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Israel/Iran

Noch «Wochen, nicht Tage»

15. Juni 2025
Bat Yam
Nach dem iranischen Angriff auf Bat Yam in Zentralisrael (Keystone/EPA/Abir Sultan)

Israels Operation gegen Iran wird nach Angaben des Weissen Hauses und israelischer Beamter voraussichtlich «Wochen, nicht Tage» dauern und mit stillschweigender Zustimmung der USA durchgeführt werden. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu warnte am Samstag in einer Videoansprache, dass Israel «jede Stätte und jedes Ziel des Ajatollah-Regimes angreifen» werde. Iran hat gedroht, seine Angriffe zu verstärken, wenn Israel die Feindseligkeiten fortsetzt.

Rehovot
Iran greift Israel mit ballistischen Raketen an. Im Bild: Die Schäden in einem Wohngebiet in Zentralisrael (Keystone/EPA/Abir Sultan)
Luftschutzkeller
Zehntausende Israeli verbrachten die Nacht in Luftschutzkellern. (Keystone/AP/Ohad Zwigenberg)

Ein israelischer Militärsprecher sagte am Sonntag der israelischen Zeitung Haaretz, die israelische Luftverteidigung sei «nicht hermetisch». Doch jene, die sich in «safe spaces» aufhielten, würden nicht verletzt.

Hunderte israelische Angriffe

Am Sonntag meldeten die iranischen Revolutionsgarden den Tod sechs weiterer ranghoher Armee-Kommandanten. Damit hat Israel mindestens 14 iranische Top-Militärs «neutralisiert».

Teheran
Im Gegenzug zu den iranischen Angriffen bombardierte Israel am frühen Sonntagmorgen ein iranisches Öldepot in Teheran. (Keystone/EP/Abedin Taherkenareh)

Gemäss Al Jazeera führte Israel am Sonntag Angriffe im östlichen Teil der iranischen Hauptstadt Teheran durch. Die Behörden fordern die Bevölkerung auf, in Moscheen, U-Bahn-Stationen und Schulen in der ganzen Stadt Schutz zu suchen. Diese Einrichtungen würden jederzeit geöffnet bleiben. Laut Al Jazeera ereigneten sich am frühen Sonntagnachmittag in Teheran schwere Explosionen. 

Zu den israelischen Zielen gehörte auch ein grosses Gasfeld.

South Pars
Diese Aufnahme des iranischen Fernsehens (IRIB) zeigt eine Raffinerie im iranischen Gasfeld South Pars, nachdem sie von einer israelischen Drohne in Kangan in der iranischen Provinz Bushehr getroffen worden war. (Foto IRIB via AP)

Auch iranische Nuklearanlagen gerieten erneut ins israelische Visier. 

Maxar
Die beiden Satellitenbilder zeigen die Natanz-Nuklearanlage 200 Kilometer südöstlich von Teheran. Das Bild oben wurde am 24. Januar 2025 aufgenommen. Die Aufnahme unten stammt vom Samstag, 14. Juni und zeigt Zerstörungen nach dem israelischen Angriff. (Fotos: Maxar Technologies via AP)

Laut der IAEA, der Internationalen Atomenergiebehörde, wurde der oberirdische Teil der Anlage in Natanz vollständig zerstört. Auch die Einrichtungen in Isfahan wurden schwer beschädigt. Die IAEA weist jedoch darauf hin, dass sich die eigentliche Aufbereitung atomaren Materials tief im Boden befindet. Es wird bezweifelt, ob Israel bunkerbrechende Bomben besitzt, um das iranische Atomprogramm zu stoppen.

Gegenüber Al Arabiya, einem Nachrichtensender in den Vereinigten Arabischen Emiraten, erklärte ein israelischer Beamter, eine Beteiligung der USA sei «unverzichtbar,» um das iranische Atomprogramm zu stoppen. Indirekt forderte er Angriffe auf die Fordow-Atomanlage. Fordow liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Ghom. Dort, in einem Tunnelsystem, wird 60 Meter unter der Erdoberfläche Uran angereichert. 

Bietet Iran ein Ende der Angriffe an?

Gemäss dem katarischen Nachrichtensender Al Jazeera hat Iran ein Ende der Angriffe in Aussicht gestellt, falls Israel aufhöre, Raketen auf Iran abzufeuern. Die iranischen Angriffe dienten «einzig der Selbstverteidigung», soll der iranische Aussenminister bei einem Botschaftertreffen in Teheran gesagt haben. «Wenn die israelische Aggression aufhört, wird auch unsere Reaktion enden.» 

In Teheran hatten am Samstag Zehntausende Menschen gegen die israelischen Angriffe demonstriert.

Teheran
Teheran (Foto: Keystone/EPA/Abedin Taherkenareh)

Gescheiterte Gespräche

Die nächste Runde der Atomverhandlungen zwischen den USA und Iran, die an diesem Wochenende in Oman stattfinden sollte, wurde nach Angaben des omanischen Aussenministers abgesagt. Sein iranischer Amtskollege Abbas Araghchi hatte zuvor erklärt, solche Gespräche seien «nicht zu rechtfertigen», solange Israels Angriffe andauerten.

Israel greift Huthi-Stellungen in Jemen an

Vor allem seit Beginn des Gaza-Kriegs haben die jemenitischen Huthi Israel immer wieder mit Raketen beschossen – Raketen, die aus Iran stammen. Jetzt schlug Israel massiv zurück. Zum ersten Mal wurden Huthi-Stellungen in Jemen von der israelischen Marine angegriffen. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte haben «Raketenschiffe der israelischen Armee terroristische Ziele der Huthi-Miliz im Hafen von Hodeida angegriffen». Weiter erklärt das israelische Militär: «Die Angriffe wurden infolge der Aggression des Huthi-Terrorregimes gegen den Staat Israel ausgeführt.» Die Huthi hätten Israel mit Boden-Boden-Raketen und Drohnen angegriffen. 

Laut unbestätigten Meldungen hat Israel auch Kommandanten der Huthi-Miliz ins Visier genommen.

Iranische Botschften für Israel?

Iran hat den EU-Staat Zypern gebeten, Israel «einige Botschaften» zu übermitteln, sagte der zyprische Präsident Nikos Christodoulides am Sonntag. Er werde voraussichtlich im Laufe des Tages mit Premierminister Benjamin Netanjahu sprechen. Christodoulides kritisierte «die langsame Reaktion» der EU in der gegenwäritgen Krise. Ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums dementierte, dass Iran über eine Drittpartei Israel eine Botschaft zukommen liess. 

Trump meldet sich

Der amerikanische Präsident sagte am Sonntagmorgen, sein Land habe «nichts zu tun mit den Attacken auf Iran». Er warnte Teheran jedoch vor Angriffen auf US-Ziele.

(Journal 21)
 

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