US-Präsident Joe Biden spricht an der Feier zum 75jährigen Bestehen der Nato im Andrew W. Mellon Auditorium in Washington. Er kündigt die Lieferung weiterer Ausrüstungen an die Ukraine für deren Verteidigung gegen russische Luftangriffe an.
Die USA und weitere Nato-Partner erklärten sich insbesondere zur Lieferung weiterer Patriot-Systeme an die Ukraine bereit. Fünf weitere Anlagen sollen zusammenkommen; Selenskyj hatte sieben Systeme gefordert. Selenskyj dankte den Nato-Partnern umgehend. Die zusätzlichen Patriots würden helfen, russische Drohnen und Raketen zu zerstören und die Ukrainer besser vor russischem Luftterror zu schützen, twitterte er.
Selenskyj schrieb weiter, er sei Biden für seine Führungsrolle und allen Partnerländern für ihr Engagement dankbar. «Russlands Luftterror gegen die ukrainische Bevölkerung, einschliesslich des gestrigen brutalen Angriffs auf das Kinderkrankenhaus, muss mit Einigkeit und Stärke, mit entschlossenen und mutigen Entscheidungen begegnet werden.»
Bei seinem Auftritt blieb Biden diesmal frei von Aussetzern – möglicherweise auch, weil er vom Teleprompter ablas. Er wirkte bei seiner mehrfach von Applaus unterbrochenen Rede kämpferisch und schien bemüht, den fatalen Eindruck vom verpatzten TV-Duell im Wahlkampf gegen Trump zu korrigieren.
In der Nato-Feier zeichnete Biden den scheidenden Generalsekretär Jens Stoltenberg mit der Freiheitsmedaille des Präsidenten aus, einer der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA. Nach zehn Jahren an der Nato-Spitze übergibt Stoltenberg im Oktober an den niederländischen Ex-Regierungschef Mark Rutte.
Stoltenberg warnte davor, im Engagement für die Ukraine nachzulassen. «Die grössten Kosten und das grösste Risiko entstehen, wenn Russland in der Ukraine gewinnt», sagte er in einer Ansprache. Das würde nicht nur Putin ermutigen, sondern auch «autoritäre Anführer in Iran, Nordkorea oder China».