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Bildung

Die Berufslehre ist kein Auslaufmodell

12. Mai 2011
Markus Schärli
Weniger Jugendarbeitslosigkeit dank dem dualen Bildungssystem, dies ist die Quintessenz von Alt-Nationalrat Rudolf Strahm, der vor KMU Vertretern von einer Akademisierung unseres Bildungssystems warnt.

Wenn Rudolf Strahm ironisch von den „Kampfeltern im Kanton Zürich“ spricht, denen kein Anwalt zu teuer und kein Druck auf die Lehrer zu peinlich ist, damit ihre Sprösslinge das Gymnasium schaffen, dann hat er die Sympathien der knapp 100 KMU-Vertreter, auf seiner Seite.(1)

Der „Röhrliblick“ auf die Pisa-Studien, welche lediglich die schulischen Qualitäten der Jugendlichen messe, versperre den Blick auf die Tatsache, dass es im Leben auch praktische Kompetenzen gebe, welche für viele Berufe zentral seien, aber bei einem schulischen Bildungsweg weder gefordert noch bewertet werden. Die Konsequenz: höhere Jugendarbeitslosigkeit.

Als Beispiel sei der Vergleich mit Finnland angeführt. 97 Prozent der Jugendlichen haben dort eine Matura und das Land erreicht in der Pisa-Studie jeweils einen Spitzenplatz. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt allerdings bei über 20 Prozent. In der Schweiz liegt dieser Wert bei rund 5 Prozent (bei einem Maturaanteil von rund 25 Prozent).

Kleineres Arbeitslosigkeitsrisiko dank Lehre

Ein duales Bildungssystem wie es die Schweiz kenne, mit einem berufspraktischen Bildungsweg einerseits und einem schulischen Bildungsweg anderseits, sei bezüglich Arbeitsmarktfähigkeit dem rein schulischen System überlegen. „ Wer eine Lehre hat unterliegt einem dreimal kleineren Risiko, arbeitslos zu werden, als jemand, der keine Lehre hat.“

Das duale Bildungssystem, mit einem schulischen Bildungsweg einerseits und einem berufspraktischen Bildungsweg anderseits, ist bezüglich der Arbeitsmarktfähigkeit einem rein schulischen Bildungssystem überlegen, so Alt Nationalrat und Wirtschaftsexperte Rudolf H. Strahm.
Das duale Bildungssystem, mit einem schulischen Bildungsweg einerseits und einem berufspraktischen Bildungsweg anderseits, ist bezüglich der Arbeitsmarktfähigkeit einem rein schulischen Bildungssystem überlegen, so Alt Nationalrat und Wirtschaftsexperte Rudolf H. Strahm.

Was vielen Eltern nicht bewusst sei: Die Durchlässigkeit sei auch bei einem berufspraktischen Bildungsweg gegeben. „Kein Abschluss ohne Anschluss“ heisse diesbezüglich das Schlagwort. „Viele Leute verstehen die Schule nicht mehr“, so Strahm.

Im Rahmen der Unternehmertagung "Schnittstelle Schule – Berufliche Weiterbildung" stellte deshalb die Organisatorin „Region Luzern West“ Unternehmerinnen und Unternehmern einen Internet-Kurs "Leistungsbewertung neue Lehrlinge" (Link: siehe unten, URL) zur Verfügung. Im dualen Bildungssystem spielen die Lehrmeisterin und der Lehrmeister eine zentrale Rolle. Lehrmeister und Lehrling stehen an der Schnittstelle zwischen Beruf und Schule. Es ist deshalb wichtig, dass Schulzeugnisse und Leistungsbewertungen der Lehrlinge von den Lehrmeistern richtig interpretiert werden. Das ist nicht selbstverständlich, denn die Grundlagen für die Bewertung haben sich im letzten Jahrzehnt grundlegend verändert.

Im kostenlosen Online-Kurs wird aufgezeigt, wie die Zeugnisleistungen von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe bewertet werden können und wie die neuen Online-Werkzeuge „Stellwerk“ und „Job Skills“ es Lehrbetrieben ermöglichen zu prüfen, ob sich Lehrlingsanwärter für den gewünschten Beruf überhaupt eignen.

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