Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 27. September

Taliban erobern Kabul | Ja zur Neat | Schröder löst Kohl ab | Google geht aufs Netz | Blutbad im Zuger Regierungsgebäude | Verurteilung Lynndie Englands | Merkel besiegt Steinmeier | Tod von Nasrallah

Herausgegriffen

Zug
27. September 2001: Während einer Sitzung des Zuger Kantonsrates betritt der 57-jährige Friedrich Leibacher mit einer falschen Polizeiweste und mehreren Waffen das Parlamentsgebäude und feuert im Parlamentssaal 91 Schüsse ab. Drei Regierungsräte und elf Kantonsräte sterben. 15 Politiker und Journalisten werden verletzt. Nach dem Amoklauf erschiesst Leibacher sich selbst. Das Attentat, das erste dieser Art in der Schweiz, traumatisiert das ganze Land. Leibacher fühlte sich vom Rechtsstaat schlecht behandelt und sah sich als Opfer eines Komplotts. 1970 war er durch das Strafgericht in Zug wegen verschiedener Vermögensdelikte, Unzucht mit Kindern, öffentlichen unzüchtigen Handlungen, Urkundenfälschung und Verstössen gegen das Strassenverkehrsgesetz zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Statt der Haft wurde er in eine Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen. Das Bild zeigt Trauernde vor dem Parlamentsgebäude am 30. September 2001. (Foto: Keystone/AP/Jens Meyer)

Es geschah an einem 27. September

1389: Geburt von Cosimo de Medici.

1529: Süleyman der Prächtige belagert Wien.

1583: Elisabeth Plainacher wird als Hexe in Wien verbrannt.

1601: Geburt von Ludwig XIII., König von Frankreich und Navarra (1610–1643).

1660: Tod von Vinzenz von Paul, französischer Geistlicher, Heiliger. Er gründete eine karitativ arbeitende Frauenvereinigung, eine Vorgängerin der Caritas.

1700: Tod von Innozenz XII. (Antonio Pignatelli) 

Innozenz XII.
Den Zeitraum «zwischen den Jahren» schaffte er ab und verlegte das Jahresende vom 24. Dezember auf den 31. Dezember. Den Jahrebeginn setzte er auf den 1. Januar (bisher 6. Januar). Bei der Bevölkerung des Kirchenstaats war Innozenz XII. sehr beliebt, man nannte ihn den «Vater der Armen». Einen Teil der kirchlichen Gelder setzte er für karikative Zwecke ein. (Foto: PD)

1722: Geburt von Samuel Adams, einer der Gründerväter der USA.

1871: Geburt von Grazia Deledda, italienische (sardische) Nobelpreisträgerin für Literatur (verliehen 1926).

1872: Geburt von Karl Scheurer

Karl Scheurer
Der freisinnige Berner war Bundesrat von 1920 bis 1929. Er sträubt sich zunächst gegen seine Wahl. Als Vorsteher des Militärdepartements trägt er wesentlich zur Modernisierung der Armee bei. Die Sozialdemokraten, die das Militärbudget regelmässig bekämpfen, machen ihm das Leben schwer. Er treibt die Motorisierung und die Übermittlungstechnik voran, baut eine Flugwaffe auf und verstärkt Gebirgstruppen und Landwehr. Schwer zu schaffen macht ihm der verkrustete Verwaltungsapparat des Militärdepartements. Er steht im Streit mit Generalstabschef Emil Sonderegger, der brüsk zurücktritt. Nach einer Kropfoperation stirbt Scheurer am 14. November 1929 im Amt nach mehreren Herzinfarkten. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1908: In Detroit wird das erste Ford Modell T gebaut.

Ford, Modell T
Ein Ford Modell T, Baujahr 1923, fotografiert am 12. April 2014 bei Maienfeld (GR) (Foto: Keystone: Armin Mathis)

1910: Tod von Jorge Chávez Dartnell

Chavez
Der 23-jährige französisch-peruanische Luftfahrtpionier stirbt bei der verfehlten Landung seines Flugzeugs in Domodossola. Er hatte als Erster im Flugzeug den Alpenhauptkamm überflogen. (PD)

1917: Tod von Edgar Degas, französischer Maler.

1921: Tod von Engelbert Humperdinck, deutscher Komponist der Spätromantik. Berühmt wurde er vor allem durch seine Märchenoper «Hänsel und Gretel».

1931: Geburt von Freddy Quinn (Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl)

Freddy Quinn
Der Österreicher gehörte in den Sechzigerfjahren zu den beliebtesten Schlagersängern im deutschsprachigen Raum (Songs u. a. «Heimweh» 1956, «Rosalie» 1956, «Die Gitarre und das Meer» 1959, «La Paloma» 1961, «Junge komm bald wieder» 1963). Im Bild: Freddy Quinn 1962 im Zürcher Kongresshaus (Keystone/Photopress-Archiv/Bll)

1935: Geburt in Täuffelen im Kanton Bern von Samuel Buri, Schweizer Kunstmaler, Grafiker, Objektkünstler, Glas- und Wandmaler.

1965: Tod von Clara Bow, amerikanische Schauspielerin (u. a. «It – das gewisse Etwas!» 1927), das erste «It-Girl» Hollywoods.

1966: Geburt von Jovanotti (Lorenzo Cherubini), italienischer Sänger und Musiker.

1972: Geburt von Gwyneth Paltrow, amerikanische Schauspielerin (u. a. «Sieben» 1995, «Shakespeare in Love» 1998, «Der talentierte Mr. Ripley» 1999), Oscar-Preisträgerin.

1978: In Berlin erscheint die erste «taz» .

1984: Geburt von Avril Lavigne, kanadische Rock- und Pop-Sängerin.

1991: Tod von Karl-Heinz Köpke, deutscher Nachrichtensprecher, «Mr. Tagesschau».

1992: Neat-Abstimmung

Neat
63,6 Prozent der stimmberechtigten Schweizerinnen und Schweizer sagen Ja zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen Neat. Der Lötschberg-Basistunnel wird am 14. Juni 2007 eröffnet. Der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel wird am 11. Dezember 2016 für den Personenverkehr freigegeben. Das Bild zeigt den fast fertiggestellten Gotthard-Basistunnel am 1. Juni 2016. (Foto: Keystone/Gaëtan Bally)

1996: Die Taliban erobern Kabul und hängen den früheren Präsidenten Nadschibullah auf.

1998: Schröder wird Bundeskanzler

Gerhard Schröder
Erstmals gewinnt bei den Bundestagswahlen eine Partei, die SPD, mehr als 20 Millionen Stimmen. CDU/CSU erreichten ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949. Nach 16 Jahren an der Macht wird Bundeskanzler Helmut Kohl abgewählt. Neuer Kanzler wird der damalige niedersächsiche SPD-Ministerpräsident Gerhard Schröder. Im Bild: Schröder am 27. September 1998 nach Bekanntgabe seiner Wahl (Keystone/DPA/Martin Gerten)

1998: Google geht aufs Netz.

2000: Die griechische Fähre «Express Samina» läuft vor der Insel Paros auf eine Sandbank. 55 Menschen finden den Tod, weitere 40 werden niemals gefunden.

2001: Blutbad im Zuger Regierungsgebäude (siehe oben).

2005: Drei Jahre für Lynndie England

Abu Ghraib
Die amerikanische Armeeangehörige wird im Zusammenhang mit dem Abu-Ghraib-Folterskandal während des Irak-Kriegs von einem Militärgericht zu drei Jahren Haft verurteilt. Im März 2007 kommt sie auf Bewährung frei. Im September 2008 wird sie unehrenhaft aus der Armee entlassen. Sie zeigt keine Reue und erklärt, im Besitze Hunderter Folterbilder zu sein. (Foto: Keystone/AP/Washington Post)

2009: Angela Merkel besiegt Frank-Walter Steinmeier

Merkel, Westerwelle
Bei den deutschen Bundestagswahlen kommt die CDU/CSU-Union auf 33,8 Prozent der Stimmen. Angela Merkel kann zusammen mit der FDP (14,6 Prozent) eine Koalitionsregierung bilden. Die SPD verliert elf Prozent und erzielt noch 23 Prozent der Stimmen. Im Bild: Angela Merkel mit FDP-Chef Guido Westwelle am Tag nach dem Sieg (KeystoneEPA/Wolfgang Rattey)

2009: Die Schweizer Stimmberechtigten befürworten mit 54,5 Prozent die befristete Zusatzfinanzierung der Invalidenversicherung. Die Vorlage verlangt die Anhebung der Mehrwertsteuersätze für den Zeitraum 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2017, um die Verschuldung der Invalidenversicherung zu stabilisieren. Zwölf Kantone nehmen die Vorlage an, elf lehnen sie ab.

2012: «Schwerer Fall von wirtschaftlichem Nachrichtendienst»: Die Bundesanwaltschaft gibt bekannt, ein Informatiker habe eine Datenmenge im Terrabyte-Bereich gestohlen und wollte sie ins Ausland verkaufen.

2018: CVP-Bundesrätin Doris Leuthard gibt ihren Rücktritt auf Ende Jahr bekannt. Sie ist seit dem 1. August 2006 Mitglied der Landesregierung und steht dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vor. Von 2006 bis 2010 war sie Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD). 2009 und 2016 war sie Vizepräsidentin des Bundesrats, 2010 und 2017 Bundespräsidentin.

2020: Nein zur SVP-Begrenzungsinitiative

Fehlstart: Marco Chiesa muss gleich zu Beginn seiner Karriere als SVP-Parteipräsident eine herbe Niederlage einstecken. Das Bild zeigt Chiesa am Sonntag in Rothrist. (Foto: Keystone/Peter Schneider)
Fehlstart: Marco Chiesa muss gleich zu Beginn seiner Karriere als SVP-Parteipräsident eine herbe Niederlage einstecken. 61,7 Prozent der Stimmenden sagten Nein zur Initiative. (Foto: Keystone/Peter Schneider)

2024: Tod von Hassan Nasrallah

Nasrallah
Der Führer der von Iran unterstützten libanesischen Hisbollah-Miliz stirbt bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut. Nasrallah hatte sich aus Angst vor Attentaten seit Jahren nur noch am Fernsehen und nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Er war eine der bekanntesten und einflussreichsten Figuren im Nahen Osten. Wenige Tage zuvor hatte die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf die libanesische Hauptstadt intensiviert. Dabei kamen nach Angaben lokaler Beamter bisher fast 800 Menschen ums Leben. Der israelische Generalleutnant Herzi Halevi sagte, dass die israelischen Streitkräfte nach langer Vorbereitung ihren Plan im Libanon «aktiviert» hatten, um Nasrallah und das Hauptquartier des Hisbollah anzugreifen. «Es war der richtige Zeitpunkt, wir haben es sehr präzise gemacht.» Nach libanesischen Angaben stirbt Nasrallah, nachdem Israel eine mehrere Tonnen schwere Bombe auf das unter einem Haus versteckte Hauptquartier des Hisbollah abgeworfen hatte. (Foto: Keystone/EPA/Screenshot Al-Manar TV)
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