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Jemen

Logik des terroristischen Erfogs

20. März 2015
Arnold Hottinger
Der Terror im Jemen ist Teil einer Strategie, die keine Gnade kennt.

Am Freitag wurden in Sanaa mindestens 173 Menschen durch Bomben getötet. Sie gingen in zwei Moscheen hoch, in denen Zaiditen, vom Religionszweig der Huthis, zu beten pflegen. Dabei handelte es sich um Doppelanschläge: Zuerst eine Bombe innerhalb der Moschee und dann eine zweite in der Nähe der Tore, durch die die Menschen zu fliehen trachteten. Auch 345 Verletzte wurden gezählt, von denen sich 30 in kritischer Lage befinden. Die Zahlen sind, wie man sich denken kann, noch provisorisch.

Eine neue Situation

Als verantwortlich erklärte sich der "Islamische Staat" (IS) übers Internet mit einer Erklärung, in der es hiess: "Die ungläubigen Huthis sollen wissen, dass die Soldaten des Islams nicht ruhen werden, bis sie sie vernichtet und den Arm Irans abgeschnitten haben!"

Es ist das erste Mal, dass man von Aktivitäten des IS im Jemen hört. Bisher war al-Qaeda auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) im Jemen für die Terroranschläge und Morde verantwortlich. Es besteht jedoch eine weltweite Tendenz unter den Jihadisten, sich der gegenwärtig erfolgreichsten unter den islamistischen Terrorgruppen, IS oder "dem Kalifat", mindestens pro Forma anzuschliessen und ihre Markenzeichen extremer Grausamkeit zu übernehmen. Die Ruchlosigkeit des Vorgehens ist jedenfalls am ehesten dem IS zuzutrauen.

Zerwürfnisse

Auch in Aden fanden Kämpfe statt. Dort eroberten am Donnerstag die "Volksmilizen", die zu Präsident al-Hadi halten, den Internationalen Flughafen zurück. General Abdel Hafez al-Saqqaf, der Kommandant der Spezialtruppen in Aden hatte ihn in Besitz genommen. Das war, nachdem al-Hadi ihn letze Woche entlassen hatte, dieser sich aber geweigert hatte, seinem Befehl Folge zu leisten. Saqqaf musste fliehen und soll nun in Südjemen gesucht werden. Wenn er ihn finden kann, will al-Hadi ihn vor ein Militärgericht stellen.

Am Donnerstag überflog ein Militärjet den Präsidentenpalast in Aden, und al-Hadi musste sich in Sicherheit bringen. Am Freitag überflogen zwei weitere Kriegsflugzeuge den Palast. Ob sie Bomben abwarfen oder nicht, ist unklar. Jedenfalls haben sie nichts getroffen. Die Sachverständigen sagen, der Angriff vom Donnerstag sei aus dem Flughafen von Aden gekommen, jener vom Freitag jedoch aus einem Militärflugplatz bei Sanaa, den die Huthis beherrschen. Al-Hadi hielt eine Fernsehrede, in der er erklärte, ein Umsturzversuch der Iraner inAden sei vereitelt worden. Die Aktionen seiner Feinde machten klar,dass diese keine Versöhnung wollten.  

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