vermisste, Stromausfall, eine überflutete und weggerissene Autobahn – das ist die Folge der heftigen Gewitter und Regenfälle, die am 21. Juni über dem Misox (Mesocco) niedergingen. (Keystone/Michael Buholzer)
A13 Lostallo Soazza
Die Autobahn A13 zwischen Lostallo und Soazza im Misox wurde weggeschwemmt. Der Verkehr wird über die in der Ferienzeit bereits belastete Gotthard-Autobahn umgeleitet. Laut einem Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra) werde sofort mit der Reparatur der weggeschwemmten Autobahn begonnen. Die Dauer der Sperrung sei noch unklar. Es wird befürchtet, dass die A13, die vor allem in der Ferienzeit eine wichtige Nord-Süd-Achse ist, für mehrere Monate beeinträchtigt oder unbefahrbar ist. Auch die Kantonsstrasse im Tal ist gesperrt. (Keystone/Ti-Press/Samuel Golay)
Sorte
In Sorte, einem Ortsteil von Lostallo rissen die Fluten nach anhaltenden Regenfällen drei Häuser und drei Autos mit sich. Laut Angaben eines Korrespondenten von SRF habe die Steinlawine aus «hüfthohen Brocken» bestanden. Eine Frau konnte lebend aus dem Schuttkegel geborgen werden. (Foto: Keystone/TI-Press/Samuel Giolay)
Roveredo
Fünf Dörfer im Misox (Lostallo, Cabbiolo, Sorte, Arabella und Norantola) waren zunächst ohne Strom. Auch die Versorgung mit Leitungswasser fiel grösstenteils aus. Ein Polizeifahrzeug war im Schlamm und den Geröllmassen steckengeblieben. Die Insassen mussten evakuiert werden. Im Bild: Roveredo (Keystone/Michael Buholzer)

Juni: Maggiatal

Maggia
Die Visletto-Strassenbrücke im Maggiatal wurde vom Wasser zerstört. (Keystone/Michael Buholzer) Wie der Niederschlagsradar des Bundes zeigte, fielen im oberen Maggiatal innerhalb von 24 Stunden rund 200 Liter Regen pro Quadratmeter. Das ist noch viel mehr als beim verheerenden Unwetter im Misox GR. Dort waren es 120 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Bavonatal, einem Nebental des Maggiatals, starben drei Deutschschweizer Touristinnen, die offenbar von einem Erdrutsch überrascht wurden. Noch immer wird eine Person vermisst. Innert weniger Stunden schwoll die Maggia massiv an: Statt der üblichen 25 Kubikmeter Wasser führte der Fluss 2000 Kubikmeter pro Sekunde. Die Kantonsstrasse durch das Maggiatal ist unterbrochen, da in Visletto, einem Ortsteil von Cevio TI, eine Brücke einstürzte. Mehrere Seitentäler sind daher auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. Eine Sommerkolonie mit 40 Kindern und 30 Erwachsenen aus Mogno im oberen Val Lavizzara konnte evakuiert werden. Auch die 300 Personen, die sich in Peccia, ebenfalls im Val Lavizzara, zu einem Fussballturnier versammelt hatten, wurden bis am Abend alle in Sicherheit gebracht.

Juni: Wallis

A9 bei Sierre
Das Unwetter im Misox ereignete sich wenige Stunden, nachdem im Wallis heftige Regenfälle und Gewitter zu Erdrutschen und Überschwemmungen geführt hatten. Die A9 bei Sierre/Siders ist überschwemmt. (Keystone/Jean-Christoph Bott)
Chippis
Chippis im Wallis (Keystone/Jean-Christophe Bott)
Saas-Grund
Saas-Grund (Keystone/Jean-Christophe Bott)
Saas-Grund
Saas Grund: Hier wurde ein Mann leblos unter den Trümmern in einem Hotel gefunden. In der Gegend von Binn im Oberwallis werde noch nach einem vermissten Mann gesucht. (Keystone/Olivier Maire) Mehrere hundert Personen mussten in verschiedenen Walliser Regionen evakuiert werden. Die Strassen ins Saastal waren am Sonntag geschlossen. Auch andere Strassen im Kanton waren nicht mehr passierbar. Gesperrt waren die Simplonachse sowie der Furka- und der Nufenenpass, ebenso die A9 zwischen Siders und Sitten. Die Bahnstrecke Lausanne–Brig zwischen Riddes und Ardon war unterbrochen. Laut Behörden haben die Unwetter im Wallis Schäden von 15 bis 20 Millionen Franken an Kantonsstrassen verursacht. (Keystone/Jean-Christophe Bott)

9. Juni: Europawahlen

Scholz
Die Europawahlen bringen vor allem in Deutschland und Frankreich einen Rechtsrutsch. Mit einer schmerzhaften Klatsche hatten die drei Parteien der Berliner «Ampel»-Koalition wohl gerechnet. Doch dass die Europawahl für Sozialdemokraten, Grüne und Liberale dermassen katastrophal ausgehen würde, hat überrascht. Im Bild: Scholz nach der Wahl. (Foto: Keystone/AP/Markus Schreiber)
Weidel
Zu den Siegern gehört erwartungsgemäss die AfD. Sie hat nicht nur in den ostdeutschen Bundesländern stark zugelegt und ist jetzt mit 15,0 Prozent zweitstärkste deutsche Partei. Im Bild: Die beiden AfD-Co-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla nach der Wahl (Keystone/EPA/Filip Singer)
Le Pen
Mit über 31 Prozent der Stimmen wird das Rassemblement National von Marine Le Pen klar stärkste französische Partei. Im Bild: Le Pen am Wahlabend in Paris. (Keystone/AP/Lewis Joly)
Macron
Nach dem schlechten Abschneiden seiner Partei kündigt Staatspräsident Emmanuel Macron zur völligen Überraschung fast aller in einer Fernsehansprache Neuwahlen an. (Foto: Keystone/EPA/Christophe Petit Terron)
Giorgia Meloni
Auch Giorgia Meloni feiert, doch in Italien kann man nicht von einem Rechtsrutsch sprechen. Melonis rechtsaussen stehende Fratelli d'Italia haben zwar stark zugelegt, doch dies auf Kosten der ebenso rechtsaussen stehenden Lega von Matteo Salvini. Unter dem Strich ergibt sich sogar ein minimer Rutsch Richtung Links und Mitte. (Keystone/AP/LaPresse/Mauro Scrobogna)

9. Juni: Volksabstimmung

Stromgeasetz etc.
Die Linke freut sich über den Ausgang der Volksabstimmungen. Im Vordergrund Lisa Mazzone, Präsidentin der Grünen Schweiz und Nationalrätin Nadine Masshardt (SP). Die Prämienentlastungsinitiative wird mit 55,5 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Mit 62,8 Prozent sagen die Stimmberechtigen auch Nein zur Kostenbremse-Initiative. Angenommen mit 68,7 Prozent wird das Stromversorgungsgesetz. Regelrecht abgeschmettert wird die sogenannte Freiheits-Initiative mit 73,7 Prozent. (Foto: Keystone/Antony Anex)

9. Juni: Benny Gantz tritt zurück

Benny Gantz
Der israelische Minister und frühere Verteidigungsminister verlässt im Streit mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das israelische Kriegskabinett. Benny Gantz hatte Netanjahu schon Wochen zuvor mit Rücktritt aus der Regierung gedroht. Grund sind Meinungsverschiedenheiten über die Zukunft des Gazastreifens. Gantz forderte von Netanjahu einen Plan für eine Nachkriegsordnung. Da Netanjahu im Krieg gegen die Hamas versagt habe, müsse es nun eine Neuwahl geben, so Gantz. Mit einer neuen Regierung solle endlich das Vertrauen der Bevölkerung wieder hergestellt werden. (Foto: Keystone/AP)

11. Juni: Tod von Françoise Hardy

Françoise Hardy
Die in den Sechziger- und Siebzigerjahren berühmte französische Chansonsängerin stirbt im Alter von 80 Jahren an Krebs. Weltbekannt wurde sie vor allem mit dem von ihr komponierten melancholischen Lied «Tous les garçons et les filles de mon âge». In den Sechzigerjahren galt sie den Teenagers auch als Stilikone. Im Bild Françoise Hardy an der Unicef-Gala in Lausanne am 21. November 1970. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Arrigonhi)

13. bis 15. Juni: G7-Gipfel in Fasano

G7
Die G7-Mitglieder in Borgo Egnazia in Fasano im italienischen Apulien mit EU-Ratspräsident Charles Michel (ganz links) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (ganz rechts). Da Italien am 1. Januar 2024 die G7-Präsidentschaft bis Ende 2024 übernommen hatte, leitete die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die Konferenz. Die G7-Gruppe beschloss unter anderem, der Ukraine langfristig 50 Milliarden US-Dollar aus den Zinsen bereitzustellen, die sich aus den in den G7-Staaten liegenden eingefrorenen russischen Staatsvermögen ergeben. (Foto: Keystone/AP/Alex Brandon)
Selfie
Es ist vor allem der Gipfel der Giorgia Meloni. Hier in einem der luxuriösesten Hotelkomplexe Italiens steht sie strahlend im Scheinwerferlicht Hunderter Medienleute. Von den Staats- und Regierungschefs wird sie verehrt und geküsst. Hier, in einer Absteige der Superreichen, empfängt sie die ganz Grossen dieser Welt: den amerikanischen und französischen Präsidenten, den britischen, kanadischen und japanischen Premierminister, den deutschen Kanzler. (Foto: Selfie Giorgia Meloni)
Piazza San Babila
Viele Italiener sind stolz auf ihre Ministerpräsidentin. Dank Meloni gilt Italien nach den schrecklichen Berlusconi-Jahren wieder etwas in der Welt. Im Bild ein Graffito auf der Piazza San Babila in Mailand. Es zeigt Meloni als «Santa Giorgia». Geschaffen wurde das Werk vom Pop-Artisten Aleksandro Palombo (Keystone/LaPresse/AP/Stefano Porta)

15./16. Juni: Bürgenstock-Ukraine-Konferenz

Familienfoto
Grossaufmarsch auf dem Bürgenstock. Wohl nie in den letzten Jahren war es gelungen, derart viel politische Prominenz um einen Tisch zu versammeln: Fast hundert Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, Minister, hochrangige Diplomaten und Diplomatinnen waren da. Einige kamen aus Ländern, die Wladimir Putin gar nicht so abgeneigt sind. Der indische Aussenminister war da, der saudische auch. Diese geballte Ladung an Prominenz galt als Demonstration gegen den Kreml-Diktator. Natürlich war zu erwarten, dass die Schlusserklärung wenig konkret ist. Das ist bei allen anderen internationalen Konferenzen nicht anders. (Foto: Keystone/EDA/Alessandro della Valle)
Kamala Harris
Dabei ist auch die amerikanische Vizepräsidentin. Sie ahnte noch nicht, welche turbulenten Zeiten ihr bevorstanden. Niemand war im Vorfeld der Konferenz so naiv, um an einen raschen Frieden in der Ukraine zu glauben. Die Konferenz hatte vor allem Symbolcharakter. (Foto: Keystone/Urs Flüeler)
Familienfoto
Präsident Wolodymyr Selenskyj reist gestärkt vom Bürgenstock ab. Putin selbst hatte die Konferenz als «bedeutungslos», als «unsinnig», als «lächerlich» bezeichnet. Er hörte nicht auf, gegen das Gastgeberland Schweiz und gegen die Teilnehmer zu wettern. Mit wüstesten Anschuldigungen wurde auch die schweizerische Bundespräsidentin eingedeckt. Doch die fast hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ihre Delegationen liessen sich vom Kreml-Chef offensichtlich nicht beeindrucken. Sie reisten trotz seiner Tiraden auf den Bürgenstock. (Keystone/EPA/EDA/Urs Flüeler)
Jake Sullivan
Die Konferenz ist auch ein Erfolg für die Schweiz und für die Bundespräsidentin und den Aussenminister. Der Schweiz, die wegen ihrer umstrittenen Neutralitätspolitik international immer mehr in Verruf gerät, tut dieser Erfolg gut. Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater der USA, gratuliert der Schweiz zur Durchführung des Gipfels. Dieser sei ein «Riesenerfolg». (Keystone/Alessandro della Valle)

18. Juni: Tod von Anouk Aimée

Anouk Aimée
Berühmt wurde die französische Filmschauspielerin vor allem durch ihre Rollen in Fellinis «La dolce vita», «Otto e mezzo», in Jacques Demys «Lola» und in Claude Lelouchs «Un homme et und femme». Anouk Aimée, die in Wirklichkeit Nicole Dreyfus hiess, trat in über 70 Filmen auf. Sie starb in Paris im Alter von 92 Jahren. Das Bild zeigt sie am 59. Filmfestival von Cannes im Mai 2006. (Foto. Keystone/AP/Laurent Emmanuel)

24. Juni: Julian Assange ist frei

Julian Assange
Julian Assange, der australische Investigativ-Journalist, Polit-Aktivist, Hacker und Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, wird freigelassen. Zuvor war es zu einem Deal zwischen ihm und den amerikanischen Behörden gekommen. Assange hatte fünf Jahre in einem Londoner Hochsicherheitsgefängnis gesessen. Zuvor hatte er sich sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt. Vor einem Gericht auf der US-Pazifikinsel Saipan akzeptierte die leitende US-Bezirksrichterin Ramona Villagomez Manglona sein Schuldbekenntnis und entliess ihn, weil er die Zeit einer möglichen Haftstrafe von 62 Monaten bereits in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis abgesessen hatte. «Sie werden diesen Gerichtssaal als freier Mann verlassen können», sagte die Richterin. Demnach darf der 52-Jährige direkt im Anschluss an die Verhandlung nach Australien zurückkehren. Im Bild. Assange nach seiner Ankunft in Canberra (Foto: Keystone/EPA/Mick Tsikas)

25. Juni: Monsieur le Secrétaire général

Berset
Der in Strassburg beheimatete Europarat wählt alt Bundesrat Alain Berset zum Generalsekretär. Der 52-jährige Freiburger, der 2012 bis 2023 Bundesrat war, erhielt im zweiten Wahlgang 220 Stimmen – 20 mehr als sein estnischer Gegenkandidat Indrek Saar und 77 mehr als der Belgier Didier Reynders. Berset hatte bereits im ersten Wahlgang die meisten Stimmen, jedoch nicht das erforderliche absolute Mehr erhalten. Im zweiten Wahlgang galt das relative Mehr. Dem 1949 gegründeten Europarat gehören 46 Staaten mit insgesamt über 700 Millionen Bürgerinnen und Bürger an. Die Schweiz ist seit 1963 Mitglied. Berset leitet jetzt eine Organisation mit 1800 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und einem Budget von 625 Millionen Euro. Berset löst jetzt die Kroatin Marija Pejčinović Burić ab. (Foto: Keystone/Antony Anex)

27. Juni: Der Anfang vom Ende

Trump, Biden, Debatte
Es war das einzige Fernsehduell zwischen Präsident Biden und Donald Trump. Es fand im CNN-Studio in Atlanta statt. Bidens Auftritt geriet zum Desaster; er war unkonzentriert, machte Fehler, verlor immer wieder den Faden. Sein schwacher Auftritt führte dazu, dass die Stimmen, die einen vorzeitigen Verzicht auf eine weitere Präsidentschaftskandidatur forderten, immer lauter wurden. Seine Umfragewerte waren katastrophal. Doch Biden wehrte sich zunächst gegen einen Verzicht. (Foto: Keystone/EPA/Michael Reynolds)

28. Juni: Tod von Verena Diener

Verena Diener
Die ehemalige Regierungsrätin, National- und Ständerätin gehörte zu den einflussreichsten Zürcher Politikern und Politikerinnen. Von 1992 bis 1995 stand sie als Präsidentin der Grünen Partei der Schweiz vor. 2004 trat sie aus der Grünen Partei aus und gründete zusammen mit Martin Bäumle die Grünliberale Partei des Kantons Zürich (GLP). Sie starb im Alter von 75 Jahren an Krebs. Im Bild: Verena Diener im Jahr 2015 (Foto: Keystone/Walter Bieri)

  • JULI

1. Juli: Tod von Ismail Kadare

Ismail Kadare
Der international bekannteste albanische Autor veröffentlichte Romane, Novellen, Gedichte und Essays. Viele behandelten das Leben in totalitären Staaten. Er starb im Alter von 88 Jahren. Kadare erhielt 2005 den ersten mit 60'000 Pfund dotierten «International Booker Price». Das Bild zeigt ihn am 19. März 2005 in Leipzig. (Foto: Keystone/EPA/Thomas Schulze)

4. Juli: Machtwechsel in Grossbritannien

Keir Starmer
Die britische Labour Party unter Keir Starmer gewinnt die Unterhauswahlen klar. Labour erhält 412 der 650 Unterhaussitze, die Konservativen unter Rishi Sunak 121, die Liberaldemokraten 71 und die Scottish National Party 9. 7 Sitze gehen an die nordirische Sinn Féin. Starmer erklärte in seiner Siegesrede: «We did it! Change begins now.» (Keystone/AP/Kin Cheung)
Starmer mit Victoria
Die von Starmer geführte Labour-Party gewann im Vergleich zu den Wahlen vor fünf Jahren 211 Sitze dazu, die Konservativen verloren deren 250, die Lib Dems, die Liberaldemokraten, gewannen 63 und sprechen vom «best result in a century». Die Scottish National Party verlor 38 Sitze, Sinn Féin bleibt unverändert bei 7 Mandaten. Die Grünen gewannen mit 4 Sitzen ihr bisher bestes Ergebnis. Im Bild: Starmer mit seiner Frau Victoria. (Keystone/EPA/Neil Hall)
Rishi Sunak
Für die Tories von Rishi Sunak bedeutet das Ergebnis ein Debakel. Die Konservativen verloren 250 Unterhaussitze. Sunak wird Anfang November durch die ehemalige Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch ersetzt. (Foto: Keystone/EPA)
Nigel Farage
Die Reform UK Party von Nigel Farage erobert 4 Sitze. Farage selbst, der einstige Vorsitzende der Brexit-Party, wurde zum ersten Mal ins Unterhaus gewählt. Sieben Mal war er gescheitert. Jetzt im achten Versuch gelang es. Im südostenglischen Wahlkreis Clacton-on-Sea konnte er sich durchsetzen. (Keystone/PA via AP/KeJoe Giddens)

6. Juli: Neuer iranischer Präsident

Massud Peseschkian
Der als moderat bezeichnete Politiker Massud Peseschkian gewinnt die Präsidentschaftswahl in Iran. In der Stichwahl siegt er über den Hardliner Said Dschalili. Peseschkian erreichte im zweiten Wahlgang 53,7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag nach Worten der Wahlbehörde bei 49,8 Prozent. Eigentlicher Machthaber in Iran bleibt der «Oberste Führer» Ali Khamenei. (Foto: Keystone/AP/Vahid Salemi)

9. Juli: Taylor Swift in Zürich

Taylor Swift
Sie ist die zurzeit erfolgreichste Musikerin und hat weit über 200 Millionen Tonträger verkauft. Jetzt trat Taylor Swift, die amerikanische Pop- und Country-Sängerin, Gitarristin, Produzentin und Songwriterin vor 50’000 Fans im Zürcher Letzigrund-Stadion auf. (Foto: Keystone/Ennio Leanza)
Taylor Swift
Ihr Auftritt begeisterte nicht nur, sondern liess sich auch messen. So brachten die «Swifties» den Boden unter der Stadt Zürich zum Beben. Der Schweizerische Erdbebendienst hat während des Konzerts an acht Stationen, die bis zu sechs Kilometer vom Letzigrund-Stadion entfernt waren, Erschütterungen gemessen. Diese waren unter anderem in der Zürcher Altstadt, auf dem Adlisberg und in Kloten spürbar. (Keystone/Ennio Leanza)

13. Juli: Attentat auf Trump

Attentat auf Trump
Ein zwanzigjähriger Mann, Mitglied der Republikanischen Partei, gibt bei einer Kundgebung in Butler (Pennsylvania) von einem Dach aus mehrere Schüsse auf den früheren Präsidenten Donald Trump ab und verletzt ihn am Ohr. Der Attentäter, Thomas Matthew Crooks, wird vom Secret Service erschossen. Auch ein unbeteiligter Zuschauer stirbt, zwei weitere werden verletzt. Trump sagt nach der Schussabgabe: «Ich spürte sofort, wie die Kugel meine Haut aufriss.» Der Attentäter feuerte seine Schüsse nur wenige Minuten nach Beginn von Trumps Wahlkampfmeeting ab. Präsident Joe Biden verurteilt den Angriff auf Trump scharf. «Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht», heisste es in einer schriftlichen Stellungnahme. «Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die auf der Kundgebung waren, während wir auf weitere Informationen warten.» Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. (Keystone/AP/Gene J. Puskar)

14. Juli: Furia Rioja

Furia Roja
Spanien ist zum vierten Mal Europameister. Die Spanier schlagen im Final in Berlin in einem gegen Schluss dramatischen Spiel die Engländer mit 2:1. Die Three Lions verlieren das zweite EM-Finale und warten weiterhin auf ihren ersten EM-Titel. Kurz vor Schluss, in der 90. Minute, hätte alles noch anders werden können. Im Strafraum der Spanier spielten sich aufregende Szenen ab. Die Engländer kamen zu einer Dreifachchance. Erst kann Simón einen Kopfball von Rice nach vorne abwehren, ehe beim Nachschuss von Guéhi Olmo auf der Linie für seinen geschlagenen Torwart rettet und Rice wiederum beim dritten Abschluss das Tor verfehlt. (Foto: Keystone/DPA/Tom Weller)

16. Juli: Tod von Irène Schweizer

Irène Schweizer
Die Schweizer Jazz-Pianistin, die Grande Dame des Schweizer Jazz, stirbt im Alter von 83 Jahren. Die in Schaffhausen Geborene zählte zu den prägenden Persönlichkeiten des modernen Jazz. Die «Zeit» bezeichnet sie 2005 als «beste Jazz-Pianistin Europas». Das Bild zeigt sie am 18. Oktober 2005 an ihrem Flügel in Zürich. (Foto: Keystone/Gaëtan Bally)

21. Juli: Biden tritt zurück

Rücktritt Biden
Joe Biden gibt auf. Der amerikanische Präsident kündigt an, dass er sich nicht mehr um die Wiederwahl bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November bewerben wird. «Obwohl es meine Absicht war, die Wiederwahl anzustreben, glaube ich, dass es im besten Interesse meiner Partei und des Landes ist, wenn ich zurücktrete und mich ausschliesslich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident für den Rest meiner Amtszeit konzentriere», schrieb Biden in einem Brief, den er auf seinem X-Konto veröffentlichte. Er fügte hinzu: «Es war die grösste Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen.» Der 81-jährige Biden war nach seinem verunglückten TV-Duell mit Donald Trump stark unter Druck geraten. Zahlreiche wichtige demokratische Politiker hatten ihn zum Rücktritt aufgefordert. In den Meinungsumfragen verlor er mehr und mehr Rückhalt. Biden setzt sich dafür ein, dass Vizepräsidentin Kamala Harris seine Nachfolgerin wird.
CNN
CNN
Das Weisse Haus
Vor dem Weissen Haus in Washington danken einige seiner Anhänger dem abtretenden Präsidenten. (Keystone/AP/Alex Brandon)

31. Juli: Ismail Hanija getötet

Ismail Hanija
Hamas-Chef Ismail Hanija wird in Iran bei einem israelischen Angriff getötet. Er war einer der wichtigsten Anführer der Hamas. Seit 2017 leitete er das Politbüro der Hamas und hielt sich vor allem im Golfemirat Katar auf. Laut Angaben der Hamas starb Hanija bei einem Raketen- oder Drohnenangriff auf seine Residenz in Teheran. Die Rakete oder Drohne sei von ausserhalb Irans abgefeuert worden. Hanija hatte sich zur Verteidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian in der iranischen Hauptstadt befunden. Die Hamas schwört Rache. Nur Stunden zuvor hatte die israelische Armee in Beirut Fuad Shukr, den wichtigsten Militärstrategen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, angegriffen und nach eigenen Angaben getötet. Damit reagierte Israel auf einen mutmasslichen Hisbollah-Angriff auf die Drusen-Stadt Majdal Shams in den besetzten Golanhöhen, bei dem zwölf Kinder und Jugendliche getötet worden waren.(Keystone/AP/Vahid Salemi)

1. August: Gefangenenaustausch

Evan Gershkovich
Russland und die USA tauschen 24 Gefangene auf. Im Bild: Der amerikanische Journalist Evan Gershkovich begrüsst auf der Andrews Air Force Base in Maryland seine Mutter. Empfangen wird der Freigelassene auch von Präsident Joe Biden. Evan Gershkovich arbeitete für das Wall Street Journal und wurde im März 2023 in Moskau – als erster US-Journalist seit dem Kalten Krieg – wegen des Vorwurfs der Spionage verhaftet. (Foto: Keystone/(AP/Manuel Balce Ceneta)

3. August: Sturz der Premierministerin

Sheikh Hasina
Sheikh Hasina, die seit 15 Jahren regierende Premierministerin von Bangladesh, flieht nach wochenlangen, gewaltsamen Protesten nach Indien. Seit 2009 regierte die jetzt 76-Jährige das 170-Millionen Einwohner und Einwohnerinnen zählende Land mit eiserner Faust. Die Unruhen, die jetzt zu ihrem Sturz führten, hatten Hunderte Tote gefordert. (Foto: Keystone/AP/Rajesh Kumar Singh)

6. August: Tim Walz, Running Mate

Tim Walz
Vizepräsidentin Kamala Harris, die designierte demokratische Präsidentschaftskandidatin, ernennt Tim Walz, Gouverneur von Minnesota, zu ihrem Running Mate. Walz ist 60 Jahre alt und gilt als Politiker, der mit einfacher Sprache Zugang zu nichtakademischen Wählern findet. Der frühere Nationalgardist und Erdkundelehrer vertritt liberale Positionen zu Abtreibung und Cannabis. Donald Trump erklärt, das Duo Harris/Walz sei «der Albtraum eines jeden Amerikaners». (Keystone/EPA/David Muse)

6. August: Sinwar folgt auf Hanija

Yahya Sinwar
Die palästinensische Terrorrorganisaton ersetzt den von den Israeli in Teheran getöteten Hamas-Führer Ismail Hanija durch den Hardliner Yahya Sinwar. (Keystone/EPA/Mohammed Saber)

6. August: Ukrainische Soldaten in der Region Kursk

Kursk
In der Nordukraine stationierte ukrainische Soldaten aus der Region Sumi dringen bis zu 50 Kilometer auf russisches Gebiet vor. In der russischen Oblast Kursk liefern sie sich mit russischen Soldaten Kämpfe. Tausende Russinnen und Russen fliehen nach Angaben des russischen Gouverneurs Alexei Smirnow. Die Ukrainer setzen auch Raketen ein. Einige grenznahe russische Dörfer befinden sich unter ukrainischer Kontrolle. (Keystone/AP/Governor of Kursk Alexei Smirnov)
Kursk
Zu den ukrainischen Kämpfern, die in die Region Kursk eingedrungen sind, gehören auch Teile der Internationalen Legion der ukrainischen Streitkräfte. Ihr gehören auch Freiwillige an. (Foto: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenko)
Russische Kriegsgefangene
Nach ukrainischen Angaben haben ukrainische Soldaten in der Region Kursk allein Mitte August über hundert russische Soldaten gefangen genommen. (Keystone/AP/Ukrainian Security Service Press Office)
Russische Gegenwehr
Mit Panzern, Raketen und Kampfflugzeugen versuchen die Russen die Ukrainer aus der Region Kurs zu vertreiben. Laut der New York Times hat Russland 50’000 Soldaten für eine Gegenoffensive zusammengezogen. Unter ihnen befinden sich mindestens 10’000 nordkoreanische Soldaten, denen man russische Uniformen überzieht. Auch schweres nordkoreanisches Kriegsmaterial soll eingesetzt werden. (Foto: Keystone/Russian Defense Ministry Press Service via AP)

18. August: Tod von Alain Delon

Alain Delon, Romy Schneider
Der französisch-schweizerische Schauspieler und Filmproduzent stirbt im Alter von 88 Jahren in Douchy. Staatspräsident Emmanuel Macron bezeichnet ihn als «monument français». Das Bild zeigt ihn mit der deutsch-französischen Schauspielerin Romy Schneider am 22. März 1959, dem Tag ihrer Verlobung, im Garten ihrer Villa bei Morcote am Luganersee. Delon trat in über 80 Filmen auf (u. a. «Rocco und seine Brüder» 1960, «Il gattopardo» 1963, «Zorro» 1975, «Deux hommes dans la ville» 1973, «Scorpio» 1973, «Pour la peau d’un flic» 1981). Delon lebte lange Zeit bei Genf und besitzt das Schweizer Bürgerrecht. Politisch war er sehr rechts einzuordnen. In einem Interview sagte er, Homosexualität sei «gegen die Natur des Menschen». (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Str)

19. bis 22. August: Die Demokraten hoffen wieder

Kamala Harris
Vizepräsidentin Kamala Harris wird am euphorisch inszenierten Parteitag der Demokraten in Chicago zur Präsidentschaftskandidatin gekürt. In den Meinungsumfragen legt sie zunächst stark zu. (Foto: Keystone/AP/Jaquelyn Martin)
Kamala Harris, Douglas Emhoff
Kamala Harris mit ihrem Mann Douglas Emhoff nach ihrer Nominierung (Keystone/AP/Paul Sancya)
Chicago
Die Demokraten fassen neuen Mut und hoffen, die Präsidentschaftswahlen doch noch zu gewinnen. (Foto: Keystone/AP)
Harris Walz
Harris und ihr Running Mate Tim Walz lassen sich nach der Rede der Präsidentschaftskandidatin feiern. (Keystone/EPA/Will Oliver)

19. August: Untergang der «Bayesian»

Porticello
In einem heftigen Sturm sinkt vor der sizilianischen Küste bei Porticello die britische Luxusjacht «Bayesian». Sieben Menschen kommen ums Leben, darunter der britische Milliardär Mike Lynch und dessen Tochter. Insgesamt waren 22 Personen an Bord der Jacht – 12 Passagiere und 10 Besatzungsmitglieder. 15 von ihnen konnten gerettet werden. Das Schiff lag zu dem Zeitpunkt des Untergangs knapp einen Kilometer ausserhalb des Hafens von Porticello, einem kleinen Fischerdorf östlich von Palermo. Vermutet wird, dass das Schiff von einer Wasserhose erwischt wurde. Die Jacht sank so schnell, dass sich die Passagiere nicht mehr rechtzeitig aus den Kabinen retten konnten. An Bord befanden sich auch der Vorsitzende der Morgan Stanley Bank International, Jonathan Bloomer, dessen Frau Judy Bloomer sowie ein britischer Anwalt mit seiner Frau. Die Ehefrau von Mike Lynch war ebenfalls an Bord. Sie konnte gerettet werden. Im Bild: Taucher bergen eines der Opfer des Unglücks (Foto: Keystone/ AP/Salvatore Cavalli)

23. August: Messerattacke am Stadtfest

Solingen
Ein 26-jähriger Syrer greift an einem Stadtfest in der deutschen Stadt Solingen mehrere Menschen mit einem Messer an und sticht auf sie ein. Zwei Männer und eine Frau werden getötet. Acht weitere Personen werden verletzt. Der Täter stellte sich am Tag darauf den Ermittlungsbehörden. Im Jahr zuvor hätte Issa al H. aus Deutschland abgeschoben werden sollen, was scheiterte. Der «Islamische Staat» (IS) behauptete in einer Mitteilung über seinen Propaganda-Kanal, der Angreifer sei IS-Mitglied gewesen und habe die Attacke aus «Rache für Muslime in Palästina und anderswo» verübt. Im Bild: Beamte der Bundespolizei führen den Tatverdächtigen aus dem Helikopter zu seiner Vernehmung vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. (Foto: Keystone/EPA/Roland Witteck)

24. August: Israel Schiesst Drohnen ab

Israel schiesst Drohnen ab
Israelische Kampfflugzeuge schiessen über der libanesisch-israelischen Grenze Dutzende aus Libanon gestartete Drohnen ab. Nach eigenen Angaben hatte die schiitische Miliz Hisbollah 320 Raketen auf Israel abgefeuert. Israel spricht von gut 200. Der Angriff war eine Vergeltung für den einen Monat zuvor von Israel getöteten hochrangigen Kommandanten Fuad Shukr. Nach Beginn des Angriffs hatte Israel für einige Stunden den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt. Ein israelischer Zivilist wurde bei dem Hisbollah-Angriff verletzt. Israelische Kampfjets zerstörten in der Folge Hunderte Raketenrampen in Südlibanon. (Foto: Keystone/EPA/Atef Safadi)

  • SEPTEMBER

1. September: Gewinne für die AfD und das BSW

Höcke, Wolf
Bei den Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen kommt die als «gesichert rechtsextrem» eingestufte AfD auf über 30 Prozent der Stimmen. Das erstmals angetretene «Bündnis Sahra Wagenknecht» (BSW) erzielt in Sachsen fast 12 Prozent und in Thüringen fast 15 Prozent der Stimmen. Einen eigentlichen Absturz erlebte die Linke. Sie kommt in Sachsen noch auf 4,5 Prozent (minus 5,9%) und in Thüringen auf 13,1 Prozent (minus 18%) der Stimmen. Auch die SPD, die Grünen und die FDP verlieren. Die Grünen und die FDP fliegen in Thüringen aus dem Landtag. In Sachsen schafft die Linke den Einzug in den Landtag nicht mehr. Im Bild: Björn Höcke, der AfD-Landesvorsitzende in Thüringen, und Kaja Wolf, die Spitzenkandidatin des BSW in Thüringen (Keystone/DPA/Jacob Schröter)
Björn Höcke
Björn Höcke nach der AfD-Wahlparty (Keystone/DPA/Daniel Vogl)

1. September: Grösste Massenkundgebung in Israel

Tel Aviv
Hunderttausende demonstrieren. Noch nie seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023 gingen so viele Israeli auf die Strasse. Auslöser war der Fund von sechs umgebrachten israelischen Geiseln. Für den Tag danach rief der israelische Gewerkschaftsbund einen landesweiten Generalstreik aus. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll so unter Druck gesetzt werden, damit dieser seine Bemühungen für die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen erhöht. Die sechs Leichen waren am Samstag in Rafah im südlichen Gazastreifen gefunden  worden. Es handelt sich um Menschen, die am 7. Oktober von der Hamas entführt worden waren. Die Demonstranten unterstützen die Familien der Geiseln und fordern endlich einen Waffenstillstand und ernsthafte Verhandlungen über ihre Freilassung. Sie werfen der Regierung Netanjahu vor, aus Eigeninteresse den Krieg bewusst in die Länge zu ziehen. Bei Protestkundgebungen am Sonntagabend wurden Feuer entzündet und Strassen blockiert. Die Demonstranten fordern Netanjahu auf, «sofort» ein Geiselabkommen zu unterzeichnen. Die linksliberale israelische Tageszeitung «Haaretz» titelt: «Die Hinrichtung der Geiseln sollte ein Moment der Abrechnung für Netanjahus Unterstützer sein.» (Foto: Keystone/EPA/Abir Sultan)

9. September: Tod von Caterina Valente

Caterina Valente
Die italienische Sängerin, Tänzerin, Filmschauspielerin und Gitarristin Caterina Valente stirbt in Lugano im Alter von 93 Jahren; jahrelang lebte sie in Bissone am Luganersee. Zu ihren grössten Hits in der Schweiz und in Deutschland gehörte «Ganz Paris träumt von der Liebe» (1954), eine Platte die 900’000 Mal verkauft wurde, was damals eine Sensation war. Weitere bekannte Songs waren «Fiesta Cubana» (1955), «Komm ein bisschen mit nach Italien» (1956), «Wo meine Sonne scheint» (1957), «Spiel noch einmal für mich, Habanero» (1958), «Tschau, Tschau, Bambina» (1959), «Steig in das Traumboot der Liebe» (1960), «Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini». Sie sprach sechs Sprachen fliessend: Französisch, Italienisch, Schwedisch, Deutsch, Englisch und Spanisch. In einem ihrer letzten Interviews sagte sie: «Ich habe alles gemacht, was ich machen wollte, einiges besser, anderes schlechter – wie jeder, glaube ich.» Das Bild zeigt sie im Jahr 1987. (Keystone/DPA/Wöstmann)

10. September: Duell Kamala Harris Donald Trump

Fernsehduell
Harris dominiert das TV-Duell klar. Nachdem sie die Bühne betreten hatte, geht sie stramm auf einen verblüfften Trump zu und reichte ihm die Hand. Der sagt nur: Nice to meet you. (Foto: Keystone/AP/Alex Brandon)

Harris
Immer wieder gelingt es ihr, Trump in die Defensive zu zwingen. Als Harris sagt, Trumps Meetings seien schlecht besucht, die Leute würden sich langweilen, geriet der narzisstische Ex-Präsident aus der Fassung. Dann tischt er die Geschichte auf, dass Migranten Haustiere essen: «In Springfield, Ohio, essen Haitianer unsere Katzen und Hunde.» Harris lacht laut. (Keystone/AP/Alex Brandon)
Trump
Trump lehnt es ab, an einem zweiten Duell mit Harris teilzunehmen. Meinungsumfragen weisen Harris als klare Siegerin aus. (Foto: Keystone/AP/Yuki Iwamura)

Childless Cat Ladies

Taylor Swift
Die kinderlose Katzenliebhaberin Taylor Swift wird plötzlich für die Republikaner zum Problem. Sie gibt bekannt, dass sie für die kinderlose Kamala Harris stimmen werde und postet ein Bild von ihr mit einer Katze – was Trump erzürnt. Ausgangspunkt der Affäre ist ein früherer Spruch von J. D. Vance, dem Running Mate von Trump. Er hatte gesagt «Unser Land wird von einem Haufen kinderloser Katzen-Ladies geführt, die ein miserables Leben führen.» Da die Republikaner fürchteten, dass viele Frauen jetzt für Harris stimmen, entschuldigte sich Vance halbherzig. (Foto: Taylor Swift)

Mitte September: Hochwasser im Osten

Niederösterreich
Kilometerweit steht Land im Osten Deutschlands, vor allem in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Sachsen, aber auch in Polen, Tschechien, der Slowakei, Niederösterreich und Rumänien unter Wasser. Das Hochwasser fordert zwanzig Tote, Tausende Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Die Regenmengen waren da und dort in wenigen Tagen viermal so gross wie normalerweise im September. Betroffen ist auch Wien, wo der Verkehr stark eingeschränkt ist. Mehrere U-Bahn-Linien müssen den Betrieb teilweise einstellen. Nach dem Dauerregen lassen die Wassermassen den Wienfluss von einem Rinnsal zu einem reissenden Fluss anschwellen, der in Penzing über die Ufer tritt. Auch der Donaukanal, der vom Wienfluss gespeist wird, führt so viel Wasser wie seit hundert Jahren nicht mehr. Im Bild: Haag/Loosdorf in Niederösterreich (Foto: Keystone/APA/Roland Schlager)

17./18. September: Explosion von Pagers und Walkie-Talkies

Beirut
Trauernde tragen die Särge mit Menschen, die in Beirut bei Explosionen von Pager getötet wurden. Das Bild stammt aus einem Vorort der libanesischen Hauptstadt. Am Tag danach ereignen sich Hunderte weiterer Explosionen. Betroffen waren diesmal Walkie-Talkie-Funkgeräte, die vom Hisbollah benutzt werden. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu erklärte später, Israel stecke hinter den Anschlägen. Offenbar sind die Lithium-Batterien, mit denen die Geräte betrieben werden, heiss geworden und explodiert. Pager sind tragbare kleine Funkgeräte zur Übermittlung kurzer Botschaften. Wie die Batterien zur Explosion gebracht werden, ist Gegenstand von Diskussionen. Insgesamt sterben Dutzende Menschen, Hunderte werden verletzt. Die Explosionen rufen teils schwere Verbrennungen auf der Haut, an den Händen und in den Augen hervor. Beobachter fragen sich, ob die Explosionen den Weg zu einer israelischen Invasion Libanons ebenen sollen. (Foto: Keystone/EPA/Wael Hamz)

22. September: SPD schlägt AfD

Woidke
Bei den Landtagswahlen im ostdeutschen Bundesland Brandenburg wird die SPD mit 30,9 Prozent der Stimmen stärkste Partei und überholt in einem Schlussspurt die AfD, die auf 29,2 Prozent der Stimmen kommt. SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke hatte gedroht, er würde zurücktreten, wenn die SPD nicht stärkste Partei werde. Das Bündnis Sahra Wagenknecht erzielt aus dem Stand heraus 13,5 Prozent der Stimmen. Die Grünen fliegen aus dem Landtag heraus. Im Bild: Dietmar Woidke und seine Frau Susanne (Keystone/DPA/Kai Nietfeld)

22. September: Nein zur BVG-Reform

BVG
Mit 67,1 Prozent sagen Schweizerinnen und Schweizer Nein zur BVG-Reform (berufliche Vorsorge). Kein einziger Kanton votierte dafür. Die Gewerkschaften und die Linksparteien reklamieren den Sieg für sich. Die Bürgerlichen gingen uneinig in den Abstimmungskampf. Im Bild. Das Nein-Komitee mit Gewerkschaftschef Pierre-Yves Maillard freut sich über das Nein. (Foto: Keystone / Peter Schneider) Mit 63 Prozent Nein wird die Biodiversitätsinitiative abgelehnt.

23. September: Israel greift Libanon an

Beirut
Nachdem der von Iran unterstützte Hisbollah Dutzende Raketen auf Israel abgeschossen hatte, greift die israelische Armee das nördliche Nachbarland an. Allein am Montag, den 23. September, wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 558 Menschen, darunter 50 Kinder und 94 Frauen, durch israelische Angriffe im Libanon getötet. Mehr als 1’800 Menschen werden verletzt. Fast 500’000 Menschen werden aus dem Südlibanon, der Bekaa-Region und anderen Regionen vertrieben. Israel führt allein am ersten Tag der Militäroperation mehr als 1’600 Angriffe auf den Libanon durch. Auch der Hisbollah hat seine Angriffe auf Israel verstärkt und mehr als 200 Raketen abgefeuert. Im Bild: Rettungskräfte in den Trümmern des am 21. September durch einen israelischen Luftangriff zerstörten Beiruter Wohnhauses, unter dem sich ein Bunker des Hisbollah befand (Keystone/AP/Bilal Hussein)
Beirut
Tausende Bewohnerinnen und Bewohner von Beirut verlassen die Hauptstadt und suchen irgendwo auf dem Land Zuflucht. (Foto: Keystone/EPA/Str)

24. September: Russischer Angriff auf Charkiw

Charkiw
Russische Gleitbomben schlagen in Charkiw ein. Mehrere Menschen sterben oder werden verletzt. Ukrainischen Soldaten gelingt es, das zerstörte Industriegebiet bei Wowtschansk zurückzuerobern. (Foto: Keystone/AP/Yevhen Titov)

26. September: Todessturz

Muriel Furrer
Die 18-jährige Zürcher Radrennfahrerin, Mountainbikerin und Radquerfeldfahrerin Muriel Furrer stürzt während des Strassenrennens an der Rad-WM in Zürich in einem Waldstück am Küsnachterberg bei starkem Regen und stirbt. Sie wird erst nach Ende des Rennens aufgefunden, nachdem der Sicherheitsdienst auf der Suche nach ihr die Strecke abgefahren hatte. Es wird davon ausgegangen, dass sie zwei Stunden lang mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma abseits der Strecke lag. (Foto: Keystone/Michael Buholzer)

27. September: Tod von Hassan Nasrallah

Nasrallah
Der Führer der von Iran unterstützten libanesischen Hisbollah-Miliz stirbt bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut. Nasrallah hatte sich aus Angst vor Attentaten seit Jahren nur noch am Fernsehen und nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Er war eine der bekanntesten und einflussreichsten Figuren im Nahen Osten. Wenige Tage zuvor hatte die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf die libanesische Hauptstadt intensiviert. Dabei kamen nach Angaben lokaler Beamter bisher fast 800 Menschen ums Leben. Der israelische Generalleutnant Herzi Halevi sagte, dass die israelischen Streitkräfte nach langer Vorbereitung ihren Plan im Libanon «aktiviert» haben, um Nasrallah und das Hauptquartier des Hisbollah anzugreifen. «Es war der richtige Zeitpunkt, wir haben es sehr präzise gemacht.» Nach libanesischen Angaben stirbt Nasrallah, nachdem Israel eine mehrere Tonnen schwere Bombe auf das unter einem Haus versteckte Hauptquartier des Hisbollah abgeworfen hatten. (Foto: Keystone/EPA/Screenshot Al-Manar TV)
Beirut
Auch nach dem Tod Nasrallahs gehen die israelischen Angriffe auf Libanon weiter. Das Bild zeigt die Trümmer eines zerstörten Gebäudes in Choueifat, südöstlich von Beirut. (Foto: Keystone/EPA/Wael Hamzeh)

28. September: Tod von Kris Kiristofferson

Barbra Streisand and Kris Kristofferson,
Der amerikanische Country-Sänger und Songwriter stirbt auf Hawaii. Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören «Me and Bobby McGee», «Help Me Make It Through the Night» und «Sunday Morning Coming Down». 1985 schloss er sich mit Waylon Jennings, Willie Nelson und Johnny Cash zur Supergroup The Highwaymen zusammen. Seine Songs wurden von Legenden wie Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Joan Baez, Willie Nelson, Janis Joplin und Ray Charles gesungen. 2004 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Auch in Film und Fernsehen feierte Kristofferson Erfolge. Im Bild: Barbra Streisand und Kris Kristofferson bei der Premiere des Films «A Star is Born» am 23. Dezember 1976. (Foto: AP/Suzanne Vlamis)

29. September: Wahlen in Österreich

Herbert Kickl
Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg hat in Österreich eine Rechtsaussen-Partei die Wahlen klar gewonnen. Die rechtspopulistische FPÖ von Herbert Kickl kommt auf 28,8 Prozent der Stimmen. Doch Bundeskanzler ist Kickl damit noch lange nicht. Die bisherigen Regierungsparteien erleiden erhebliche Verluste. Die Kanzlerpartei ÖVP (Österreichische Volkspartei) verliert über 11 Prozent an Stimmen, die Grünen über 5 Prozent. Die konservative ÖVP kommt auf 26,3 Prozent der Stimmen, die sozialdemokratische SPÖ auf 21,1 Prozent, Neos auf 9,2 Prozent und die Grünen auf 8,3 Prozent. Alle Parteien schliessen eine Zusammenarbeit mit Kickl aus. Im Bild: Herbert Kickl am Wahltag in Purkersdorf in Niederösterreich (Keystone/AP/Heinz-Peter Bader)

  • OKTOBER

1. Oktober: Iranischer Raketenangriff auf Israel

Raketen auf Israel
Mindestens 180 Raketen feuert Iran auf Israel ab. Der Angriff erfolgt kurz nach Beginn der israelischen Bodenoffensive in Libanon. In ganz Israel ertönen Sirenen des Luftalarms. Pentagon-Sprecher Pat Ryder erklärt, Israel habe die meisten Raketen erfolgreich abgefangen. Die iranische Revolutionsgarde (IRGC) gibt hingegen bekannt, dass ihre Streitkräfte zum ersten Mal Fattah-Überschallraketen eingesetzt haben. Iran behauptet, 90 Prozent der Trägerraketen hätten ihre Ziele getroffen. Nach israelischen Angaben haben die iranischen Raketen wenig Schaden angerichtet. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schwört Vergeltung. (Foto: X)
Gedera
Das israelische Militär veröffentlicht ein Video von einem Schulgebäude in Gedera, einer Stadt in Zentralisrael, das getroffen wurde. Berichte über Verletzte in Israel gibt es nicht. Ein Palästinenser wurde im besetzten Westjordanland durch herabfallende Granatsplitter getötet. Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin bestätigt, dass die US-Streitkräfte mehrere iranische Raketen abgeschossen hätten. Einige Geschosse waren in der Nähe des Hauptquartiers des israelischen Geheimdienstes Mossad eingeschlagen. Angegriffen wurde auch der israelischen Luftwaffenstützpunkt Nevatim in der Negev-Wüste. (Foto: Keystone/EPA/Abir Sultan)
Arad
Die Trümmer einer ballistischen iranischen Rakete, die nahe der Stadt Arad in Südisrael niederging. Es war der bisher grösste iranische Angriff auf Israel. Er dauerte eine Stunde lang. Fotos und Videos von den Trümmern des Raketenbeschusses lassen vermuten, dass Iran einige seiner modernsten Waffen eingesetzt hat. Die New York Times zitiert Experten, die erklären, es habe sich möglichweise um Fattah-Raketen gehandelt, die Iran bisher noch nicht eingesetzt hat. Hunderttausende Israeli hatten in Bunkern Schutz gesucht. Da um Mitternacht kein weiterer iranischer Beschuss erwartet wurde, verliessen die meisten Menschen ihre Schutzräume wieder. (Foto: Keystone/AP/Ohad Zwigenberg)
Ali Khamenei
Ajatollah Ali Khamenei, der iranische Revolutionsführer, nimmt an einer Zeremonie teil und sagt: «Alle Probleme in der Region sind auf Einmischung der USA und ihrer Verbündeten zurückzuführen.» Der iranische Angriff sei «Vergeltung für verschiedene Attentate Israels und die Verbrechen in Palästina und in Libanon. Nach iranischen Angaben wollte sich Iran vor allem für die Tötungen von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und des politischen Führers der Hamas, Ismail Hanijah rächen. (Keystone/EPA/Iranisches Präsidentenbüro)
Khamenei
Demonstration in Teheran am 2. Oktober 2024 (Keystone/AP Photo/Vahid Salemi)

7. Oktober: Beginn der israelischen Bodebnoffensive in Libanon

Panzer in Südlibanon
Israelische Panzer auf dem Weg in Südlibanon. Vermutlich mehrere Tausend israelische Soldaten haben die israelisch-libanesische Grenze überquert. Im bergigen und hügeligen Südlibanon vermuten die Israeli Zehntausende Raketenstellungen der Hisbollah. (Keystone/AP/Baz Ratner)
Apache
Ein israelischer Apache-Helikopter schiesst nahe der israelisch-libanesischen Grenze Leuchtraketen ab. (Foto: Keystone/AP/Baz Ratner)
Khiam
Rauch über dem südlibanesischen Dorf Khiam nach einem israelischen Angriff (Keystone/EPA/Str)

Oktober: Schwere israelische Bombenangriffe auf Beirut

Beirut
Während die Landoffensive im Süden Libanons intensiviert wird, bombardieren israelische Kampfjets fast täglich die libanesische Hauptstadt. (Keystone/EPA/Wael Hamzeh)
Beirut
Ein zerstörtes Wohngebäude in der Dahieh-Vorstadt von Beirut (Foto: Keystone/EPA/Wael Hamzeh)
Dahieh
Nach libanesischen Angaben werden «tonnenweise» Bomben auf bewohnte Gebiete abgefeuert. Dahieh gehört zu einem der am dichtesten besidelten Beiruter Vorort. (Keystone/EPA/Wael Hamzeh)
Beirut
Ein Mann sucht im Bombenhagel Schutz. (Foto: AP/Hassan Ammar)
Beirut
Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums sind bei den israelischen Bombardierungen mehr als 3’400 Menschen getötet und 14’700 verletzt worden. (Foto: AP)

Oktober: Weitere Angriffe im Gazastreifen

Khan Younis
Während die isralische Armee in Südlibanon vordringt und Beirut bombardiert, gehen im Gazastreifen die israelischen Angriffe weiter. Im Bild: Ein zerstörtes Gebäude in Khan Younis im südlichen Gazastreifen (Keystone/EPA/Haitham Imad))
Khan Younis
Angehörige gedenken der 51 Toten, die in Khan Younis bei einem israelischen Raketenangriff ums Leben kamen. (Keystone/EPA/Haitham Imad)

10. Oktober: Rücktritt Rafael Nadal

Rafael Nadal
Der 38-jährige spanische Tennis-Superstar Rafael Nadal gibt das Ende seiner Karriere auf Ende Jahr bekannt. Er beendete fünf Saisons (2008, 2010, 2013, 2017 und 2019) als Erster der Weltrangliste. Insgesamt stand er 209 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. In seiner Karriere gewann er 92 Titel im Einzel sowie elf im Doppel. Ferner gewann er 22 Grand-Slam-Titel im Einzel. (Keystone/EPA/Montserrart Diez)

10. Oktober: Hurrikan Milton

 

Milton
Hurrikan «Milton», der sich über dem Golf von Mexiko bildete und sich zu einem Kategorie-5-Hurrikan entwickelte, streift zunächst die Yucatan-Halbinsel und Kuba, schwächt sich dann ab und trifft als Kategorie-3-Hurrikan auf das amerikanische Festland. Er löst an der Westküste Floridas, die erst wenige Tage zuvor beim Vorbeizug des Kategorie-4-Hurrikans «Helene» stark getroffen wurde, eine hohe Flutwelle aus. Folge sind grosse Regenmengen. Zudem bilden sich zahlreiche Tornados, die erhebliche Sturmschäden verursachten. Fast 2,5 Millionen Haushalte und Geschäfte sind ohne Strom, weite Gebiete stehen unter Wasser. Mindestens 24 Menschen sterben. Allein die versicherten Schäden werden auf 30 bis 75 Milliarden US-Dollar geschätzt. Im Bild: Grove City in Florida (Foto: Keystone/AP/Ewebecca Blackwell)

11. Oktober: Nobelpreis für eine Südkoreanerin

Han Kang
Zum ersten Mal geht der renommierteste Literaturpreis der Welt nach Südkorea. Die Akademie in Stockholm ehrt Han Kang «für ihre intensive poetische Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt». Han Kang kam 1970 in Gwangju zur Welt. Die Stadt ging durch einen Studentenaufstand 1980 gegen die Militärregierung in die Geschichte ein. Die brutale Unterdrückung der Demokratiebewegung in ihrer Heimat prägte auch ihr literarisches Schaffen. Ihr Roman «Menschenwerk» ist der Versuch einer Bewältigung dieses Massakers und seiner Folgen. (Foto: Keystone/EPA)

11. Oktober: Gegen die Enttabuisierung der Atomwaffen

Shigemitsu Tanaka
Die japanische Organisation Nihon Hidankyo wird für den Kampf gegen die Enttabuisierung der Atomwaffen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Organisation wurde von Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki gegründet und setzt sich seitdem für nukleare Abrüstung ein. Shigemitsu Tanaka, der Vorsitzende des «Rates der Überlebenden des Nagasaki-Bombenabwurfs», hat während einer Medienkonferenz Tränen in den Augen als er die Verleihung des Friedensnobelpreises kommentiert. Der Friedensnobelpreis ist mit elf Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet rund 967’000 Franken) dotiert. (Keystone/Kyodo via AP)

15. Oktober: Russland gewinnt Terrain

Mykolajiw
Russische Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine – und kein Ende. Das Bild zeigt einen brennenden Markt in der südukrainischen Stadt Mykolajiw. An fast allen Fronten sind die russischen Truppen auf dem Vormarsch. (Foto: AP/Marko Ivkov)

16. Oktober. Tod von Sinwar

 Yahya Sinwar
Yahya Sinwar, der Anführer der palästinensischen Hamas, wird in Rafah im Gazastreifen von israelischen Soldarten erschossen. Sinwar galt als Initiator und Planer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 und war für die Israeli der meistgesuchte Mann im Gazastreifen. Nach dem Tod von Ismail Hanija war er der ranghöchste Vertreter der Hamas. Israelische Soldaten waren eher zufällig in Rafah auf Sinwar gestossen. Das Bild stammt vom 10. März 2021. (Foto: Keystone/EPA/Mohammed Saber)

20. Oktober: Tod von Gülen

Gülen
Im Alter von 83 Jahren stirbt der türkische Geistliche und Prediger Fethullah Gülen. Er war das geistliche Oberhaupt der einflussreichen sunnitischen Gülen-Bewegung, die zum Sufismus hin tendiert. Gülen war ein Vertrauter des heutigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan – bevor er Erdoğans Erzfeind wurde. Der Präsident warf ihm vor, verantwortlich zu sein für den Putschversuch gegen ihn im Jahr 2016. Gülen stirbt in seinem selbst gewählten Exil in Pennsylvania. (Foto: Keystone/AP/Zaman/Selahattin Sevi)

27. Oktober: Vermuteter Wahlbetrug in Georgien

Bidsina Iwanischwili
Bei den Parlamentswahlen in Georgien erhält die regierende Partei «Georgischer Traum» nach Angaben der Wahlkommission fast 55 Prozent der Stimmen. Die Opposition spricht von Wahlfälschung. Internationale Wahlbeobachter berichten von zahlreichen Unregelmässigkeiten. Dominiert wird die Regierungspartei vom russlandfreundlichen schwerreichen Oligarchen und Politiker Bidsina Iwanischwili. Bilder zeigen, wie Wahlhelfer Geldbündel in den Händen haben, um Wählerinnen und Wähler zu bestechen. Auch die georgische Präsidentin Salome Surabischwili kritisiert die Wahlmanipulation und macht Moskau dafür verantwortlich. Sie ruft zu Protesten in der Bevölkerung auf. Die Wahlbeobachter der OSZE sowie die USA und die EU fordern eine Untersuchung der Fälle. (Foto: Keystone/EPA/David Mdzinarishvili)
Micheil Kawelaschwili
Zum neuen georgischen Staatspräsidenten wird Mitte Dezember der sehr rechts stehende, Putin-freundliche Micheil Kawelaschwili gewählt. In der Schweiz war er zwischen 1997 bis 2006 als Fussballspieler bekannt und spielte bei GC, dem FC Zürich, dem FC Luzern, dem FC Aarau, dem FC Sion und dem FC Basel. (Foto: Keystone/AP)

30. Oktober: «Apokalypse» in Spanien

Valencia
Heftige Unwetter mit äusserst starken Regenfällen fordern im Osten der iberischen Halbinsel mindestens 224 Todesopfern. Zahlreiche Personen werden vermisst. Betroffen ist vor allem die Region Valencia. Strassen, Häuser und Felder werden überschwemmt, Brücken stürzen ein, Autos werden wie Fische weggespült. Viele Menschen retten sich auf Hausdächer. Da viele Strassen zerstört sind, können viele Menschen nicht nach Hause gelangen. 445 Liter Wasser fielen innerhalb von wenigen Stunden auf einem Quadratmeter. Das ist mehr als in einem ganzen Jahr. Die Wetterbehörden haben zwar vor Unwettern gewarnt, konnten jedoch die ausserordentliche Wucht der Wasserwalze nicht voraussehen. «Innert weniger Minuten wurde alles um mich weggespült», erklärt eine Bewohnerin. Da viele Strassen zerstört sind, ist der Einsatz der Rettungskräfte stark eingeschränkt. Beobachter sprechen von «apokalyptischen Szenen» und einer «historischen Katastrophe». Ganze Familien werden in den Tod gerissen. Helikopter versuchen, Eingeschlossene zu bergen. Im Bild: Fortgespülte Autos in Valencia (Keystone/Alberto Saiz)
Valencia
Valencia (Keystone/AP/Alberto Saiz)
Valencia
Valencia (Keystone/AP/Alberto Saiz)
Suche nach Vermissten
Zivile Helfer suchen in Silla, in der Provinz Valencia, auf überfluteten Feldern nach Vermissten. (Keystone/EPA/Biel Alino)

  • NOVEMBER

3. November: Tod von Quincy Jones

Michael Jackson, Quincy Jones
Der amerikanische Jazztrompeter, Komponist und Musikproduzent stirbt im Alter von 91 Jahren. Unter anderem wirkte er als Produzent von Michael Jackson, Will Smith und Nana Mouskouri. Zu seinen grössten Erfolgen als Produzent gehört «L.A. Is My Lady» (mit Frank Sinatra, 1984), «We Are the World» (1985) und «Back on the Block» (1989). Er arbeitete auch für Sarah Vaughan, Ray Charles, Ella Fitzgerald, Donna Summer u. a. 2008 erhielt er die Jazz Masters Fellowship der staatlichen NEA-Stiftung, die höchste Auszeichnung für Jazzmusiker in den USA. Im Bild: Michael Jackson und Quincy Jones mit dem Grammy Award in Los Angeles am 28. Februar 1984 (Foto: Keystone/AP/Doug Pizac)

3. November: Stichwahl in Moldau/Moldawien

Maia Sandu
Maia Sandu, die proeuropäische moldauische Präsidentin, erzielt in der Stichwahl um die Präsidentschaft 55,22 Prozent der Stimmen. Alexandr Stoianoglo, Sandus prorussischer Gegner, kam auf 44,78 Prozent der Stimmen. Stoianoglo, ein ehemaliger Generalstaatsanwalt, wurde von der Kreml-freundlichen sozialistischen Partei unterstützt. (Keystone/AP/Vadim Ghirda)

5. November: Überraschend starker Trump

Trump in Mar-a-Lago
Der 78-jährige Donald Trump wird bei der 60. Präsidentschaftswahl erneut zum amerikanischen Präsidenten gewählt. Auf Trump entfallen 312 Elektorenstimmen, auf seine demokratische Herausfordererin Kamal Harris 226 Elektoren. Landesweit kommt Trump auf 58 Prozent der Stimmen und Harris auf deren 42 Prozent. In allen sieben Swing-States ist der Ex-Präsident erfolgreich. Die Republikaner gewinnen auch die Mehrheit im Senat (52:47) und im Repräsentantenhaus (216:207). Das Bild zeigt Trump während seiner Siegesfeier in Mar-a-Lago in Florida. (Foto: Keystone/EPA/Christobal Herrera)
Donald Trump
Umfragen hatten ein äusserst knappes Rennen vorausgesagt. Trump konnte laut Nachwahlbefragungen auch bei den Schwarzen, den Latinos und den Frauen punkten. (Foto: Keystone/AP/Evan Vucci)
Trump, Melania
Trump und seine Frau Melania (Keystone/AP/Alex Brandon)
Kamala Harris
Nachdem sie ihre erste Enttäuschung überwunden hatte, tritt Kamala Harris tapfer und selbstbewusst vor ihre Anhängerinnen und Anhänger. (Keystone/Jacquelyne Martin)

6. November: Ende der Ampel

Lindner, Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) entlässt Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner. Damit ist die deutsche rot-grün-gelbe «Ampel»-Koalition nach knapp drei Jahren am Ende. Grund für die Entlassung ist ein Streit um die Wirtschafts- und Haushaltspolitik. Scholz (rechts im Bild) sagt, Lindner «hat zu oft mein Vertrauen gebrochen». Zu oft habe er «Gesetze sachfremd blockiert. Zu oft hat er kleinkariert parteipolitisch taktiert». Es gebe keine Vertrauensbasis für die weitere Zusammenarbeit. Lindner kommentiert: «Manchmal hat eine Entlassung auch etwas Befreiendes.» Lindner wird vorgeworfen, den Sturz der Regierung seit längerem geplant zu haben. (Foto: Keystone/EPA/Clemens Bilan)

7. November: Gipfeltreffen

Amherd, Selenskyj
Bundespräsidentin Viola Amherd und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der Puskas-Arena in Budapest (Keystone: Peter Klaunzer)

12. November: Sturz eines Erzbischofs

Justin Welby
2013 krönte er Charles III. zum britischen König. Jetzt stürzt das Oberhaupt der anglikanischen Kirche über einen Missbrauchsskandal. Jahrelang hatte Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury, den Missbrauch von mindestens 115 Knaben und jungen Männern durch den sadistischen Kirchenrechtler John Smyth verheimlicht. Der Fall gilt als der schlimmste Missbrauchsskandal in der Church of England. (Foto: Keystone/AP/Victoria Jones)
Justin Welby
Welby hatte schon früh Informationen über den Missbrauch erhalten, doch er informierte weder die Polizei noch zog er Smyth zur Rechenschaft. Smyth starb 2018. Welby weigerte sich lange zurückzutreten. Doch dann wurde der Druck zu gross. Auch die Bischöfe forderten ihn zum Rücktritt auf. (Foto: Keystone/AP/Ben Curtis)

Ukraine: Eine Million tote und verwundete Soldaten

Ukraine
Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass der Krieg in der Ukraine insgesamt etwa eine Million tote oder verletzte Soldaten gefordert hat. Sie beziffern die Zahl der toten Russen auf 200’000. 400’000 seien verwundet worden. Überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht. Präsident Selenskyj gab die Zahl der toten ukrainischen Soldaten mit 43’000 an. Zudem seien 370’000 verwundet worden. Die Hälfte von ihnen sei auf das Schlachtfeld zurückgekehrt. Zusätzlich hat der Krieg unter der ukrainischen Zivilbevölkerung nach Angaben der Uno mindestens 14’000 Tote gefordert. (Foto: Keystone/AP/Yevhen Titov)

12. November: Brienz wird wieder evakuiert

Brienz, Ev akuierung
Die Bewohner des Bündner Dorfes Brienz-Brinzauls müssen zum zweite Mal innerhalb von zwei Jahren ihre Häuser verlassen. Am 15. Juni 2023 hatte ein Schuttstrom beinahe das damals evakuierte Dorf unter sich begraben. 1,7 Millionen Kubikmeter Material kamen damals kurz vor dem Dorfrand zum Stehen. Nun drohen weitere 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt abzugleiten. Die Menschen müssen sich auf eine monatelange Evakuierung vorbereiten. Starke Niederschläge hatten die Rutschungen in den Wochen zuvor beschleunigt. Betroffen sind etwa 80 Personen. Das Dorf Brienz-Brinzauls liegt an einem Hang im Bündner Albulatal. (Foto: Keystone/Gian Ehrenzeller)

13. November: Die Erzfeinde

Trump, Biden
Der neu gewählte Präsident Donald Trump trifft im Oval Office im Weissen Haus mit dem abtretenden Präsidenten Joe Biden zu einem kurzen Gespräch zusammen. Die Begegnung findet auf Initiative Bidens statt. Die beiden hatten sich im Wahlkampf scharf angegriffen. Biden sagt zu Trump: «Welcome back». Trump antwortet: «Die Politik ist hart, und es ist oft keine schöne Welt. Aber heute ist es eine schöne Welt, und ich schätze das sehr.» Was die beiden dann hinter verschlossenen Türen gesagt haben, ist nicht bekannt. (Foto: Keystone/AP/Evan Vucci) .

November: Von alarmierend bis blamabel

Umstrittene drei
Für Irritation, auch im republikanischen Lager, sorgen einige Berufungen in die neue US-Regierung. Die Ernennung der Russland-freundlichen Tulsi Gabbard zur Koordinatorin aller US-Geheimdienste ist ein Paukenschlag. Schockwellen löste auch die Ernennung des Fox-Moderators und Muslimhassers Pete Hegseth zum Verteidigungsminister aus – ebenso die Ernennung des Impfgegners und Verschwörungserzählers John F. Kennedy Junior zum Gesundheitsminister. Auf völliges Unverständnis war die Berufung von Matt Gaetz zum Justizminister gestossen. Er zog sich dann zurück. Kritiker sagen, die wichtigsten Kriterien für die Berufung seien nicht fachliche Qualifikationen, sondern die totale Unterwerfung unter Trump. Alle müssen im Januar noch vom Senat bestätigt werden. Trump könnte allerdings mit sogenannten «Recess Appointments» den Senat umgehen. (Alle Fotos: AP/Montage J21)
Trump, Musk
Immer dabei: Elon Musk. Der reichste Mann der Welt (Vermögen: 300 Milliarden) spannt mit dem mächtigsten Mann der Welt zusammen. Musk, der das Bildungsministerium abschaffen will, gilt als Chefeinflüsterer des Präsidenten. Seine Hauptaufgabe besteht darin, das sogenannte Washingtoner Establishment gehörig durchzuschütteln. (Foto: Keystone/AP/Adam Hunger)

17. November: Eine der grössten Angriffswellen

Lwiw
Russland führt eine der heftigsten Angriffswellen gegen die Ukraine durch. Über 200 Raketen und Drohnen gehen in verschiedenen Städten und Dörfern nieder. Der ukrainische Aussenminister spricht von einem «der grössten Luftangriffe». Raketen und Drohnen seien gegen friedliche Städte, schlafende Menschen und kritische Infrastrukturen eingesetzt worden, sagt Aussenminister Andrij Sybiha. In drei der angegriffenen Regionen fällt teilweise der Strom aus. Russland habe rund 120 Raketen und 90 Drohnen «während eines kombinierten Angriffs auf alle Regionen der Ukraine abgefeuert», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Im Bild: Nach dem russischen Angriff auf die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg). Feuerwehrleute sind dabei, Brände zu löschen. (Foto: Keystone/AP/Ukrainischer Katastrophenschutz)

19. November: Tausend Tage Krieg

ATACMS
Am 1000. Kriegstag beschiesst die Ukraine zum ersten Mal mit ballistischen Langstreckenraketen Ziele im Innern Russlands. Insgesamt wurden sechs amerikanische ATACMS-Raketen auf ein Waffenlager in der russischen Region Brjansk abgefeuert. Der Angriff erfolgte nur zwei Tage, nachdem die Regierung Biden Kiew grünes Licht für den Einsatz der amerikanischen Waffen mit grösserer Reichweite gegen Ziele in Russland gegeben hatte. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagt, dies bedeute, dass die USA «eine Eskalation wollen». Russland werde entsprechend reagieren. Gemäss russischen Angaben wurden fünf der sechs Raketen abgeschossen. Eine sechste verursachte einen Brand in einer russischen Militäreinrichtung. «Ohne die Amerikaner ist der Einsatz dieser Hightech-Raketen nicht möglich», sagt Lawrow. Das Bild wurde am 1000. Kriegstag von der ukrainischen Armee veröffentlicht. (Foto: Keystone/Lachen Pyshe Telegram via AP)

20. November: Spektakel

Island
Neuer Ausbruch des Vulkans auf der Reykjanes-Halbinsel in Island. Der kleine Fischerort Grindavik wird evakuiert. Aus der langen Sundhnukagigar-Vulkanspalte sprudelt Lava. Es handelt sich um den siebten Vulkanausbruch seit Dezember 2023. Zuvor war es in der Region jahrelang zu verstärkter seismischer Aktivität gekommen. Island beherbergt insgesamt 33 aktive Vulkane. (Foto: Keystone/AP/Marco di Marco)

21. November: Haftbefehl gegen Netanjahu, Gallant und Deif

Netanjahu, Gallant
Der Internationale Strafgerichtshof erlässt gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und seinen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant Haftbefehle wegen angeblicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen. Die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs ist nach Angaben der linksliberalen israelischen Zeitung Haaretz «ein schwerer Rückschlag für Israel. Es ist wohl auch der bisher tiefste Punkt im Kampf des Landes um internationale Legitimität und Unterstützung». Das Gericht wirft Netanjahu und Gallant vor, der Zivilbevölkerung vorsätzlich lebenswichtige Güter wie Nahrung, Wasser, Medikamente und Strom vorenthalten zu haben. Humanitäre Hilfe sei zudem nur ungenügend und auf Druck der Staatengemeinschaft in die Krisenregion vorgelassen worden. Für dieses Vorgehen habe es keine militärische Notwendigkeit gegeben, weshalb sie gegen das humanitäre Völkerrecht verstiessen, sagt der Chefankläger. Er sieht darin ein Aushungern als Methode der Kriegsführung. Zudem beschuldigt er die Politiker gezielter Tötungen. (Foto: Keystone/AP/Abir Sultan)

21./22. November: Der grosse Schnee

Bern
Bern (Keystone/Peter Klaunzer)
Zürich, Schnee
Zürich (Keystone/Til Bürgy)
Bern, Schnee
Die Autobahn bei Bern (Keystone/Peter Klaunzer)
Zürich, Schnee
Die Skulptur Ganymed von Hermann Hubacher am Zürichsee (Keystone/Til Bürgy)

44’000 Tote im Gazakrieg

Rafah
Rafah im südlichen Gazastreifen. Während des ganzen Jahres setzte Israel den Kampf gegen die Hamas fort und bombardierte fast täglich Ziele im Gazastreifen. Dabei starben auch Tausende unbeteiligter Zivilisten. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden und der Uno forderte der Gazakrieg bisher mehr 44’000 Tote. Unter den Toten befinden sich nach palästinensischen Angaben 13’000 Kinder. 105’000 Menschen wurden teils schwer verletzt. Auf israelischer Seite starben fast 400 Soldaten, 3’500 wurden verletzt. Drei Viertel aller Häuser im Gazastreifen sind zerstört. (Keystone/EPA/Haitham Imad)
Nusseirat
Das Nusseirat-Flüchtlingslager im zentralen Gazastreifen (Keystone/AP/Adel Hana)
Deir Al Balah
Palästinenser trauern um die Toten eines israelischen Luftangriffs in Deir Al Balah. (Keystone: AP/Abdel Kareem Hana)
Khan Younis
Palästinenser warten im Lager Khan Younis auf die Verteilung von Trinkwasser. Gemäss Angaben der Uno mussten 90 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen ihre Häuser verlassen und suchen irgendwo Schutz (Internally displaced persons, IDPs). Das sind 1,9 Millionen Menschen. (Foto: Keystone/EPA/Haitham Imad)
Genf
Weltweit demonstrieren während des ganzen Jahres insgesamt Hunderttausende gegen den israelischen Ministerpräsidenten und gegen die israelische Kriegsführung. Auch in der Schweiz wurde demonstriert. Das Bild stammt aus Genf. Neun der zehn Opfer im Gazakrieg hätten keine Verbindung zur Hamas, heisst es auf Transparenten. (Foto: Keystone/Martial Trezzini)

Demo, Israel
Auch in Israel demonstrieren immer wieder Tausende gegen die israelische Regierung. Sie werfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, zu wenig für die Freilassung der noch immer über hundert von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu tun. Wie viele der Geiseln noch am Leben sind, ist unklar. Die Demonstrierenden fordern einen Waffenstillstand und ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der Geiseln. (Foto: Keystone/EPA/Abir Sultan)

24. November: Nein zum Autobahn-Ausbau, Ja zur Gesundheitsreform

Nein zum Autobahn-Ausbau
Die Schweizerinnen und Schweizer sagen mit 52,7 Prozent Nein zum Ausbau von sechs Autobahnteilstücken. Im Bild: Freude bei den Nationalrätinnen Florence Brenzikofer, Lisa Mazzone, Präsidentin Grüne, Nationalrat Roger Nordmann, und Nationalrätin Brenda Tuosto. (Foto: Keystone/Peter Schneider) Im Weiteren sagen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit 53,3 Prozent Ja zur Gesundheitsreform und Nein zu den Vorlagen Miete, Untermiete (51,6 Prozent Nein) und Mietrecht Kündigung Eigenbedarf (53,8 Prozent Nein).

26. November: Linksrutsch in Bern

Marieke Kruit
Der bisherige Berner Stadtpräsident Alex von Graffenried von der Grünen Freien Liste zieht sich zurück. Damit ist die 56-jährige Sozialdemokratin Marieke Kruit neue Berner Stadtpräsidentin. Im ersten Wahlgang hatte sie sich von von Graffenried klar distanziert. Sie erhielt zwar nicht das nötige absolute Mehr, aber mit 46,5 Prozent der Stimmen weit mehr als von Graffenried mit 26,4 Prozent. (Foto : Keystone/Alessandro della Valle)

27. November: Waffenstillstand in Libanon

Beirut
Kurz vor Beginn des Waffenstillstandes bomardieren israelische Kampfflugzeuge noch einmal intensiv die libanesische Hauptstadt. Das Bild stammt aus dem Al-Nuwairi-Viertel. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums sind in Libanon seit Beginn der israelischen Angriffe mehr als 4’000 Menschen getötet und 15’600 verwundet worden. Gemäss Uno-Angaben wurden etwa eine Million Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Viele flüchteten nach Syrien. Im Norden Israels kamen durch den Beschuss des Hisbollah 77 Menschen ums Leben, von denen 46 Zivilisten waren. (Foto: Keystone/EPA/Wael Hamzeh)
Beirut
Freude über den von den USA und Frankreich vermittelten Waffenstillstand zwischen Israel und dem Hisbollah. Demonstranten halten Plakate mit dem inzwischen getöteten Hisbollah-Chef Nasralla in die Höhe. Das Bild stammt aus dem Schiiten-Quartier Dahieh. Das Waffenstillstandsabkommen verpflichtet den Hisbollah und die israelische Armee, sich aus dem südlichen Libanon zurückzuziehen. (Foto: Keystone/EPA/Wael Hamzeh)
  • DEZEMBER

3. Dezember: Misslungener Putsch

Yoon Suk-yeol
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol verhängt das Kriegsrecht über sein Land. Der Putschversuch scheitert schnell. Das Parlament macht von seinem Vetorecht Gebrauch und wendet sich gegen den Präsidenten. Nach nur wenigen Stunden hebt Yoon Suk-yeol den Beschluss wieder auf. (Foto: Keystone/EPA/South Korean Presidential Office)
Südkorea, Proteste
Die Verhängung des Kriegsrechts löst Massenproteste aus. Ein Antrag im Parlament, den Präsidenten abzusetzen, scheitert vorerst. Im Parlament entschuldigt sich Yoon Suk-yeol für seinen Putschversuch. (Foto: Keystone/APAhn Young-joon)

4. Dezember: Barnier gestürzt

Michel Barnier
Nach nur drei Monaten im Amt wird der französische Premierminister Michel Barnier mit einem Misstrauensvotum im Parlament von der Opposition gestürzt. Grund ist ein Streit über den Sparhaushalt. Damit ist zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren ein Misstrauensvotum gegen einen Regierungschef in der französischen Nationalversammlung erfolgreich. Gegen ihn stimmte das rechtsextreme Rassemblement National mit Marine Le Pen und der linke Block, der sogenannten Neuen Volksfront aus Grünen, Sozialisten, Kommunisten und EU-Kritikern. Zum Nachfolger Barniers ernannte Macron den Mitte-Politiker François Bayrou. (Foto: Keystone/AP/Michel Euler)

8. Dezember: Auf der Ziellinie gestoppt

Călin Georgescu
Călin Georgescu, der ultranationalistische, rechtsextreme Putin-Anhänger, rechnete sich gute Chancen aus, die entscheidende zweite Runde der rumänischen Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Doch die angesetzte Stichwahl wird vom Obersten Gericht annulliert. Grund ist erhebliche russische Einflussnahme. Die Regierung muss nun einen neuen Termin festsetzen. Der ganze Wahlprozess muss wiederholt werden. Die Kandidaten müssen sich neu registrieren. (Keystone/EPA/ Robert Ghement)

8. Dezember: Assad gestürzt

Assad, Plakat
Der syrische Langzeit-Despot Baschar al-Assad flieht nach Moskau. Zuvor waren aufständische Kämpfer der Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS, Komitee zur Befreiung der Levante), in der syrischen Hauptstadt eingedrungen. Im Bild ein Plakat von Assad in Homs, durchsiebt von Schüssen. (Keystone/AP/OmarAlbam)
Rebellen feiern
Feiernde Aufständische: Die Rebellen waren zwölf Tage zuvor in der nordsyrischen Region Idlib gestartet und hatten innert weniger Tage Aleppo, Hama, Homs und schliesslich Damaskus eingenommen. Die Assad-treue syrische Armee leistete kaum Widerstand. (Keystone/AP/Abu Mohammad Dschaulan)
Homs
Die einst Assad-treue syrische Armee leistete kaum Widerstand gegen die Machtübernahme der Rebellen. Das Bild zeigt Regimesoldaten in Homs, die von den Aufständischen abgeführt werden. (Keystone/EPA/Bilal Alhammoud)
Damaskus
Freude in Damaskus (Keystone/AP/Omar Sanadiki)
Damaskus
(Keystone/AP/Abu Mohammad Dschaulan)
Sednaja
Nach ihrer Ankunft in Damaskus beginnen die Rebellen, die im Foltergefängnis Sednaja inhaftierten Regime-Gegner zu befreien. Die Befreiten seien schwer gezeichnet; viele seien krank, apathisch und «halbtot», erklärte ein NGO-Vertreter. In dem Gefängnis waren Tausende Menschen untergebracht. Die Anstalt war ein eigentliches Vernichtungslager. Laut Amnesty International sind dort Zehntausende Gefangene hingerichtet worden. (Foto: Keystone/EPA/Mohammed al Rifai)
Abu Mohammed al-Jolani
Als neuer starker Mann präsentiert sich Abu Mohammed al-Jolani, der zwischen 2003 und 2006 an der Seite der jihadistischen Rebellen gegen die Amerikaner im Irak kämpfte. Er wurde festgenommen und verbrachte fünf Jahre in Gefängnissen. 2011 kehrte er nach Syrien zurück und engagierte sich beim Islamischen Staat (IS) und später bei Al-Kaida, wo er eine führende Rolle spielte. Die USA und Grossbritannien hatten ein Kopfgeld von 10’000 Dollar auf ihn ausgesetzt. Westliche Geheimdienste sehen Anzeichen dafür, dass sich al-Jolani gemässigt hat und bereit ist, mit dem Westen zusammenzuarbeiten. (Keystone/AP/Omar Albam)

15. Dezember: Tropensturm über Mayotte

Mayotte
Zyklon Chido fegt über das französische Überseedepartement Mayotte im indischen Ozean und richtet hohe Schäden an. In Mayotte sterben 35 Menschen, Tausende werden verletzt. Der Sturm fordert in Mosambik 120 und in Malawi 13 Tote. Der Präfekt von Mayotte bezeichnet den Zyklon als den Schlimmsten seit 1934. Das Bild stammt aus Mamoudzou (Foto: Keystone/AP/Adrienne Surprenant)

19. Dezember: Schuldspruch im Fall Gisèle Pelicot

 

Gisèle Pelicot
Im Prozess um die jahrelange Vergewaltigung von Gisèle Pelicot in Frankreich wird ihr Ex-Mann, Dominique Pelicot, in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Der 72-Jährige wird zu 20 Jahren Haft verurteilt. Anschliessend ist eine Sicherungsverwahrung möglich. Alle weiteren 50 Angeklagten wurden ebenfalls schuldig gesprochen und zu Strafen zwischen drei und 15 Jahren verurteilt. Dominique Pelicot hatte seine damalige Frau zehn Jahre lang jeweils mit Medikamenten betäubt und sie in diesem Zustand anderen Männern zur Vergewaltigung zur Verfügung gestellt. Auf ausdrücklichen Wunsch Gisèle Pelicots fanden die Gerichtsprozesse öffentlich statt, «damit das Schamgefühl die Seite wechselt», also von den Betroffenen auf die Vergewaltiger übergehe. Im Bild: Gisèle Pelicot nach der Urteilsverkündigung in Avignon mit mit ihrem Enkel. (Keystone/EPA/Guillaume Horcajuelo)

20. Dezember: Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Magdeburg
Ein 50-jähriger Mediziner aus Saudi-Arabien fährt mit einem Mietauto auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge. Fünf Menschen sterben, mehr als 200 werden verletzt, 41 von ihnen schwer. Der Attentäter, der seit 2006 in Deutschland lebt, wird festgenommen. Er war vor seiner Tat mehrfach in den sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen. Das Bild zeigt Trauernde vor Johannis-Kirche in Magdeburg (Foto: Keystone/AP/Ebrahim Noroozi)

25. Dezember: Absturz in Kasachstan

Kasachstan
Ein Passagierflugzeug der Azerbaijan Airlines mit 67 Menschen an Bord stürzt nahe der Stadt Aktau in Kasachstan ab. 29 Insassen können lebend geborgen werden. Die Maschine war auf dem Weg von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku nach Grosny, der Hauptstadt der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien. Die Aserbaidschan Airlines kommt zum Schluss, dass «physische und technische Einwirkung» den Crash verursachten. Die Behörden gehen von einer russischen Rakete aus. (Foto: Keystone/AP/Azamat Sarsenbayev)

179 Tote bei Flugzeugkatastrophe

Südkorea
Ein Passagierflugzeug mit 181 Menschen an Bord kommt bei der Landung von der Landebahn ab und prallt gegen eine Mauer. Das Unglück ereignet sich auf dem internationalen Flughafen von Muran in Südkorea. Die Maschine geht sofort in Flammen auf. Zwei Crewmitglieder überleben. Mögliche Ursachen der Katastrophe sind ein Vogelschlag sowie schlechte Wetterbedingungen. (Foto: Keystone/AP/Ahn Young-Joon)

29. Dezember: Tod von Jimmy Carter

Sadat, Carter, Begin
Der frühere amerikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger stirbt im Alter von 100 Jahren. Er amtierte von 1977 bis 1981 als 39. Präsident der USA. Während seiner Präsidentschaft vermittelte Carter das erste Camp-David-Abkommen, das zum Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel führte. Die Torrijos-Carter-Verträge sahen eine Übergabe des Panamaknals und der Kanzalzone an Panama vor. Zudem handelte er den SALT-II-Vertrag zur Rüstungsbegrenzung mit der Sowjetunion aus. Im weiteren nahm er diplomatische Beziehungen zu China aus, die Richard Nixon eingefädelt hatte. Im Bild: Jimmy Carter mit dem ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat (links) und dem israelischen Premierminister Menachem Begin am 26. März 1979 bei der Unterzeichnung des ägyptisch-israelischen Friedensabkommens in Washington. (Foto: Keystone/AP/Bob Daugherty)

... und zum Schluss noch dies

Notre Dame
Wiederauferstehung: Die Pariser Kathedrale Notre Dame erstrahlt wieder in vollem Glanz. Gut fünf Jahre nach dem verheerenden Brand wird das über 800-jährige Bauwerk auf der Île de la Cité bei strömendem Regen mit einer feierlichen Zeremonie wiedereröffnet. Am Abend des 15. April 2019 war die Kathedrale durch einen Grossbrand schwer beschädigt worden. (Foto: Keystone/EPA/Teresa Suarez)
Hidalgo, Macron mit Frau
Der französische Präsident Macron, seine Frau Brigitte und Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Paris warten vor der Kathedrale auf die Gäste. Über 400 Präsidenten, Ministerpräsidenten, Minister und andere Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren geladen. (Foto: Keystone/Pool/Christophe Petit Terron)
Familienfoto
Vorne von links: Das kongolesische Präsidentenpaar, Ashley Biden, die Tochter des amerikanischen Präsidentenpaars, First Lady Jill Biden, Brigitte Macron, Donald Trump, Präsident Emmanuel Macron (Keystone/AP/Ludovic Marin/Pool)
Jill Biden, Trump
Donald Trump richtet vor der Zeremonie einige Worte an Jill Biden, der Frau des amerikanischen Präsidenten. Im Wahlkampf hatte Trump den Präsidenten mit übelsten Tiraden eingedeckt und lächerlich gemacht. (Foto: Keystone/AP/Thibault Camus/Pool)
Trump, Selöenskyj
Trump schüttelt in der Kathedrale lange die Hand von Wolodymyr Selenskyj. (Foto: Keystone/EPA/AFP/Ludovic Marin/Pool)
Trump, Macron, Selenskyj
Auch vor der Zeremonie in Notre Dame war Trump unter Vermittlung von Emmanuel Macron mit Selenskyj zusammengetroffen. Das Gespräch, so sagte der ukrainische Präsident nachher, sei «gut, fruchtbar und herzlich» gewesen. Trump forderte anschliessend die Ukraine und Putin zu einem schnellen Waffenstillstand auf. Donald Trump fordert einen Tag nach seinem Pariser Treffen mit Wolodymyr Selenskyj einen «sofortigen Waffenstillstand» in der Ukraine. «Anschliessend sollen schnell Verhandlungen beginnen. Zu viele Menschenleben werden unnötig vergeudet, zu viele Familien zerstört», sagte Trump. «Selenskyj und die Ukraine würden gerne einen Deal machen und den Wahnsinn beenden», fügte er hinzu. (Foto: Keystone/AP/Aurelien Moriasard)
Notre Dame
Die Wiedereröffnung von Notre Dame war nicht nur eine Zeremonie, sondern auch ein politisches Gipfeltreffen, das vielleicht – so hoffen viele – die Grundlage für ein besseres neues Jahr gelegt hat. Nicht ausgeschlossen, so spekulierten französische Kommentatoren, dass man später einmal vom «Geist von Notre Dame» spricht. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. (Foto: Keystone/EPA/Mohammed Badra)
Rosette
Journal 21 wünscht all seinen Leserinnen und Lesern – und allen Völkern in der Ukraine, im Nahen Osten und überall auf der Welt – ein friedliches 2025. (Kestone/EPA/udovic Marin)

Das Jahr in Bildern @ Journal21.ch (zusammengestellt von hh)

 

 

 

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