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Kommentar 21

Im Banne von sechs Worten

12. September 2016
Alex Bänninger
Lob für Churchill, Tadel für Merkel: zwei vergleichbare Botschaften werden ungleich beurteilt.

"Let Europe arise!" von Winston Churchill und "Wir schaffen das" von Angela Merkel lassen sich als zwei zusammenhängende Botschaften lesen. Churchills Zürcher Rede liegt siebzig Jahre zurück. Das Jubiläum wird am 19. September voller Bewunderung für den britischen Staatsmann gefeiert. Zu Recht. Merkels drei Worte hingegen, am 31. August vor einem Jahr erstmals in Berlin geäussert, bringen der deutschen Kanzlerin in wachsendem Umfang Schimpf und Schande ein. Auch zu Recht?

Churchill und Merkel machten sich stark für eine kühne und unerwartete Idee: der Politiker nach dem 2. Weltkrieg im Angesicht des zerstörten Europas, die Politikerin mit Blick aufs Flüchtlingsdrama. Beide, er und sie, dachten in die Zukunft, glaubten an die rettenden Kräfte, die sich aus einer Katastrophe entwickeln können, und beanspruchten die Freiheit, unbeirrt vom Tagesgeschäft grosse Ziele zu formulieren. Noch sind sie nicht erreicht. Es gibt weder nach siebzig Jahren das von Churchill beschworene Europa noch die von Merkel vor einem Jahr erhoffte Lösung für die flüchtenden Menschen.

Wäre "Let Europe arise!" von Winston Churchill gelebte Wirklichkeit, hätte sich Angela Merkels "Wir schaffen das" bereits erfüllt. Die als mitreissend gemeinte Parole war und ist auch ein Ruf nach einem solidarischen Europa. Die Botschaften gehören mit ihrer Beherztheit, ihrer Lauterkeit und ihrer Weitsicht zusammen. Sie heben sich himmelhoch ab von der populistischen Tieffliegerei.

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