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Ukraine/USA

Der Krieg könnte «früher enden»

16. November 2024
Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj (Keystone/DPA/Michael Kappeler)

Auf dem Schlachtfeld sieht es schlecht aus für die Ukraine – doch noch verliert Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht alle Hoffnung. Er habe mit Donald Trump «ein konstruktives Gespräch» geführt, sagte er. Er sei sicher, dass mit dem neuen Präsidenten der Krieg «früher enden wird». Er habe von Trump nichts gehört, was der Position der Ukraine zuwiderliefe.

In einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen ukrainischen Radio «Suspilne» erklärte Selenskyj wörtlich: «Es ist sicher, dass der Krieg mit der Politik des Teams, das jetzt das Weisse Haus führen wird, früher enden wird. Das ist ihr Ansatz, ihr Versprechen an ihre Bürger.»

Während des Wahlkampfs hatte Trump mehrmals versprochen, den Krieg «innerhalb eines Tages» zu beenden. Er verriet allerdings nicht, wie er das zu tun gedenkt. In Kiew ist die Befürchtung gross, dass er Putin die Ukraine «zum Frass hinwerfen» könnte. Selenskyj sagte nicht, ob Trump irgendwelche Forderungen bezüglich möglicher Gespräche mit Russland gestellt habe. Die Ukraine müsse «alles tun, damit dieser Krieg im nächsten Jahr endet, und zwar mit diplomatischen Mitteln», betonte Selenskyj.

Bundeskanzler Olaf Scholz, der nach der Wahl mit Trump gesprochen hatte, erklärte gegenüber deutschen Medien, der neue US-Präsident habe eine «nuanciertere» Position zum Krieg als allgemein angenommen.

Die Lage auf dem Schlachtfeld sei schwierig, da die russischen Streitkräfte auf dem Vormarsch seien, betonte Selenskyj. In der Hauptstadt Kiew sind am Sonntagmorgen Explosionen zu hören. Die ukrainische Energieinfrastruktur ist erneut Ziel eines schweren Luftangriffs. Nordkorea liefert angeblich schwere Artillerie an Russland, die in Kursk eingesetzt werden soll.

Russland gewinnt entlang der ganzen Frontlinien in der Ost- und Südostukraine an Boden. Zudem haben die russischen Streitkräfte ihre Angriffe auf ukrainische Städte intensiviert. Gleichzeitig bereitet sich Moskau auf eine Gegenoffensive in der südrussischen Region Kursk vor. Laut Selenskyj hat Moskau fast 50‘000 Soldaten nach Kursk entsandt. Diese werden durch etwa 15‘000 nordkoreanische Truppen verstärkt. 

«Die Russen haben im Moment die Initiative an der gesamten Front, sie haben erfolgreich taktische Gewinne erzielt und bauen diese taktischen Gewinne weiter aus», sagte George Barros vom Institute for the Study of War gegenüber CNN.

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