Orthodoxe Juden tanzen am Grab von Rabbi Nachman, dem Urenkel des Gründers der chassidischen Bewegung, in der ukrainischen Stadt Uman, 200 Kilometer südlich von Kiew. Über 30'000 chassidische Pilger strömten zum jüdischen Neujahrsfest in die Zentralukraine. Sie ignorierten die Warnungen vor den intensivierten russischen Luftangriffen.
Jedes Jahr pilgern orthodoxe Juden zum jüdischen Neujahr nach Uman zum Grab des Rabbi Nachman. Laut dem ukrainischen Innenministerium haben sich mehr als 32'300 Chassiden in der Stadt Uman eingefunden. Die Feiern dauern bis Sonntag. Russland hat Uman mehrfach mit Raketen und Drohnen angegriffen. Israel hat seine Bürger daher verstärkt vor Reisen in das Kriegsgebiet gewarnt.
Vor dem jüdischen Neujahrsfest empfing der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj am Donnerstag in Kiew Vertreter der jüdischen Gemeinden des Landes. Er wünschte ihnen ein gutes neues Jahr und dankte auch den jüdischen Soldaten in der ukrainischen Armee für ihren Einsatz. Das rege jüdische Leben in der Ukraine gilt als ein Gegenbeweis zur Behauptung Russlands, in Kiew herrsche eine Neonaziregierung.