Gut eine Woche nach der Messerattacke auf einen orthodoxen Juden bekunden auf dem Zürcher Lindenhof Juden, Muslime und Christen ihre Solidarität mit dem Opfer und demonstrieren gegen Antisemitismus. Inzwischen sind weitere Details zur Tat bekannt. Einem 29-jähriger Kampfsportler aus dem Kanton Neuenburg ist es zu verdanken, dass nicht noch Schlimmeres geschah.
Der Neuenburger befand sich mit zwei befreundeten Jiu-Jitsu-Wettkampfsportlern in einem Restaurant, als jemand ins Lokal stürmte und um Hilfe rief. Die drei Neuenburger stürzten hinaus, machten den rabiaten Täter kampfunfähig und hinderten ihn, weiter zuzustechen. Der Jiu-Jitsu-Kämpfer schilderte die Ereignisse am Sonntag gegenüber dem Neuenburger Regionalsender RTN. Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) dankte dem Kampfsportler, bezeichnet seinen Einsatz als «wirklich aussergewöhnlich» und spricht von einer «heldenhaften Tat». Der Neuenburger selbst sagt, er sei mutig gewesen, doch er sei «kein Held».
Ein 15-jähriger tunesisch-schweizerischer Doppelbürger hatte am späten Abend des 2. März einen 50-jährigen Juden mitten auf der Strasse mit einem Messer lebensgefährlich verletzt.
(Journal 21)