Mexico City, 10. Mai 2022: Mütter und Angehörige von Verschwundenen posieren vor dem «Engel der Unabhängigkeit», um Plakate und Fotos ihrer verlorenen Angehörigen zu zeigen. Tausende von Frauen führten am 10. Mai, dem Muttertag, in Mexico City eine Demonstration mit dem Ruf «Wenig zu feiern, viel zu fordern» an. (Keystone/EPA, Sashenka Gutierrez)
Die Demonstrantinnen protestieren gegen die Untätigkeit von Polizei und Justiz und verlangen von den mexikanischen Behörden, ihre Bemühungen bei der Suche nach Verschwundenen zu verstärken und etwas zur Verhinderung des notorischen Verschwindenlassens von Personen zu unternehmen. Annähernd 100’000 Menschen werden in Mexiko vermisst; ein Grossteil von ihnen dürfte Verbrechen zum Opfer gefallen sein.
Mexiko gilt als das «Land der Verschwundenen». Oft sind es Frauen, die vermisst werden und unauffindbar bleiben. Vielfach sind auch die durch Mexiko in Richtung USA wandernden Migranten betroffen. Die Untätigkeit der Polizei wird auch damit erklärt, dass diese zum Teil in den Menschenhandel verwickelt sei.