Die «Neue Zürcher Zeitung» vermeldete kürzlich den Rauswurf des CEO von RR Donnelley Schweiz, einer in Uri domizilierten Firma, die sämtliche Steuerdaten des Kantons Solothurn einscannt. Der Firmenchef Urs Birrer hatte sich über eine Interpellation des Solothurner SVP-Kantonsrats Manfred Küng geärgert, mit der dieser Nachforschungen über die mit dem heiklen Geschäft betraute Firma verlangt hatte. Offenbar war Birrers Ärger so nachhaltig, dass er Küng lange nach Erledigung des parlamentarischen Geschäfts eine Mail schrieb.
Die NZZ zitiert aus Birrers Schreiben ein paar verwunderliche Sätze. So warf der CEO dem Parlamentarier an den Kopf: «Ihre Interpellation verstehe ich bestenfalls als schlechter Witz.» Zusammen mit einer wolkigen Drohung und einer herablassenden Qualifizierung einer angeblich «dümmlichen SVP-Politik» war das ziemlich dicke Post. Jedenfalls setzte die Firma ihren polternden Chef an die Luft und entschuldigte sich in aller Form beim Solothurner Landammann.
Was lernen wir daraus? Dass man seinen Ärger manchmal besser für sich behält? Dass man schauen muss, mit wem man sich anlegt? Dass es auf den Stil eines Schreibens ankommt? – Alles richtig. Doch der springende Punkt muss hier ein anderer gewesen sein: RR Donnelley Schweiz hat sich ganz offensichtlich darüber zu Tode geschämt, dass ihr CEO den Akkusativ nicht kann.