
Nach heftigen russischen Luftangriffen auf die ukrainische Millionenstadt Charkiw bricht eine junge Frau beim Betrachten der Trümmer in Tränen aus. Russische Kampfflugzeuge hatten die Stadt mit 407 Drohnen, 44 Raketen und Gleitbomben angegriffen. Nach Angaben des Bürgermeisters von Charkiw war es der grösste Angriff auf die Stadt im Nordosten der Ukraine seit Kriegsbeginn.
Nicht nur Charkiw wurde am Freitag und Samstag angegriffen: Auch in der südukrainischen Stadt Cherson fielen russische Bomben und richteten schwere Verwüstungen an. Wie viele Menschen dabei ums Leben kamen, ist noch nicht klar.
Seit Tagen bombardiert Russland zahlreiche Ziele in der Ukraine und verursacht schwere Schäden. Schon in der Nacht auf Freitag war die ukrainische Hauptstadt Kiew Ziel eines grossen Angriffs mit mehreren Toten und Dutzenden Verletzten.
Donald Trump zeigte Verständnis für die russischen Angriffe. Die Ukraine habe mit ihren Angriffen auf Militäranlagen in Russland eine Reaktion der Russen provoziert und dem Kreml einen Grund geliefert, das Land in Grund und Boden zu bombardieren.
Westliche Korrespondenten in Moskau wehren sich gegen die vom Kreml propagierte Sichtweise, dass es sich bei den jetzigen russischen Bombardierungen um «Rache» für die ukrainischen Angriffe auf Militärstützpunkte in Russland handle. Russland bombardiere seit Monaten zivile Ziele und nehme die jüngsten Angriffe nur zur Rechtfertigung für Verbrechen, die Moskau seit Kriegsbeginn verübe.
Zudem weisen Beobachter darauf hin, dass die Ukraine Militäranlagen bombardiert hat und nicht – wie Russland – zivile Ziele.
(J21)