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Kommentar21

Frankreich ohne Mitte

24. Oktober 2013
Ulrich Meister
Die Ausweisung einer Roma-Familie provoziert eine politische und mentale Krise in Frankreich. Warum?

In Frankreich gibt es seit dem 18. Jahrhundert die Tatsache der Revolution, die ganz Europa erschüttert und gewandelt hat. Und den Mythos: die Rechte und die Linke und deren Extreme, sowie einige Menschenrechte.  Die Mitte - und mit ihr der gesunde Menschenverstand und der Kompromiss und die Legalität - zählen nicht.

Die Ausweisung einer nicht integrierten Roma-Familie - gerechtfertigt gemäss allen denkbaren Gesetzen , ausser in einem Detail - hat in der Regierungspartei billige Angriffe gegen Innenminister Valls ausgelöst. Er ist der populärste Politiker zurzeit und leider die einzige Bastion gegen die Rechtsextremen. Die Rechte klatschte Beifall, die Mittelschüler gingen  dagegen (bis zum Ferienbeginn) auf die Strasse für Leonarda.

Präsident Hollande,  seit je der Schwächste in den sozialistischen Bruderkämpfen, hat öffentlich Leonarda die Rückkehr ohne ihre kriminelle Familie angeboten, als ob das seine Rolle wäre. Seit dem Gesetz über die Homo-Ehe läuft Frankreich Amok. Einmal rechts, einmal links - ohne die grossen Entwürfe der Revolution.
 

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