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USA

50 Tote, 53 Verletzte

12. Juni 2016 , aktualisiert 23.05 Uhr
Journal21
Orlandos Pfarrer Kelvin Cobaris (Mitte) tröstet Orlandos Stadtkommissarin Patty Sheehan und Terry DeCarlo, ein Gay-Rights-Anwalt bei ihrer Ankunft vor dem Ort der Schiesserei. (Foto: Keystone/Joe Burbank/Orlando Sentinel via AP)
Orlandos Pfarrer Kelvin Cobaris (Mitte) tröstet Orlandos Stadtkommissarin Patty Sheehan und Terry DeCarlo, ein Gay-Rights-Anwalt bei ihrer Ankunft vor dem Ort der Schiesserei. (Foto: Keystone/Joe Burbank/Orlando Sentinel via AP)
In einem Gay Club in Orlando (Florida) erschiesst ein Mann Dutzende von Gästen. Vor der Tat bekannte er sich zum "Islamischen Staat".

Beim Täter handelt es sich um einen in New York geborenen 29-jährigen Amerikaner afghanischen Ursprungs. Laut Angaben des Bürgermeisters wurde er von der Polizei erschossen. Die Schiesserei im "Pulse"-Nightclub, “Orlando’s Latin Hotspot", erreignete sich am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit).

Der Name des Täters wird mit Omar Siddiqui Mateen (Foto: via MySpace) angegeben. Er lebte in Port St. Lucie, Florida, 120 Meilen von Orlando entfernt. Er war seit langem geschieden. Seit 2007 arbeitete er für den privaten Sicherheitsdienst G4S. Aus diesem Grund hatte er eine Schusswaffenlizenz.

Die New York Times spricht von der "schlimmsten Massenerschiessung in der Geschichte der USA".

Ronald Hopper von der "F.B.I.’s Tampa Division" erklärt, der Täter sei möglicherweise ein radikaler Islamist. "Er könnte dieser speziellen Ideologie zugeneigt sein", sagt Hopper an einer Medienkonferenz, "doch Definitives wissen wir noch nicht." Später erklärte die Polizei, Mateen habe die Polizeinummer 911 angerufen und erklärt, er habe Verbindungen zum IS.

Der Vater des Täters sagte dem Fernsehsender CBS, sein Sohn habe in jüngster Zeit einen Hass auf Homosexuelle entwickelt. Ein religiöses Motiv schloss der Vater aus. Er entschuldigte sich für das Verbrechen, das sein Sohn begangen hat.

"Psychisch krank"

Omar Mateen hatte seit sieben oder acht Jahren keinen Kontakt mehr mit seiner früheren Frau. Sie, Sitora Yusifiy, erklärte an einer Medienkonferenz in Boulder (Colorado), ihr Ex-Mann sei "psychisch instabil und psychisch krank" gewesen. Seit langem habe er Steroide eingenommen. Während ihrer kurzen viermonatigen Beziehung habe er sie regelmässig geschlagen. Sie habe alles, was sie gehabt habe, zurückgelassen und sei zu ihrer Familie zurückgekehrt.

Yusifiy sagte, Omar Mateen sei zwar religiös gewesen, doch habe er keine radikal islamistische Tendenzen erkennen lassen.

Sitora Yusufiy, die Ex-Frau von Omar Mateen, vor den Medien in Boulder Colorado. (Foto: Keystone/Autumn Parry/Daily Camera via AP)
Sitora Yusufiy, die Ex-Frau von Omar Mateen, vor den Medien in Boulder Colorado. (Foto: Keystone/Autumn Parry/Daily Camera via AP)

Eine früherer Arbeitskollege erklärte vor den Medien, Mateen habe oft hasserfüllt über Homosexuelle, Schwarze, Frauen und Juden gesprochen.

Omar Mateen parkte um 02.00 Uhr früh sein Auto vor dem Klub und stürmte nach Angaben von Polizeichef John Mina um 02.02 Uhr mit einem AR-15-Sturmgewehr (M16) und einer Handgranate in den Klub. Mehr als 300 Gäste befanden sich tanzend und trinkend in dem Lokal. Das AR-15-Gewehr ist die Ordonnanzwaffe der amerikanischen Streitkräfte.

Der Täter lieferte sich zunächst ein Feuergefecht mit einem Türsteher, einem Polizisten, der nicht im Dienst war. Mateen feuerte dann mehrere hundert Schüsse ab und nahm Dutzende Menschen als Geiseln. Einigen gelang es, zum Teil blutüberströmt, zu fliehen. 15 Menschen verbarrikadierten sich in den Toiletten. Nach Angaben von John Mina hatte die Polizei Kontakt mit dem Täter aufgenommen: Näheres dazu wurde nicht bekannt.

Um die Geiseln nicht zu gefährden, musste die Polizei nach eigenen Angaben sehr vorsichtig vorgehen. Um 05.00 Uhr zündeten die Sicherheitskräfte zwei Granaten und lenkten so den Täter ab. Neun Polizisten drangen ins Lokal ein und lieferten sich mit dem Täter ein Feuergefecht, in dessen Verlauf Omar Mateen erschossen wurde. 

Ein Polizist erhielt einen Kopfschuss, doch der Helm wehrte das Geschoss ab. 

(Foto: Orlando Police Department)
(Foto: Orlando Police Department)

(J21(NYT/Agenturen)

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