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Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 1. November

Erdbeben von Lissabon | Allerheiligenflut | Beginn des algerischen Befreiungskrieges | Sowjet-Einmarsch in Ungarn | Privatradios in der Schweiz | Grossbrand in Schweizerhalle | Tod von Jacques Piccard | Suizid von Brittany Maynard | Netanjahu gewinnt Wahlen

Herausgegriffen

Budapest
1. November 1956: Fünf sowjetische Divisionen beginnen mit dem Einmarsch in Ungarn und schlagen den am 23. Oktober begonnen Volksaufstand nieder. Imre Nagy, der von den Aufständischen zum Ministerpräsidenten ernannt worden war, wurde in einem Geheimprozess zum Tode verurteilt und am 16. Juni 1958 gehängt. Auch 400 Aufständische, vorwiegend Arbeiter, wurden hingerichtet. Die Niederschlagung des Aufstandes setzte eine Flüchtlingswelle in Gang: Mehr als 200‘000 Ungarn emigrierten nach Westeuropa oder Nordamerika. Das Bild zeigt sowjetische Panzer in den Strassen von Budapest. (Foto: Keystone)

Es geschah an einem 1. November

987: Tod von Harald Blauzahn (Harald Gormson), Wikingerführer, König von Dänemark (ca. 958–987) und Norwegen. Er liess sich um 960 taufen und christianisierte und einte die Dänen.

1304: Über die Ostseeküste bricht die «Allerheiligenflut» herein und bringt riesige Verwüstungen. Die Zahl der Toten ist nicht bekannt.

1570: Über Norddeutschland schwappt die «Allerheiligenflut» und tötet 20’000 Menschen.

1604: In London wird Shakespeares «Othello» uraufgeführt.

1755: Erdbeben in Lissabon

Das Beben der Stärke 8,5 bis 9 auf der Momenten-Magnituden-Skala ist eine der verheerendaten europäischen Naturkatastrophen. Es fordert zwischen 30'000 und 100'000 Tote. Zusammen mit dem Beben entstehen ein Grossbrand und ein Tsunami. Die Stadt wird fast vollständig zerstört. Im Hafen kentern Schiffe in den Wellen. (Zeitgenössische Darstellung, Kupferstich)
Das Beben der Stärke 8,5 bis 9 auf der Momenten-Magnituden-Skala ist eine der verheerendsten europäischen Naturkatastrophen. Es fordert zwischen 30’000 und 100’000 Tote. Zusammen mit dem Beben entstehen ein Grossbrand und ein Tsunami. Die Stadt wird fast vollständig zerstört. Im Hafen kentern Schiffe in den Wellen. (Zeitgenössische Darstellung, Kupferstich)

1800: Als erster amerikanischer Präsident zieht John Adams ins Weisse Haus ein. 

1878: Geburt von Carlos Saavedra Lamas, argentinischer Rechtswissenschaftler, Politiker, Präsident des Völkerbundes, Friedensnobelpreisträger 1936.

1879: Geburt von Oskar Barnack, Erfinder der ersten 35mm-Kleinbildkamera der Welt (Leica 1935).

1880: Geburt von Alfred Wegener, deutscher Meteorologe, Geowissenschaftler. Er stellt die Theorie der Kontinentalverschiebung auf und glaubt an die ehemalige Existenz eines Superkontinents («Pangaea»).

1889: Geburt von Philip John Noel-Baker, britischer Politiker, Pazifist, Leichtathlet, Träger des Friedensnobelpreises 1959.

1903: Tod von Theodor Mommsen (Deutschland), zweiter Nobelpreisträger für Literatur (verliehen 1902).

1927: Geburt von Marcel Ophüls, deutsch-französischer Filmregisseur, Dokumentarfilmer, Oscar-Preisträger (u. a. «Hôtel Terminus: Zeit und Leben des Klaus Barbie» 1989, «Novembertage» 1989, «Un voyageur» 2012).

1939: Geburt von Bernard Kouchner

Bernard Kouchner
Der französische Arzt und französische Aussenminister 2007 bis 2010 war Mitbegründer und erster Vorsitzender der internationalen medizinischen Hilfsorganisation «Médecins sans frontières» (1971). Mehrmals war er Minister und Staatssekretär für Gesundheit. Er gehörte lange Jahre dem Parti socialiste an. Da er unter Nicolas Sarkozy zum Aussenminister der Mitte-rechts-Regierung unter Premierminister François Fillon wurde, schlossen ihn die Sozialisten aus der Partei aus. Wer in diese Rechtsregierung eintrete, könnte nicht gleichzeitig Sozialist sein, erklärte der damalige sozialistische Parteichef François Hollande. Kouchner ist mit der Fernsehmoderatorin Christine Ockrent liiert. Im Bild: Kouchner 2002 in Genf (Foto: Keystone/Laurent Gilliéron)

1942: Geburt von Larry Flint, amerikanischer Verleger, Autor, Publizist von mehr als 20 Magazinen; unter anderem vertrieb er das Männermagazin «Hustler». Wegen angeblich pornografischer Inhalte wird er in zahlreiche Gerichtsverfahren verwickelt. 1978 wird er bei einem Attentat schwer verletzt und ist danach von der Hüfte abwärts gelähmt. Er stirbt am 10. Feburar 2021.

1949: Erste Ausgabe der FAZ.

1949: Über dem Flughafen von Washington stösst eine DC-4 der Eastern Air Lines mit einem Kampfflugzeug vom Typ Lockheed P-38 zusammen. 58 Menschen sterben.

1954: Beginn des algerischen Befreiungskrieges.

1956: Ungarn tritt aus dem Warschauer Pakt aus. Der sowjetische Einmarsch beginnt.

1963: Geburt von Katja Riemann, deutsche Schauspielerin.

1965: Tod von Alfred Compte

Afred Compte
Das Bild, aufgenommen um 1930, zeigt den Schweizer Flugpionier und Flugzeugbauer mit einem Passagier aus Kolumbien vor einer Wild-Maschine, die Comte in seinem Flugzeugwerk in Horgen gebaut hatte, aufgenommen um 1930. Bei der Luftwaffe war Compte im Ersten Weltkrieg Pilot und Fluglehrer auf dem Militärflugplatz Dübendorf. Mit Walter Mittelholzer gründete er 1919 die Firma Aero, die Passagiere von Zürich nach St. Moritz brachte. 1920 schloss sich seine Firma mit der finanzkräftigen Ad Astra Aero zusammen, einer Vorläuferin der Swissair. Als erster flog Comte 1920 die Strecke Zürich–London. In Oberrieden gründete er 1920 die «Alfred Comte, Luftverkehrs- & Sportfliegerschule». Ab 1926 baute er selbst mehrere Flugzeugtypen (Schulungs-, Beobachtungs-, Transport- und kleine Passagier-Flugzeuge), die er zum Teil nach China und Kolumbien exportierte. 1935 ging seine Firma wegen der Weltwirtschaftskrise und fehlender Kunden in Konkurs. Im Zweiten Weltkrieg diente er in der schweizerischen Luftwaffe als Hauptmann. Ab 1946 leitete er eine Flugschule in Spreitenbach. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1972: Tod von Ezra Pound, amerikanischer Dichter, Bewunderer des italienischen Faschismus. Während des Zweiten Weltkriegs verbreitete er rassistische, antisemitische und antiamerikanische Propaganda. Wegen Landesverrats wurde er 1943 verurteilt. Der Todesstrafe entging er, weil er als «geisteskrank» erklärt wurde. Er galt als Förderer von James Joyce. Pound ist auf der Friedhofinsel San Michele in Venedig begraben (u. a. «Cantos»).

1983: In der Schweiz gehen erstmals Privatradios legal auf Sendung.

1986: Grossbrand in Schweizerhalle

Schweizerhallte
Bei der Basler Chemiefirma Sandoz bricht kurz nach Mitternacht ein Grossbrand in einer Fabrikationshalle aus. In der brennenden Halle befinden sich ueber 1000 Tonnen Insektizide und Pflanzenschutzmittel, ein Übergreifen der Flammen auf in unmittelbarer Nähe gelagertes Natrium und Giftgas kann verhindert werden. Mit dem Löschwasser gelangen grosse Mengen giftiger Chemikalien in den Rhein, über Basel zieht eine übelriechende Gaswolke hinweg. Der Oberlauf des Rheins ist biologisch nahezu tot, alle Fische sterben, der Unterlauf ist schwer geschädigt. In Deutschland müssen die Trinkwasserentnahmestellen am Fluss geschlossen werden. (Foto: Keystone/Silvio Mettler)

1987: In Afghanistan wird der von den Sowjets unterstützte Mohammed Nadschibullah Staatspräsident.

1996: Start von Al Jazeera

Al Jazeera
Der arabische Nachrichtensender Al Jazeera nimmt in arabischer Sprache den Betrieb auf. Sitz des Unternehmens ist Doha in Katar. Seit 2006 sendet al Jazeera auch in englischer Sprache. (Bild: Al Jazeera)

2008: Tod von Jacques Piccard, Schweizer Tiefseeforscher, Ozeanograph Er war ein Sohn von Auguste Piccard und der Vater von Bertrand Piccard. 

2014: Tod von Brittany Maynard

Brittany Maynard
Die 29-jährige krebskranke Brittany Maynard nimmt sich im US-Bundesstaat Oregon wie angekündigt mit Hilfe der Sterbehilfeorganisation «Compassion & Choices» das Leben. Maynard litt unter einem aggressiven Hirntumor und hätte nur noch kurz zu leben gehabt. Vor ihrem Tod gab sie Interviews, veröffentlichte Video-Botschaften und trug so dazu bei, dass die Debatte um Sterbehilfe neu entfacht wurde. Im Bild: Deborah Ziegler, die Mutter von Brittany. (Foto: Keystone/AP/Rich Pedroncelli)

2015: Erdoğan gewinnt die Wahlen

In der Türkei gewinnt die AKP, die Partei von Staatspräsident Erdogan, die Parlamentswahlen deutlich. Die AKP kommt auf fast 50 Prozent der Stimmen und erreicht damit die absolute Mehrheit im Parlament. Bei den Wahlen fünf Monate zuvor hatte die AKP 8,5 Prozent weniger Stimmen erhalten. Der pro-kurdischen HDP ist der Wiedereinzug ins Parlament knapp gelungen. (Foto: Keystone)
In der Türkei gewinnt die AKP, die Partei von Staatspräsident Erdoğan, die Parlamentswahlen deutlich. Die AKP kommt auf fast 50 Prozent der Stimmen und erreicht damit die absolute Mehrheit im Parlament. Bei den Wahlen fünf Monate zuvor hatte die AKP 8,5 Prozent weniger Stimmen erhalten. Der pro-kurdischen HDP ist der Wiedereinzug ins Parlament knapp gelungen. (Foto: Keystone)

2015: Tod von Günter Schabowski

Schabowksi, SED-Politiker, Mitglied des Politbüros, verliest am 9. November auf einer Pressekonferenz eine vom Radio übertragene neue, grosszügigere Reiseregelung für DDR-Bürger. Auf die Frage eines Journalisten sagt er, seines Wissens trete die Regelung "sofort, unverzüglich" in Kraft. Folge ist ein sofortiger Massenansturm an der Grenze nach West-Berlin. Wenige Stunden nachher öffnen die völlig überforderten Grenzbeamten die Mauer.
Schabowksi, SED-Politiker, Mitglied des Politbüros, verliest am 9. November auf einer Pressekonferenz eine vom Radio übertragene neue, grosszügigere Reiseregelung für DDR-Bürger. Auf die Frage eines Journalisten sagt er, seines Wissens trete die Regelung «sofort, unverzüglich» in Kraft. Folge ist ein sofortiger Massenansturm an der Grenze nach West-Berlin. Wenige Stunden nachher öffnen die völlig überforderten Grenzbeamten die Mauer. (Foto: Keystone/EPA)

2022: Netanjahu gewinnt die Wahlen

Benjamin Netanjahu
Der rechtskonservative Oppositionsführer Benjamin Netanjahu und sein rechts-religiöses Lager gewinnen 62 der 120 Parlamentssitze. Netanjahu bildet anschliessend die am weitesten rechts stehende Regierung, die Israel je hatte und der auch rechtsextreme Kräfte angehören. (Foto: Keystone/AP/Tsafrir Abayov)
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  • GESTERN: DAMALS AM 31. OKTOBER
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