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Gefahr einer Sturzflut nach dem Bergsturz im Lötschental gebannt

Lonza Abfluss
Keystone, Jean-Christophe Bott

Aufatmen im Lötschental: Am Freitag bahnt sich das Wasser der Lonza einen Weg durch den Schuttkegel des Bergsturzes von Blatten, nachdem sich ein See gebildet hat, der die letzten Häuser des Dorfes überflutet. Die Gefahr, dass die gestaute Lonza mit einem plötzlichen Durchbruch das Lötschental unterhalb von Blatten mit einer Sturzflut überschwemmen könnte, ist vorerst gebannt. Blatten ist jedoch praktisch vollständig zerstört, und eine Person wird nach wie vor vermisst. Zwischen dem 19. und 28. Mai stürzten mehrere Millionen Kubikmeter Gestein vom Kleinen Nesthorn oberhalb von Blatten ab. Dabei entstand ein neun Millionen Tonnen schwerer Schuttkegel auf dem Birchgletscher, der schliesslich am 28. Mai 2025 zusammenbrach.

Das gefährlich aufgestaute Wasser der Lonza vor dem Schuttkegel fliesst langsam ab. «Das ist eine gute Nachricht», sagte Jonas Jeitziner vom Regionalen Führungsstab im Lötschental. «Das heisst, der See hinter dem Schuttkegel hat einen Durchlass gefunden.» Das Flussbett der Lonza ist seit Mittwoch durch gigantische Geröllmengen blockiert. Dahinter ist ein See entstanden, der den Behörden Sorge bereitet hat.

Wegen der Gefahr eines unkontrollierten Durchbruchs der Wassermengen waren die Bewohner von zwei Gemeinden im unteren Tal in der Nacht zum Freitag angewiesen worden, das Nötigste zu packen, um für den Fall einer raschen Evakuierung bereit zu sein. Auch wenn diese Gefahr nun zurückgegangen ist, können weitere Felsabbrüche oberhalb des Katastrophengebiets nach wie vor nicht ausgeschlossen werden.

Nachdem die Lonza wieder fliesst, füllt sich der Stausee bei Ferden. Deshalb wurden beim Stausee nun die Schleusen geöffnet, um den Wasserstand abzusenken. Der Stausee soll im Falle eines Murgangs als Rückhaltebecken dienen und so die weiter unten gelegenen Lötschentaler Dörfer schützen.

Karin Keller Sutter
Keystone, Jean-Christophe Bott

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter besuchte am Freitag das Katastrophengebiet. Vom Helikopter aus konnte sie sich ein Bild von der Gewalt der Zerstörungen machen. «Es ist niederschmetternd,» sagte Keller-Sutter nach ihrer Erkundung aus der Luft. 

Die Gewalt, mit der ein Berg das Dorf Blatten ausgelöscht habe, sei unbegreiflich, sagte Keller-Sutter an der täglichen Medienkonferenz des regionalen Führungsstabs Lötschental am Freitag in Ferden VS. Erfassen könne man das Ganze erst, wenn man es mit eigenen Aussagen gesehen habe.

Besonnenes Handeln der Behörden habe dazu geführt, dass Personenschäden fast ganz ausgeblieben seien, sagte Keller-Sutter weiter. Sie spielte damit auf den Umstand an, dass eine Person weiterhin vermisst wird. Keller-Sutter lobte auch die Solidarität der Talgemeinschaft, in der man sich gegenseitig unterstütze.

Den Bewohnerinnen und Bewohnern des zerstörten Dorfes sagte sie Hilfe zu. Und sie versicherte, der Bund werde dem Tal beistehen. Im Bundesstaat sei es wie in einer Ehe: Man unterstütze sich in guten wie in schlechten Zeiten.

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