«Shot Sage Blue Marilyn» heisst der Siebdruck, den Andy Warhol 1964 realisiert hat. Das Auktionshaus Christie’s wird ihn im Mai versteigern – für vermutlich etwa 200 Millionen Dollar. Damit wäre die «salbeiblaue Marilyn» das teuerste Kunstwerk des 20. Jahrhunderts. Der gesamte Erlös kommt einer Zürcher Stiftung zugute.
Andy Warhols «Marilyn» sei das bedeutendste versteigerte Gemälde des 20. Jahrhunderts. Es stelle «den absoluten Höhepunkt des amerikanischen Pop und das Versprechen des amerikanischen Traums» dar. Es verkörpere «Optimismus, Zerbrechlichkeit, Berühmtheit und Ikonographie in einem», sagte Alex Rotter, Vorsitzender von Christie's für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Rotter bezeichnete den Siebdruck als «eines der grössten Gemälde aller Zeiten» und verglich es mit Leonardos Mona Lisa, Botticellis «Die Geburt der Venus» und Picassos «Les Demoiselles d’Avignon».
Das Gemälde mit den leuchtend blauen Lidschatten, dem gelbe Haar und den roten Lippen kam zu Christie’s von der Thomas und Doris Ammann Stiftung in Zürich, die Gesundheits- und Bildungsprogramme für Kinder unterstützt. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf würde der Stiftung zugutekommen. Damit wäre der Verkauf eine der umsatzstärksten philanthropischen Auktionen.
Die Geschwister Thomas und Doris Ammann gründeten 1977 «Thomas Ammann Fine Art», eine Zürcher Galerie, die sich auf Impressionisten, Moderne, Nachkriegskünstler und zeitgenössische Künstler spezialisierte. Nach dem Tod von Thomas im Jahr 1993 führte Doris die Galerie weiter. Sie starb letztes Jahr.
Der Auktionsrekord für einen Warhol liegt bei 104,5 Millionen Dollar für seinen «Silver Car Crash (Double Disaster)» aus dem Jahr 2013.
Die «Thomas und Doris Ammann Stiftung» verfolgt nach eigenen Angaben einen «gemeinnützigen Zweck. Sie setzt das Stiftungsvermögen ein: zur Förderung im Bereich der Humanmedizin; zur Förderung der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen; und zur Schenkung oder Leihgabe vereinzelter Kunstwerke an Kunstmuseen und -Institute sowie zur Förderung der Kunstwissenschaft mittels Publikation von ‹catalogues raisonnés› und ähnlichen Bestrebungen.»