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Kommentar21

Achse des Bösen

7. April 2014
Ignaz Staub
Ignaz Staub
George W. Bush, von 2001 bis 2008 im Weissen Haus, hat sich fast gänzlich aus der Politik zurückgezogen. Dafür hat sich Amerikas 43. Präsident der Malerei zugewandt.

 The George Bush Presidential Library and Museum in Dallas zeigt derzeit Werke seines Schaffens: nur halb naive Ölbilder von Weltpolitikern wie Vladimir V. Putin, Tony Blair oder König Abdallah von Saudi-Arabien. Auch Angela Merkel ist Sujet der Ausstellung „The Art of Leadership: A President’s Personal Diplomacy“. Und wie zu seinen Zeiten als Politiker weiss niemand so genau, wie ernst George W. Bush sich schliesslich nimmt. Er selbst sagt, er habe die Porträts nur gemalt, um seinen Zeichenlehrer zu schockieren. Nicht porträtiert hat der Ex-Präsident die Leute aus seinem engsten Kreis damals im Weissen Haus. Also weder Karl Rove noch Donald Rumsfeld oder Condoleezza Rice. Auch nicht Dick Cheney, seinen mächtigen Vizepräsidenten, von dem er sich dem Vernehmen nach entfremdet hat. Anders als Bush aber kann Cheney von der Politik nicht lassen. Der 73-Jährige ist seit seinem Abgang aus Washington DC weder sanfter noch weicher geworden – im Gegenteil. In einer Rede vor der Republican Jewish Coalition in Las Vegas hat Dick Cheney  ziemlich unverhohlen einem Militärangriff Israels auf den Iran das Wort geredet. Das Publikum applaudierte, nicht zuletzt Gastgeber und Kasino-Magnat Sheldon Adelson, einer der freigebigsten Spender der republikanischen Partei. Der 80-jährige Multimilliardär hatte letztes Jahr noch vorgeschlagen, die USA sollten in der iranischen Wüste einen nuklearen Sprengsatz explodieren lassen, um Teheran zu signalisieren, was passieren würde, falls die Islamische Republik eine Atombombe entwickelt. Dick Cheney und Sheldon Adelson – ein Duo Infernal, ohne das Amerika (und die Welt) gut leben könnte, eine unheilige Allianz, die einen nichts als das Fürchten lehrt. Dagegen nehmen wir George W. Bushs Ölbilder gern in Kauf.     

 

 

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