
Am Mittwochnachmittag ist der Berg aus Gestein und Eis oberhalb der kleinen Walliser Gemeinde Blatten im Lötschental ins Tal gestürzt, begleitet von einer mächtigen Staubwolke. In der Talsohle lag danach ein zwei Kilometer langer und 200 Meter dicker Schuttkegel mit rund 3 Millionen Kubikmetern Geröll. Das Dorf Blatten ist weitgehend verschüttet, es war mehrere Tage vor dem Bergsturz evakuiert worden. Matthias Bellwald, der Gemeindepräsident von Blatten, sagte am Mittwochabend in einer ersten Stellungnahme: «Das Unfassbare ist eingetreten.»
Eine Person aus dem Dorf wird nach der Naturkatastrophe vermisst. Es ist noch nicht bekannt, was mit ihr passiert ist. Noch ist unklar, ob durch das Aufstauen des Lonza-Flusses durch die Berglawine zusätzliche Murgänge drohen und weitere Dörfer im Lötschental geräumt werden müssen.
Inzwischen wird am Donnerstag gemeldet, dass das ganze Dorf Blatten überflutet wird. Vor dem Schuttkegel beginnen sich die Lonza und der Dorfbach Gisentella zu stauen und bilden einen See. In den unterhalb von Blatten gelegenen Dörfern Wiler und Kippel werden deshalb gefährdete Gebiete evakuiert.
Der Bergsturz von Blatten erinnert an ein ähnliches Naturunglück in der Bündner Gemeinde Bondo im Bergell. Dort löste 2017 ein Bergsturz einen Gletscherabbruch aus und eine gewaltige Schutt- und Eismasse ergoss sich über das Dorf.