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Hitze

Glühendes Italien

19. Juli 2015
Journal21
Eine Touristin in Rom: 40 Grad in Bologna, 39 Grad in Rom, Neapel und Perugia, 37 Grad in Mailand. Es ist der heisseste Juli seit 60 Jahren. Gefühlte 53 Grad in Ferrara.

In 23 italienischen Städten warnen die Gesundheitsbehörden vor der Hitze. Selbst für "gesunde und junge Leute" bestehe ein Risiko. Laut Meteorologen dauert die "afrikanische Glut" mindestens noch fünf Tage lang. Da auch die Feuchtigkeit sehr hoch ist, erreichen die "gefühlten Temperaturen" Spitzenwerte von bis zu 45 Grad. Noch nie wurde eine so lange Hitzeperiode registriert wie jetzt. 

In der Nähe des Flughafens der norditalienischen Stadt Ferrara wurden schon am Freitag um 16.09 gefühlte 53 Grad gemessen. 

In Mailand seien die Nächte zur Zeit so heiss wie in Bangkok, erklärt eine Meteorologe. Am Freitag werden vor allem im Norden Gewitter erwartet. Am Wochenende soll es dann auf der ganzen Halbinsel kühler werden.  

Die Wassertemperaturen im Tyrrhenischen Meer und in der Adria waren seit 68 Jahren nicht mehr so hoch. Da und dort werden in anderthalb Metern Tiefe weit über 28 Grad gemessen. Die warmen Wassertemperaturen fördern die Algen- und Bakterienbildung.

In den Ambulatorien und Notfallstationen der Spitäler werden im Vergleich zu den letzten Jahren zehn Prozent mehr Behandlungen registriert. Nicht nur ältere Leute suchen dort Hilfe. 

Die Hitze macht auch den bereits geschrumpften Gletschern in Norditalien zu schaffen. Auf 3'000 Metern Höhe werden 15 Grad gemessen. 

Auch die Landwirtschaft leidet. Die Eierproduktion ist bereits um zehn Prozent zurückgegangen. Bei Temperaturen über 28 Grad fressen Schweine und Kühe 40 Prozent weniger. Kühe produzieren 15 Prozent weniger Milche. Auch die Bienen leiden unter den hohen Temperaturen. 

Allein am Samstag wurden in der Regionen Toscana, Kampanien und Apulien 163 Waldbrände registriert. 

(J21)

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