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Tanz

"Wenn man die Grenze überschreitet, passiert etwas"

21. Oktober 2013
Dagmar Wacker
Akram Khan, der Brite mit bangladeschischen Wurzeln, gehört zu den erfolgreichsten Tänzer-Choreographen. Er war für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 engagiert worden. Jetzt kommt er in den Burghof nach Lörrach.

Akram Khan Company iTMOi, Copyright Luis Fernandez
Akram Khan Company iTMOi, Copyright Luis Fernandez

Akram Khan ist nicht erst im Gespräch seit er die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in London choreographiert hat. Er verführte schon Schauspielerin Juliette Binoche zum Tanz und kooperierte mit Primaballerina Sylvie Guillem. Akram Khan zählt heute zu den innovativsten Tänzer-Choreographen der Welt.

Die Verbindung vom 500 Jahre alten traditionellen indischen Kathak mit zeitgenössischem Tanz ist Akram Khans Markenzeichen. Sie prägt auch die Tanzsprache seiner im Jahr 2000 gegründeten Company.

Khan: «Im Kathak arbeitet man mit einem chaotischen Tempo, das aber sehr klar ist. Jeder Körper stösst bei der Schnelligkeit an seine Grenze. Wenn man diese Grenze überschreitet, passiert etwas mit dem Körper: Die Schritte werden unklar, die Technik hinkt hinterher. Im Kathak überschreiten wir die Geschwindigkeitsgrenze häufig und laufen ins Chaos, aber im selben Moment bleibt die Technik sehr klar.»

Akram Khan
Akram Khan

Laut Khan bezeichnet das Chaos den mythischen Urzustand der Welt ebenso wie das Unvorhersehbare, das Unberechenbare, aus dem das Neue wirklich entsteht.

Alte Grenzen überwindet und überschreitet man nicht durch eine vage Methode, alles mit allem zu kombinieren, mit irgendwelchen Tänzen und Moden etwa. Grenzen überwindet man,  indem man, wie Khan, die größtmögliche Distanz zwischen den Traditionen herauskitzelt: zwischen Ballett und Kathak zum Beispiel. Er nennt diese Fusion des am weitesten voneinander Entfernten das ‚heilige Monster’. Khan: «Es geht darum, in dieses Chaos Klarheit zu bringen. Dann wird daraus Tanz.»


Akram Khans neues abendfüllendes Stück „iTMOi“ (in the mind of igor) für dieses internationale Ensemble von elf Tänzerinnen und Tänzern ist einem der denkwürdigsten Skandale der Theatergeschichte gewidmet: der Uraufführung von Igor Strawinskys Ballett „Le Sacre du printemps“ im Mai 1913 in Paris.

Genau 100 Jahre später begibt sich Akram Khan nun auf die Spuren dieses aufsehenerregenden Balletts, mit dem Strawinsky die klassische Musik für immer verändert hat. Er zeigt die Bedeutung Strawinskys für den modernen Tanz und das Theater. Im Mai feierte „iTMOi“ zur Originalmusik von Nitin Sawhney, Jocelyn Pook und Ben Frost Uraufführung.

AKRAM KHAN COMPANY
ITMOI (IN THE MIND OF IGOR)
Dienstag, 22. Oktober 2013, 20.00 Uhr
Burghof Lörrach

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