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Ukraine Tag 33

Irpin zurückerobert?

28. März 2022 , wird laufen aktualisiert
Irpin, Evakuierte, Polizist
Ein Polizeibeamter bricht in Tränen aus, nachdem er eine Frau aus Irpin herausgeholt hatte. (Foto: Keystone/AP/Vadim Ghirda)

Die Stadt Irpin nordwestlich von Kiew befinde sich komplett wieder in ukrainischer Hand. Dies erklärt der Bürgermeister der Stadt Alexander Markuschyn. In einem Video sagt er: «Es gibt heute gute Nachrichten. Irpin ist befreit worden.» Die Angaben lassen sich noch nicht überprüfen. Irpin wurde seit Beginn des Krieges bombardiert. Die kleine Stadt, die knapp 30 Kilometer von Kiew entfernt liegt, hatte zu Beginn der Feindseligkeiten etwa 30’000 Einwohner. Die meisten sind geflüchtet oder ums Leben gekommen.

Irpin war die am heftigsten umkämpfte Vorstadt von Kiew. Nach Polizeiangaben sollen sich noch einige russische Kämpfer verschanzt haben. Da und dort würden die Kämpfe noch weitergehen. Die meisten russischen Soldaten seien jedoch in den Norden abgezogen.

 

Irpin
6. März: Menschen flüchten neben einer zerstörten Brücke auf einem Notsteg aus der umkämpften Stadt Irpin bei Kiew. (Foto: Keystone/EPA/Roman Pilipey)

Wird laufend aktualisiert

  • Irpin zurückerobert?
  • Neutraler Status für die Ukraine?
  • Kreml verbietet Selenskyj-Interview
  • Nowaja Gaseta macht Pause
  • Bomben auf Kiew und Charkiw
  • Endzeitstimmung in Mariupol
  • Tschernihiw wie Mariupol?
  • Neue Gespräche in der Türkei
  • Separatisten wollen Referendum im Donbass


«Neutraler Status» für die Ukraine?

Präsident Wolodimnir Selenskyj zeigt sich «bereit», über einen neutralen Status der Ukraine zu diskutieren. Er betont jedoch, jede Vereinbarung müsste nach Abzug der russischen Truppen dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden.

Selenskyj

Selelenskyj sagte in dem Interview mit vier prominenten russischen Journalisten, er sei bereit über einen neutralen geopolitischen Status der Ukraine und über die Aufhebung der Restriktionen für die russische Sprache zu sprechen. Selenskyj verlangte auch, dass andere Staaten der Ukraine Sicherheitsgarantien geben müssten.

«Wir sind dazu bereit», sagte er, versprach jedoch, die ukrainische Souveränität nicht aufzugeben. Die Ukraine werde jedoch nicht auf zwei der wichtigsten, vage definierten Forderungen Putins eingehen, nämlich die Entmilitarisierung und «Entnazifizierung» des Landes.

Kreml verbietet Ausstrahlung des Interviews

Der Kreml verfügte, dass das am Sonntag geführte anderthalbstündige Interview in Russland nicht gezeigt wird. In dem Interview schildert Selenskjy auch die Greuel, die die Russen in der Ukraine angerichtet haben.

Nach diesem Interview machte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wenig Hoffnung auf eine baldige Lösung des Konflikts. Die wochenlangen Treffen von Delegationen beider Länder hätten «keine nennenswerten Fortschritte» gebracht. Eine ukrainische und eine russische Abordnung treffen sich vermutlich am Dienstag in Istanbul zu weiteren Verhandlungen. Es wäre das erste persönliche Treffen der beiden Seiten seit mehr als zwei Wochen. Peskow bezeichnete die Begegnung als «wichtig». Zuerst war die Begegnung für Montagabend vorgesehen.

Die «Nowaja Gaseta» macht Pause

Die Kreml-kritische Zeitung «Nowaja Gaseta», die von Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow geführt wird, stellt ihr Erscheinen vorübergehend ein – dies auf Druck der russischen Behörden. Die Zeitung habe zwei Verwarnungen erhalten. Die Print- und Internet-Ausgaben würden bis zum Ende der «Spezialoperation» nicht mehr veröffentlicht. Nowaja Gaseta ist eines der letzten unabhängigen Medien in Russland.

Muratow
Dmitri Muratow im Redaktionsbüro der «Nowaya Gazeta» (Foto: Keystone/AP Photo/Alexander Zemlianichenko)

Bomben auf Kiew und Charkiw

Die Bombardierung von Kiew und Charkiw und anderer dicht besiedelter Gebiete ging am Montag unvermindert weiter. Dies, obwohl die russische Militärführung am Freitag erklärt hatte, das vorrangige Ziel der Russen sei nicht die Eroberung grosser Städte, sondern der Krieg im Osten des Landes.

Die britische Geheimdienst erklärte am Montag, das russische Verhalten habe sich nicht wesentlich verändert. Am Montag waren heftige Explosionen in und um Kiew zu hören. Ukrainische Militärs erklären, die russischen Streitkräfte würden weiterhin versuchten, Autobahnen und wichtige Städte östlich und nordwestlich der Hauptstadt einzunehmen.

Charkiw
Charkiw, ein Mann räumt russische Raketenteile weg. (Foto: Keystone/AP/Efrem Lukatsky)

Endzeitstimmung in Mariupol

Der Bürgermeister erklärte, ukrainische Soldaten verteidigten die Stadt noch immer gegen russische Truppen, die seit Wochen umzingelt wird. Auch am Montag wurde Mariupol wieder vom Meer aus mit Dutzenden Raketen beschossen. Vereidigungsexperten schliessen nicht aus, dass die Stadt bald fällt.

Tschernihiw, eine neues «Mariupol»?

Russische Streitkräfte haben die ukrainische Stadt Tschernihiw völlig eingekesselt. Tschernihiw, eine Stadt mit 280’000 Einwohnern liegt nordöstlich von Kiew nahe der belarussischen Grenze. Wladyslaw Atroschenko, der Bürgermeister der Stadt, erklärte, die russischen Streitkräfte hätten die einzige Brücke der Stadt zerstört. Sie verband die Stadt mit der Autobahn Richtung Kiew. Zehntausende würden nun festsitzen und ums Überleben kämpfen. Ihnen drohe das gleiche Schicksal wie den Menschen im südliche Mariupol, sagte Atroschenko.

Wie Korea?

Der ukrainische Militärgeheimdienst vermutet, dass Russland die Ukraine vorerst aufspalten will: in ein westliches und ein russisch dominiertes Territorium. Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow sagte, Russland habe sein Ziel, die ganze Ukraine einzunehmen, wegen des heftigen Widerstands vorerst zurückgeschraubt. Jetzt schwebe den Russen eine Ukraine ein Modell à la Nord- und Südkorea vor.

Volksabstimmung im Donbass?

Leonid Passetschnik, ein pro-russischer Separatistenführer, erklärte, in den sezessionistischen ostukrainischen «Volksrepubliken» sollten Volksabstimmungen durchgeführt werden. Die Bürgerinnen und Bürger sollten gefragt werden, ob sie zu Russland gehören möchten oder nicht. Die ukrainische Regierung erklärte darauf, sie werde das Ergebnis solcher Abstimmungen nicht anerkennen, da die Resultate ohnehin gefälscht würden. Russland hatte vor dem Überfall auf die Ukraine die beiden «Volksrepubliken» Donezk und Luhansk als unabhängig anerkannt.

Schweigeminute bei der Oscar-Verleihung

Bei der Oscar-Verleihung in Dolby-Theater in Los Angeles wurde eine Schweigeminute für das ukrainische Volk abgehalten. Ursprünglich war geplant, dass Präsident Selenskyj per Video zugeschaltet wird. Der Präsident trat jedoch nicht auf.

(Wird laufend aktualisiert)

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