Salman Rushdie, britisch-indischer Schriftsteller und Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels 2023, am 21. Oktober auf der Literaturgala der Frankfurter Buchmesse. Hier sprechen die literarischen Gäste über ihre Werke sowie die grossen politischen und gesellschaftlichen Fragen.
Bereits am 19. Juni 2023 gab der Stiftungsrat bekannt, dass der britische Autor in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhält. Der Preis wird am 22. Oktober in der Paulskirche in Frankfurt am Main zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse verliehen. Die Laudatio wird Daniel Kehlmann halten.
In der Begründung der Jury wird der Einsatz des Autors für die Meinungsfreiheit hervorgehoben. Dort heisst es: «Seit seinem 1981 erschienenen Meisterwerk ‚Mitternachtskinder‘ beeindruckt Salman Rushdie durch seine Deutungen von Migration und globaler Politik. In seinen Romanen und Sachbüchern verbindet er erzählerische Weitsicht mit stetiger literarischer Innovation, Humor und Weisheit. Dabei beschreibt er die Wucht, mit der Gewaltregime ganze Gesellschaften zerstören, aber auch die Unzerstörbarkeit des Widerstandsgeistes Einzelner.»
«Weil der iranische Ajatollah Chomeini 1989 eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, lebt Salman Rushdie in ständiger Gefahr. Dennoch ist er nach wie vor einer der leidenschaftlichsten Verfechter der Freiheit des Denkens und der Sprache – seiner eigenen, aber auch der von Menschen, deren Ansichten er nicht teilt», so die Jury.
Und weiter: «Unter hohen persönlichen Risiken verteidigt er damit eine wesentliche Voraussetzung des friedlichen Miteinanders. Kurz vor Veröffentlichung seines jüngsten Romans ‚Victory City‘ wurde er im August 2022 Opfer eines Mordanschlags. Trotz massiver körperlicher und psychischer Folgen, mit denen er noch immer ringt, schreibt er weiter: einfallsreich und zutiefst menschlich. Wir ehren Salman Rushdie für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert.»
Die Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche wird am 22. Oktober ab 11 Uhr im Livestream der 3sat-Mediathek übertragen.