![Benny Gantz](/sites/default/files/styles/primer_content_xl/public/2024-06/615546890_highres.jpg.webp?itok=VdEWpWOP)
Der frühere israelische Verteidigungsminister Benny Gantz hat seine Drohung wahrgemacht und verlässt das Kriegskabinett von Ministerpräsident Netanjahu. Grund sind Meinungsverschiedenheiten über die Zukunft des Gazastreifens. Gantz fordert Netanjahu auf, einen Termin für Neuwahlen festzulegen.
«Wir verlassen heute die Notstandsregierung, mit schwerem, aber von ganzem Herzen», sagte Gantz am Abend vor Journalisten. Der 65-Jährige warf Netanjahu und dessen Vertrauten «Zögerlichkeit und Zeitschinderei aus politischen Erwägungen» vor. Er forderte, Israel müsse alles unternehmen, um das von US-Präsident Joe Biden unterstützte Abkommen für eine Feuerpause und die Befreiung der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge umzusetzen. Sollte Netanjahu bis zum 8. Juni keinen konkreten Plan zur Zukunft des Gazastreifens vorlegen, werde er das Kabinett verlassen, hatte Gantz schon vor Wochen gedroht.
Gantz entschuldigte sich bei den Angehörigen der Geiseln. Es sei bisher nicht gelungen, die Entführten zurückzuholen – auch er trage einen Teil der Verantwortung dafür. Ausserdem sprach Gantz sich für «ein regionales Bündnis gegen den Iran mit den USA und der westlichen Welt» aus.